News Bild Mallersdorfer Schwestern feiern mit Bischof und Ministerpräsident - „Die Wirtschaftskrise ist keine Krise der Mathematik, sondern der Ethik“

Mallersdorfer Schwestern feiern mit Bischof und Ministerpräsident - „Die Wirtschaftskrise ist keine Krise der Mathematik, sondern der Ethik“

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(pdr) In der überfüllten Pfarrkirche von Mallersdorf hat Bischof Gerhard Ludwig Müller in Anwesenheit des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer am Sonntagvormittag ein Pontifikalamt anlässlich der Gründung des Klosters vor 900 Jahren gefeiert. Das Kloster war 1109 von Bamberger Benediktinern gegründet worden. Seit 1869 beherbergt es das Mutterhaus der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie zu Mallersdorf, die „Mallersdorfer Schwestern“.

Die Anwesenheit des Ministerpräsidenten nannte Bischof Gerhard Ludwig ein „gutes Zeichen unserer gewachsenen Kultur in Bayern“. Diese „positive gewachsene Kooperation“ habe die Identität des gesamten Landes zum Wohl der Menschen geprägt.

In seiner Predigt sprach der Regensburger Bischof von der jüngsten Enzyklika des Heiligen Vaters. Demnach sei die derzeitige weltweite Wirtschaftskrise keine „Krise der Mathematik, sondern der Ethik“. Papst Benedikt habe betont, „wir brauchen eine neue Ethik, die sich an unserem christlichen Menschenbild orientiert“.

Angesichts der vielen Tausend Ordensfrauen, die von Mallersdorf aus segensreich wirkten und bis heute wirken, erklärte der Bischof: „Das Ordensleben ist nicht überholt, das lassen wir uns nicht einreden.“ Vielmehr sei es ein sehr konkretes Zeichen für die Liebe Christi zu seiner Kirche. Außerdem habe das Ordensleben in Zeiten, die am Ende der Antike von deutlich größerer Verwirrung als heute geprägt waren, das Abendland als eine „große Formation“ geschaffen. Das Bayernland, wie wir es heute kennen, sei als „eine der schönsten Blüten“ daraus hervorgegangen, so der Regensburger Bischof. Außerdem rief Bischof dazu auf, die „Krise der Zeit zu erkennen“ und die damit verbundenen Probleme „anzupacken“, ohne
wehmütig in die Vergangenheit zu blicken.

Ministerpräsident Seehofer, der die Schirmherrschaft über die Jubiläumsfeierlichkeiten übernommen hat, sprach von einem „großen Ereignis in unserer Heimat Bayern“. Die Mallersdorfer Schwestern seien ein „leuchtendes Vorbild für uns alle“, so der Ministerpräsident. „Mit Ihrem Tun schenken Sie unserer gesamten Gesellschaft Halt und Inhalt.“ Gerade in einer „Zeit von Chips und Bits“ sei ein solches Zeugnis unverzichtbar. Außerdem lobte Seehofer ausdrücklich die Predigt von Bischof Gerhard Ludwig: „Eine solche Predigt würde man sich an jedem Sonntag wünschen“, so der bayerische Ministerpräsident.

Generaloberin Schwester Hiltrud Baumer sagte, „wir haben Vertrauen, dass der Herr uns zeigt, wo und wie er uns in Zukunft braucht. So wissen wir uns in seiner Hand geborgen.“ (ven)

Predigt des Bischofs im Wortlaut



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