„Lasst den Heiligen Geist in euch wirken!“: Bischof Rudolf Voderholzer spendete Firmsakrament in Altdorf
Bischof Dr. Rudolf Voderholzer spendete 40 jungen Christen aus Altdorf bei Landshut, Pfettrach und Arth das Sakrament der Heiligen Firmung. Pfarrer Richard Bayer begrüßte den Bischof in der Pfarrkirche St. Nikola, Altdorf, die Konzelebranten Pater Stanislaw Worbel und Pfarrer Peter Nussbaum, die Diakone Michael Weigl und Otto Belle, die Firmlinge mit ihren Familien, sowie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.
Der Gruß des Bischofs galt insbesondere den Firmbewerbern, er meinte, es sei längst an derZeit, in der Pfarrei Station zu machen und was könne es schöneres geben, als junge Menschen mit den Gaben des Heiligen Geistes stärken zu dürfen. Der Tag nach Christi Himmelfahrt in Erwartung des Pfingstfestes, dem Ursprung der Kirche, sei der beste Firmtermin überhaupt. Das strahlende Rot der liturgischen Gewänder und des Altartuches stehe für das Bekenntnis zum Heiligen Geist, für Feuer, Liebe, Blut und Leben spendende Kraft.
Bischof zu Firmlingen: Durch das Sakrament der Firmung seid ihr selbstständige Christen!
In seiner Predigt erinnerte Bischof Rudolf die Firmbewerber an ihre Taufe, von der sie nur durch Erzählungen und Fotos wüssten. Vieles würden Eltern für ihre Kinder vorweg entscheiden: Name, Muttersprache, Wohnumfeld und Religionszugehörigkeit, denn ohne begleitendes Hineinführen in das Leben sei ein Heranreifen nicht denkbar. „Eure Eltern haben entschieden, du wirst Christ, wir lassen dich taufen“, damit haben sie die Verheißung des ewigen Lebens, den Platz am Herzen Gottes gewählt. Jetzt seien sie als junge Christen selbst an der Reihe, hinter der Entscheidung der Eltern zu stehen, so der Bischof. Die Kirche erkenne sie mit dem Sakrament der Firmung als selbständige Christen an, eigenverantwortlich für das Bekenntnis zum Glauben. Doch dies werde nur mit der Kraft von oben möglich, mit Gebet und einem vertrauten Umgang mit Jesus Christus.
Er empfahl den Jugendlichen, „lasst den Heiligen Geist in euch eindringen und nachwirken“. Der Bischof wies sie auf die Fülle von Möglichkeiten in der Pfarrei hin, in der sie für ihren Glauben eintreten und sich als Christen einbringen und engagieren könnten. Die Vorbereitungsmonaten, die von Diakon Michael Weigl mit denFirmhelferinnen so gut und intensiv geleitet wurden, dienten als wichtiger Einstieg in die Verantwortung.
Auftrag der Eltern und Paten
Der Bischof dankte den Eltern, dass sie den Glaubensgrundstein gelegt haben und bat sie, ihre Kinder im Prozess des Erwachsenwerdens zu begleiten, die Motivation der Taufe weiter zu tragen und die jungen Christen mit dem eigenen Vorbild im Glauben zu bestärken. Für den Erhalt der Glaubenssubstanz erscheine die Pflege der Sonntagskultur und des Brauchtums, geprägt vom Jahreskreis, enorm wichtig. An die Paten wandte sich Bischof Rudolf mit der Feststellung, dass Geschenke zur Firmung in gewissem Maße in Ordnung wären, das größte Geschenk aber sei ein Mensch als Pate, der die Zusicherung gebe „du kannst immer zu mir kommen, ich bin für dich da“. Paten sollten den jungen Menschen mit Vorbild im Glauben voran gehen, ihnen Wege der Orientierung aufzeigen, Freude und Optimismus verbreiten.
Nach dem Taufbekenntnis traten die Firmlinge mit ihren Paten zum Empfang des Sakraments vor den Altar. Der Bischof rief sie beim Namen, legte ihnen die Hände auf und zeichnete mit Chrisam ein Kreuz auf die Stirn.
Am Ende des festlichen Pontifikalgottesdienstes, der vom Chor Rhythmix aus Oberglaim unter Leitung von Sofie Riedl und Arnold Eibl an der Orgel mit modernen geistlichen Liedern mitgestaltet wurde, dankten zwei Mädchen stellvertretend für alle Firmlinge dem Bischof für die Spendung des Sakraments. Sie überreichten zwei Buchskranzerl, eines mit Bändern in den Kirchenfarben weiß-gelb und eines in rot, den Farben der Landshuter Hochzeit. Sichtlich erfreut nahm der Bischof die Geschenke entgegen und entließ seine Firmlinge mit dem Auftrag „jetzt geht’s mit eurem Christenleben richtig los!“.
Nach dem Pontifikalsegen waren alle zum Stehempfang vor dem Kirchenportal eingeladen. Zahlreiche Pfarrangehörige freuten sich über die Gelegenheit, mit dem Bischof ins Gespräch zu kommen und viele Firmfamilien baten ihn auch noch um ein persönliches Erinnerungsfoto.
Einzelsegen für jedes Kindergartenkind
Eine besondere Überraschung bereiteten die Erzieherinnen und die Kinder vom Kindergarten St. Josef dem Bischof. Gelbe Fähnchen schwingend sangen sie ihm mit großer Begeisterung ein Lied „wir sind die Kleinen der Gemeinde, aber ohne uns geht gar nichts“. Bischof Rudolf gefiel das so gut, dass er beim Refrain sogar mitsang. Ohne Scheu und ganz selbstverständlich scharten sich die Kleinen danach um das Kirchenoberhaupt, um einzeln gesegnet zu werden.