Landrat Theo Zellner: „Bischof gibt Menschen Orientierung“ - Ehrung von verdienten Priestern und Laien durch Bischof Gerhard Ludwig Müller
Rund 500 Gläubige haben am Christkönigssonntag im Hohen Dom St. Peter in Regensburg mit Bischof Gerhard Ludwig Müller eine Pontifikalvesper gefeiert. Im Rahmen eines Festaktes im Kolpinghaus ehrte der Regensburger Oberhirte 12 Geistliche mit Päpstlichen und Bischöflichen Ehrentiteln und verlieh an vier verdiente katholische Laien aus dem Bistum die Wolfgangsmedaille. Zudem ehrte er zwei Männer mit dem Titel des Bischöflichen Kirchenmusikdirektors.
In seiner Predigt betonte der Regensburger Oberhirte, dass der Christkönigssonntag gleichzeitig sein Weihejubiläum als Bischof von Regensburg sei. Gleichzeitig sei es mittlerweilen Tradition, an diesem Tage Geistliche und Laien für ihr verdientes Wirken zu ehren. Die Priester verkündeten täglich das Evangelium und machten so Christi für die Menschen gegenwärtig. In der Verkündigung werde dabei deutlich, dass Gott niemanden von uns fallen lasse. Durch das Mitwirken der vielen Tausenden von Laien, die sich in den Katholischen Verbänden, Vereinen und in den Pfarrgemeinderäten engagieren, werde die vielfältige und lebendige Kirche getragen.
Die Frage danach, ob es tatsächlich mit der Katholischen Kirche so schlecht stehe, wie so mancher Außenstehende behaupte, beantwortete Bischof Gerhard Ludwig Müller mit einem klaren Nein. „Von einer Krise kann man nur sprechen, wenn es keine Heilmittel gibt. Doch wir haben eine Vielzahl von Priestern, Diakonen, Pastoralen Mitarbeiter, die im pädagogischen und sozialen Bereich arbeiten sowie Tausende von engagierten Laien, die allesamt die Kirche mittragen als pilgerndes Gottesvolk“, so der Bischof.
Dabei verwies er auf die am Freitag stattgefundene „Nacht der Lichter“, bei der sich mehrere Tausend Jugendliche im Regensburger Dom eingefunden hatten, um zu beten und zu singen. Am Freitag habe er für rund 100 Schülerinnen der St.-Marien-Schulen im Dom St. Peter das Heilige Sakrament der Firmung gespendet. Mit den Firmpaten und Angehörigen zählte auch dort der Dom mehr als 1000 Gläubige.
„All dies zeigt, dass die Kirche kein weltferner Bereich ist. Wir alle wirken vielmehr in die Welt hinein, legen Zeugnis ab und stehen dafür ein, dass der Mensch nicht umsonst auf der Erde ist. Mutig sollen wir aufschauen, die Ärmel hochkrempeln und gemeinsam am Aufbau des Reichs Gottes mitarbeiten“, ermutigte Bischof Gerhard Ludwig Müller die Gläubigen abschließend.
In einem anschließenden Festakt im Kolpinghaus verlieh der Regensburger Bischof Päpstliche und Bischöfliche Ehrentitel an verdiente Priester und Laien. In der Begrüßung gratulierte Generalvikar Monsignore Michael Fuchs dem Bischof zu seinem sechsjährigen Weihejubiläum und stellte fest, dass der Regensburger Oberhirte seitdem sein Hirtenamt mit großer Zuversicht, Klarheit und Liebe ausgeübt habe. Dabei sei der Bischof niemand, der sein Fähnchen nach dem Wind drehe, sondern seine Segel stets straff gegen die Böen aufspanne, um die Liebe zum Glauben voranzutreiben.
In seiner Ehrung der verdienten Priester und Laien betonte Bischof Gerhard Ludwig Müller abermals die hohe Bedeutung des Engagements der Laien im Bistum und erklärte, dass Papst Benedikt XVI. im persönlich gesagt habe, dass Regensburg ein wichtiges Zentrum katholischen Lebens sei.
In einer Dankesrede hob Landrat Theo Zellner hervor, dass der Regensburger Bischof ein Mann sei, der den Gläubigen Orientierung gebe. Dabei falle er durch seine stetige Präsenz bei den Menschen in allen Teilen des Bistums aber auch in Bereichen außerhalb der Diözese auf. Freudig erstaunt habe ihn bei seinen Begegnungen mit dem Bischof stets, so der Landrat, wie offen und freundschaftlich er auf die Gläubigen vom Erwachsenen bis zum Kleinkind zugehe. „Tun Sie uns den Gefallen und werden Sie nicht ruhiger“, bat Theo Zellner unter Applaus der Gäste den Regensburger Oberhirten.
Den Titel des Päpstlichen Ehrenprälaten erhielten Domkapitular Dr. Franz Frühmorgen als Referent für Priester und Ständige Diakone, Domkapitular Johann Neumüller, Referent für Schule und Hochschule und somit auch Direktor der Schulstiftung der Diözese Regensburg sowie Prof. em. Dr. Adam Seigfried, Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Regensburg.
Domvikar Harald Scharf, seit März 2008 Dompfarrer in Regensburg-St. Ulrich und Diözesanpräses des Kolpingwerkes und laut Bischof Gerhard Ludwig Müller „ein großer Mann der Kolpingfamilie“, Domvikar Dr. Werner Schrüfer, Leiter der Innenstadtseelsorge und ein „großer Kenner und Liebhaber des Regensburger Doms“ sowie Domvikar Georg Schwager, Leiter der Abteilung für Selig- und Heiligsprechungsprozesse erhielten den Titel des Päpstlichen Ehrenkaplans (Monsignori).
Den Titel des Bischöflich Geistlichen Rates erhielten aus der Hand des Bischofs Pfarrer i.R. Anton Dinsenbacher aus Pilgramsberg, Pfarrer Josef Häring aus Neustadt an der Waldnaab, Pfarrer Johann Hertl aus Sandelzhausen, Pfarrer Alois Lehner aus Mainburg, Pfarradministrator Dr. Joseph Madathiparampil aus Gebenbach-Ursulapoppenricht und Pfarrer i.R. Karl Schreiber aus der Regensburger Pfarrei St. Wolfgang.
Die Wolfgangsmedaille verlieh Bischof Gerhard Ludwig Müller heuer an Bernhard Czinczoll, Leiter des Bereichs Schulen an der Regierung der Oberpfalz, Anton Kormann, Studiendirektor i. R., der sich in mehreren Veröffentlichungen um das Gedenken an Domprediger Dr. Johann Maier verdient gemacht hat, Kurt Neudert als Leiter des Bereichs Schulen an der Regierung von Niederbayern sowie an den Chamer Landrat Theo Zellner, der bei der Umwandlung kirchlicher Schulen in die Trägerschaft der Schulstiftung von seitens des Landkreises großes Engagement und damit die gute Kooperation zwischen Kirche und Staat wieder einmal unter Beweis gestellt hat.
Den Titel des Bischöflichen Kirchenmusikdirektors verlieh der Regensburger Oberhirte an Prof. Josef Kohlhäufl, 1976 bis 1990 Diözesanmusikdirektor Bistum Regensburg, der sich in der Fortbildung der haupt- und vor allem der nebenberuflichen Kirchenmusiker, nicht nur in künstlerischer Hinsicht sondern vor allem in der Vermittlung der theologischen und spirituellen Dimension der Kirchenmusik verdient gemacht hat sowie an Thomas Löffelmann, seit 1991 Regensburger Regionalkantor und stellvertretender Diözesanmusikdirektor im Bistum Regensburg, seither Mitarbeiter im Diözesanreferat Kirchenmusik, zuständig für die Fachbereiche Bläserwesen und Neues Geistliches Lied, zusätzlich seit 2008 Ansprechpartner für das Orgelwesen des Bistums.