In seiner Predigt bezog sich Bischof Voderholzer auf das Johannesevangelium zur Hochzeit von Kana. Man dürfe, so der Bischof, mit weihnachtlicher Freude auf dieses Evangelium blicken, das eigentlich noch zum Weihnachtsfestkreis gehört und zugleich ganz im Zeichen des Anfangs des öffentlichen Wirkens von Jesus steht. Das erste Wunder Jesu ist nicht einer großen Not geschuldet, sondern der Tatsache, dass das Hochzeitsfest, welches im orientalischen Raum über Tage hinweg gefeiert wird, weitergehen kann. Die wichtige Zeitangabe „Am dritten Tag“ zu Beginn des Evangeliums zeigt vielleicht zum einen, dass die Hochzeitsfeier gemäß dem jüdischen Brauch an einem Dienstag (= 3. Tag), der ja von Gott im Schöpfungsbericht gleich doppelt gutgeheißen und gesegnet wird, begonnen hat. Zum anderen ist der dritte Tag auch der Auferstehungstag, der auf das Wunder aller Wunder vorausweist. Darüber hinaus würden im Johannesevangelium noch viele weitere symbolische Bezüge sichtbar, wie etwa der Hinweis auf die steinernen Wasserkrüge, die später erneut auftauchen, als Jesus seinen Jüngern beim letzten Abendmahl die Füße wäscht. Und von den 600 Litern Wein, die Jesus in Kana erwirkt, zehren wir laut dem Heiligen Hieronymus noch heute, da sich diese Hochzeit in das Leben der Kirche hinein verlängert hat, so der Bischof.
Gott hat an uns, seinem gläubigen Volk, eine so große Freude, wie der Bräutigam an seiner Braut und die Braut an ihrem Bräutigam am Tage der Hochzeit. Eine Gottesdienstfeier ist wie eine Hochzeitsfeier, schlug Bischof Voderholzer zur gelungenen Sanierung des Dachstuhls die Brücke. Dafür braucht es als Festsaal die Kirchen, deren Erhalt man sich auch etwas kosten lassen darf. Der Bischof gratulierte damit allen Mitwirkenden und Unterstützern zum erfolgreichen Abschluss der Sanierungsmaßnahme und dankte zugleich allen, die für einen hochzeitlichen Verlauf dieser Festmesse gesorgt haben. Ein besonderes „Vergelt’s Gott“ richtete er an Pater Stephan, der um das Gebäude und mehr noch um die Herzen und Seelen Sorge trägt, sowie der Kirchenverwaltung, die ihrem Pfarrer beisteht, und nicht zuletzt den Menschen, die das pfarrliche Leben mittragen. „Wenn alle zusammenhelfen, dann wird’s gut weitergehen mit unseren Pfarreien und Pfarrgemeinschaften”, zeigte sich Bischof Voderholzer zuversichtlich.