„Lassen Sie Ihre Häuser auch zu Hauskirchen werden!“ - Bischof Dr. Rudolf Voderholzer segnet das neue Pfarrhaus in Zell
Seit Beginn des Jahre 2009 beschäftigte die Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Zell, die mit den Pfarreien Altmühlmünster und Mühlbach eine Pfarreiengemeinschaft bildet, die Sanierung bzw. der Neubau des Pfarrhauses. Nun konnte dieses sieben Jahre währende Bauprojekt endlich offiziell abgeschlossen werden: Mit der Segnung des vollkommen neu erbauten Gebäudes durch Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer wurde das Pfarrhaus offiziell seiner Bestimmung übergeben – auch wenn es bereits seit Frühjahr genutzt wird. „Das Haus soll helfen, Deinen Auftrag zu erfüllen und zum geistlichen Wachstum der Gemeinde beitragen“, betete der Oberhirte beim Segnungsakt.
Das Pfarrhaus - Ort der geistigen Stärkung
In seiner Predigt griff der Oberhirte den Ortsnamen Zell auf, der auf das lateinische Wort „cella“ zurückgehe und „kleiner Raum“ bedeute. Kirchengeschichtlich stehe die „Zelle“ besonders in Verbindung mit den Mönchen, sei also eine bedeutende Einrichtung. „Das neue Pfarrhaus ist aber kein Kloster, keine Zelle, sondern der Ort des für drei Pfarreien verantwortlichen Pfarrers. Es soll auch ein Ort der Meditation, des Gebets, der Sammlung, der geistigen Stärkung sein“, erklärte Bischof Voderholzer. Und diese Funktion empfahl er – gerade jetzt im Advent – auch für die Häuser und Wohnungen der Pfarrangehörigen. Daher sprach er sich für eine Verstärkung der religiösen Identität der Wohnstätten in Form deutlich sichtbarer Kreuze, von Herrgottswinkeln, Marienstatuen oder auch einer aufgeschlagenen Bibel aus.
„Lassen Sie Ihre Häuser zu Hauskirchen werden!“
Mit Freude nahm er zur Kenntnis, dass in Zell der Brauch des Frauentragens noch aktiv gepflegt wird und damit auch das gemeinsame Gebet in den Häusern im Advent. „Die Häuser und Wohnungen werden so zu Orten des gemeinsamen Gebets und des Gesangs“, stellte der Diözesanoberhirte fest und ermunterte die Kinder und Jugendlichen, die ein Instrument spielen, dies auch dafür einzusetzen. Intensiv warb er für den im Advent angebotenen Hausgottesdienst in den Familien. „Lassen Sie Ihre Häuser auch zu Hauskirchen werden!“, motivierte er die Gottesdienstbesucher. Zugleich erinnerte er – auch anhand seiner eigenen Insignien – an den Bischof Nikolaus, der in wenigen Tagen wieder zu den Kindern kommt, und erläuterte die Unterschiede zum Weihnachtsmann. „Lassen Sie die Zipfelmütze weg, das sind ja Schlafmützen. Das hat mit dem Nikolaus nichts zu tun!“ Nach dem Pontifikalgottesdienst erteilte Bischof Voderholzer in dreifacher Form – per Hand, mit Weihwasser und mit Weihrauch – dem neuen Haus den Segen. Auch die Kinder erhielten nach dieser Zeremonie den bischöflichen Segen.