Regensburg, 20. Januar 2025
Die bundesgeförderten Migrationsfachdienste stehen in regelmäßigem Austausch mit Politikern aus der Region: Bei einem Treffen mit MdB Dr. Carolin Wagner machten die Regensburger Jugendmigrationsdienste (JMD) und die Migrationsberatungsstellen (BME) von Caritas, Katholischer Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e. V. (KJF), Jugendwerkstatt, Evangelischer Jugendsozialarbeit und der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland deutlich, wie unverzichtbar ihre Arbeit für die Gesellschaft und wie groß der Bedarf an fachlicher Beratung ist. Ein wichtiger Punkt im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten war die dauerhafte Finanzierung der Angebote.
KJF-Direktor Michael Eibl bekräftigte, wie wichtig die Verstetigung der Finanzen für die Migrationsfachdienste ist: „Migration ist eines der großen Themen, dem wir uns annehmen müssen. Die Jugendmigrationsdienste leisten hier einen entscheidenden Beitrag: Sie sind Garanten für Teilhabe und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Bisher müssen die Gelder dafür jedes Jahr neu beantragt werden. Dieser bürokratische Aufwand bindet Kapazitäten, die wir dringend für die Beratung der Menschen benötigen.“
MdB Dr. Carolin Wagner zeigte Verständnis für dieses Anliegen und kündigte an, sich dafür einzusetzen: „Ich weiß, wie wertvoll die Arbeit der Migrationsfachdienste ist. Deshalb werde ich mich – gemeinsam mit anderen Mitgliedern meiner Fraktion – für eine dauerhafte Finanzierung stark machen. Mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Migrationsberatung, die mit ihrem täglichen Einsatz eine gelingende Integration möglich machen.“
Bedarf an Beratung steigt kontinuierlich
Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Organisationen berichteten der Bundestagsabgeordneten von ihrer aktuellen Situation und den zahlreichen Aufgaben, wobei alle einen kontinuierlich steigenden Bedarf feststellten. „Die drei Hauptanliegen unserer Klientinnen und Klienten sind Ausbildung, Einbürgerung und Fragen zu Behördengängen. Die zahlreichen und schnellen Gesetzesänderungen stellen auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Herausforderungen“, sagte Anja Arndt-Grundei, Leiterin des Referats Migration und Integration der KJF. Dem schloss sich Nika Krausnick, Leiterin des Referats Migration und Integration der Caritas Regensburg, an: „Insgesamt werden die Fälle immer komplexer. Deshalb braucht man mehr Zeit für Recherche und die Schulungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“
Svenja Petri, Referentin für Engagement und Gemeinwohl der Caritas Regensburg, ging auf die Arbeit des Psychosozialen Zentrums für Geflüchtete ein, das im Juli 2023 seinen Betrieb aufgenommen hat: „Unser Ziel ist es, die Menschen zu stabilisieren und ihnen dabei zu helfen, die schwerwiegenden Themen, die sie auf der Flucht erlebt haben, zu verarbeiten. Dabei ist es wichtig, schon möglichst früh anzusetzen.“ Natalia Rutz und Yuliya Wiegel von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland beraten seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine unzählige Menschen, weil sie sich mit ihnen gut verständigen können. „Es gibt sehr viele positive Beispiele von gelungener Integration, von Menschen, die wir auf ihrem Weg unterstützten konnten und die gut hier angekommen sind“, ergänzte Tobias Sander, Leiter des Jugendmigrationsdiensts der Jugendwerkstatt Regensburg e. V.
„Ich ziehe meinen Hut vor der Arbeit und der jahrzehntelangen Erfahrung dieser Kolleginnen. Die Politik wäre gut beraten, diesen Expertinnen Gehör zu verschaffen. Das wäre besser als die aktuell negativ emotional geprägte Diskussion von vielen, die die Bevölkerung verunsichern“, so Eibl. Er dankte Carolin Wagner dafür, dass sie immer wieder dieses Gespräch mit den Expertinnen sucht und diese Erfahrungen in die politische Arbeit einbringt.
Text und Bild: Sebastian Schmid
(mw)