„Mann der zweiten Reihe, wie viele Menschen in diesem Coronajahr in der zweiten Reihe wichtigen Dienst verrichten“ – Bischof Voderholzer feiert den Josefitag mit KAB und Kolping
Den „Josefitag“ hat Bischof Rudolf Voderholzer mit einem Gottesdienst in der Herz Jesu-Kirche in Weiden gefeiert. Der heilige Josef ist nicht nur der Patron der Ehepaare und Familien, sondern auch der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) und Kolpings. Deshalb feierten Vertreter dieser beiden Verbände mit den Gläubigen den Gedenktag ihres Patrons mit.
Mit dem Gottesdienst wollten die beiden großen katholischen Sozialverbände den Tag zu Ehren des heiligen Josef, der auch der Patron der Arbeiter ist, wieder besonders ins Bewusstsein rücken. Die Fahnen- und Bannerabordnungen stellten ihre Fahnen im Fahnenhalter nahe des Altarraums auf.
Pfarrer Gerhard Pausch begrüßte zu Beginn des Gottesdienstes Bischof Rudolf Voderholzer und als Konzelebranten Ruhestandspfarrer Andreas Uschold, Pfarrvikar Achim Dittrich, Kolping-Diözesanpräses Karl Dieter Schmidt und KAB-Diözesanpräses Stefan Rödl. Diakon und KAB-Bildungsreferent Berthold Schwarzer assistierte am Altar.
In seinem Grußwort sagte der Bischof, dass im Vorjahr die Kirchen um das Osterfest geschlossen waren. Gemäß dem Motto „Wir lassen nichts ausfallen, wir lassen uns etwas einfallen“ solle es in diesem Jahr an Ostern besser werden, „denn wir sind gut vorbereitet, alle sind diszipliniert und geduldig. Wir wollen nicht das Virus verbreiten, sondern das Wort Gottes“, sagte der Bischof.
In seiner Predigt ging der Oberhirte speziell auf den heiligen Josef ein. Alle vier Evangelien berichten von Josef, „der den Mut hatte und sich für den Dienst in der heiligen Familie einspannen ließ“. Mit väterlichem Herzen habe Josef auch Jesus geliebt. „Der heilige Josef war ein Mann der zweiten Reihe, so wie viele Menschen in diesem Coronajahr in der zweiten Reihe wichtigen Dienst verrichten. In den verschiedenen Berufen haben sie sich der Infektionsgefahr ausgesetzt. Allen voran die Ärzte, Schwestern, Kindergärtnerinnen, Kassiererinnen und die Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen.“ Gerade Frauen seien zusätzlich der Belastung von Beruf und Erziehung ausgesetzt, besonders Alleinerziehende. Und dies sicher auch noch länger, wie dies auch der Heilige Vater sehe.
„Einige Stimmen sind laut geworden über eine ungerechtere Bezahlung dieser Berufe in Intensivstationen und Altenheimen. In die Kritik geraten sei die Caritas, weil die Kommission den flächendeckenden Tarifvertrag, den eine Gruppe von kleineren Gewerkschaften aushandelte, nicht annahm“, so Bischof Voderholzer. Ihm sei ein besonderes Anliegen die gerechte Bezahlung aller in der Pflege Beschäftigten, und er wies mit Nachdruck darauf hin, dass die kirchlichen Einrichtungen in dieser Hinsicht Vorbild seien. „Denn die Caritas zahlt wesentlich besser, als viele andere soziale Einrichtungen“, betonte der Bischof.
An anderer Stelle seiner Predigt sagte der Bischof, dass auch der Papst dazu einlade, an die zu denken, die wegen der massiven Einschränkungen zur Untätigkeit gezwungen seien, wie Hotellerie und Gastronomie oder die vielen Einzelhändler.
Zum Schluss des Gottesdienstes richtete KAB-Diözesanpräses Stefan Rödl noch Dankesworte an Bischof Rudolf Voderholzer. Nach dem Segen bedauerte der Bischof, dass dieses Mal eine gemeinsame Zusammenkunft, wie bei Besuchen in den Jahren vorher, nicht möglich sei. Gemeinsam zogen die Geistlichen und der Diakon dann zum Seitenaltar des heiligen Josef, um dort zu beten.