“Mit Hilfe und Zuwendung wollen wir uns der jungen Menschen annehmen und ihnen mit Liebe begegnen”- Religionslehrertag 2010 im Bistum Regensburg
Mit einem feierlichen Pontifikalamt hat Bischof Gerhard Ludwig Müller gemeinsam mit dem Leiter des Referats Schule/Hochschule, Domkapitular Johannes Neumüller sowie zahlreichen Religionslehrerinnen und Religionslehrern aus der ganzen Diözese vergangenen Samstagnachmittag in Regensburg Westmünster den Abschluss des diesjährigen Religionslehrertages gefeiert. Zur Eucharistiefeier war ebenso Bischof Gerald John Mathias aus der Diözese Lucknow in Indien, der im Rahmen des Monats der Weltmission das Bistum Regensburg besucht, zugegen.
In seiner Predigt ging Bischof Gerhard Ludwig Müller auf den Leitsatz des diesjährigen Religionslehrertages: “Nächstenliebe lernen” ein und ermunterte die Religionslehrer dazu, sich in ihrem Dienst der jungen Menschen, die ihnen anvertraut wurden, anzunehmen und sich gerade auch den Schülern zuzuwenden, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden: “Wir wollen als Lehrer keine Klagelieder anstimmen und uns erzählen lassen, was früher alles besser und einfacher war in der Schule. Unser Ansporn ist es, dass wir uns der jungen Menschen annehmen und gleich dem barmherzigen Samariter ihnen mit Liebe begegnen. Wir wollen die uns anvertrauten Schülern an die Hand nehmen, ihnen eine Orientierung aufzeigen und so helfen ein Grundvertrauen zu schaffen, sodass sie im Prozess des Erwachsenwerdens sagen können: Ich vertraue voll und ganz auf Jesus Christus”.
Gerade in der heutigen Zeit stünden Lehrer und Pädagogen vor einer besonderen Herausforderung. Dnn viele der ihnen anvertrauten Schüler, so der Regensburger Oberhirte, hätten nicht die Chance, in einer geordneten Familie aufzuwachsen: “Mit Hilfe und Zuwendung müssen wir den Schülern begegnen, egal, in welcher Lebenssituation sie sich gerade befinden”. Als Religionslehrer tätig zu sein, sei bis in die heutige Zeit hinein ein großartiger und erfüllender Beruf, denn das schönste sei es, unmittelbar mit den Menschen zu tun zu haben und mit ihnen in Kontakt zu treten: “Wir wollen diesen Beruf als Geschenk ansehen, das uns selber erfüllt und aufbaut und uns dazu ermutigen, dass wir in unserem Dienst stets der barmherzige Samariter sind, der den Dienst an den Menschen vollzieht in Jesus Christus, der der Lehrer der Menschen ist und uns alle zu einem guten Weg hinführt”, so Bischof Gerhard Ludwig Müller abschließend.
Der Religionslehrertag, zu dem das Referat Schule/Hochschule des Bistums eingeladen hatte, fand dieses Jahr unter dem Leitsatz “Nächstenliebe lernen” statt.
Der inhaltliche Schwerpunkt wurde dadurch auf die soziale Dimension der Botschaft Jesu, die Nächstenliebe sowie das konkrete Handeln im Geiste Jesu und die Möglichkeiten, zu solchem Handeln zu erziehen, gelegt. Mehr als 250 Lehrer aus den verschiedenen Schulzweigen folgten der Einladung. Nach einem Impulsreferat von Prof. Dr. Ulrich Kropac, Inhaber des Lehrstuhls für Didaktik der Religionslehre, Katechetik und Religionspädagogik an der KU Eichstätt, hatten die Lehrkräfte die Möglichkeit aus einem reichhaltigen Angebot an Foren und Workshops zu wählen: “Nächstenliebe im Religionsunterricht-Überlegungen zur Verwirklichung eines hohen Zieles”, “Unser Ziel sind starke Kinder”, sowie “Ein Mensch wie Du und ich und doch ein bisschen anders- der Barmherzige Bruder Eustachius Kugler”, um nur einige über zwanzig Themenbereiche zu nennen. Die Erfahrung der gemeinsamen Begegnung sowie der gegenseitige Austausch hatten zum Ziel, den Religionslehrern als nachhaltiger Impuls für die Arbeit in Schule und Religionsunterricht zu dienen.