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Mehr Artenvielfalt auf kirchlichen Flächen im Landkreis Kelheim

Insektenschutz als Zukunftsaufgabe

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Der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V und das Bistum Regensburg luden am Montag, 15. November 2021 zur Auftaktveranstaltung „Kirchliche Eh-da Flächen im Landkreis Kelheim“ am Abensberger Linsberg ein. Landrat Martin Neumeyer begrüßte die beteiligten Akteure des Bistums Regensburg, der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Niederbayern, der Unteren Naturschutzbehörde, des Amts für Ländliche Entwicklung Niederbayern, der Stadt Abensberg und des Landschaftspflegeverbands Kelheim VöF. „Nur gemeinsam lässt sich eine schwierige und wichtige Zukunftsaufgabe meistern und Insektenschutz ist eine zentrale Zukunftsaufgabe“, sagt VöF-Vorsitzender Landrat Neumeyer. „Das Eh-da Flächenprojekt im Landkreis Kelheim ist sehr erfolgreich, daher ist es erfreulich, dass sich auch die Kirche engagiert und aktiv gegen das Artensterben vorgeht und damit zum Schutz der Biodiversität beiträgt.“

Aufgrund des Rückgangs heimischer Insektenarten und dem daraus resultierenden Volksbegehren „Rettet die Bienen“ ist allen die Notwendigkeit zum Handeln bewusst. „Die Kirche möchte mit der Teilhabe am Projekt ganz im Sinne der Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus die Theorie in die Praxis umsetzen“, erklärt Klaus Amann vom Landschaftspflegeverband VöF. „Die Katholischen Pfarrgemeinden und Pfarrpfründestiftungen im Landkreis Kelheim sind Eigentümer einer Vielzahl von Flächen, die aktuell weder gärtnerisch noch landwirtschaftlich genutzt werden. Diese Flächen sind ideal, um als „Eh-da-Flächen“ genutzt zu werden“

Das Projekt der „Eh-da-Flächen“ zielt darauf ab, durch spezielle Pflegemaßnahmen, heimische Arten zu erhalten oder zurückkehren zu lassen. Das Schaffen von geeigneten Lebensräumen steht dabei im Vordergrund. Deswegen können die Flächen auch gerne etwas „wilder“ aussehen. Bei genauerem Hinsehen wird aber schnell deutlich, wie vielfältig die Flächen sind. Durch das Schaffen von geeigneten Strukturen wie Nahrungsquellen, Wohnstätten und Brutflächen auf den „Eh-da-Flächen“ kann ein langfristiges Überleben von Insekten gesichert werden. Der zweite Bürgermeister der Stadt Abensberg Dr. Bernhard Resch freut sich ebenfalls über das Projekt: „Teile des Linsbergs sind im Besitz der Stadt Abensberg und werden bereits vom VöF naturschutzfachlich gepflegt. Durch die Bereitstellung der Flächen in Kirchenbesitz am Linsberg vergrößert sich der wertvolle Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Eine ideale Ausgangsposition.“ Auf dem Linsberg befinden sich zwei der zur Verfügung gestellten Flächen.

„Wir freuen uns darauf, zusammen mit dem Landschaftspflegeverband VöF mit Hilfe der „Eh-da-Flächen“ eine ökologische Verbesserung der Lebensräume für die verschiedenen Arten zu schaffen. Wir wollen das Pilotprojekt bei Erfolg auch über die Landkreisgrenzen hinaus ausdehnen, der Landkreis Kelheim ist hier der Anfang“, so Beate Eichinger, Umweltbeauftragte des Bistums Regensburg. Auch Stefan Radlmair, Höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Niederbayern, sieht im Start des Projektes Chancen für die Zukunft: „Der Landkreis Kelheim und der VöF sind hier wieder einmal Vorreiter und könnten für die gesamte Diözese und gerne auch weit darüber hinaus ein Vorbild sein. Diese Zusammenarbeit von Diözese, Landschaftspflegeverband und Naturschutzbehörden ist aus unserer Sicht der richtige Ansatz und damit beispielhaft für praktischen Naturschutz durch konstruktive Zusammenarbeit.“

 

Bildunterschrift: Eh-da-Akteure der Diözese Regensburg, der Naturschutzbehörden und des Landkreises Kelheim am Beispielprojekt Linsberg bei Abensberg; eingerahmt von Michaela Powolny (Landschaftspflegerin, ganz links) und Klaus Amann (Geschäftsführer VöF, ganz rechts im Bild); Foto: Wolfgang Abeltshauser



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