KjG Diözesanverband Regensburg fördert Bildungsprojekt in Indien
Die KjG Regensburg unterstützt ein Bildungsprojekt, das von Pfarrer Sebastian Vattaparambil, in der Erzdiösese Verapoly in Indien geleitet wird. Das Erzbistum Verapoly liegt im südindischen Bundesstaat Kerala. In dieser Region lebt die Mehrheit der indischen Christen. Bistumssitz ist die Küstenstadt Kochi (Cochin), in deren Ballungsraum 1,5 Millionen Menschen leben. Die Bevölkerung findet ihre wirtschaftliche Grundlage hauptsächlich in der Schifffahrtsindustrie und im Fischfang. Für die Mehrheit der Menschen, insbesondere für die sozial Schwächeren, ist diese Existenzgrundlage jedoch sehr unsicher, die Arbeitslosigkeit ist hoch. Dadurch kommt es zu erheblichen sozialen Problemen, nicht nur durch die unmittelbar drückende Armut, sondern auch durch die starke Benachteiligung von Frauen und Kindern innerhalb der Familien. Ein besonderer Krisenfaktor ist der weitverbreitete Alkoholismus. Alkoholische Getränke sind in Indien enorm teuer und durch regelmäßiges Trinken läßt sich schnell ein kompletter Monatslohn durchbringen.
Deshalb wurden in vielen indischen Bistümern Initiativen gegen den Konsum von Alkohol und Drogen gegründet. Innerhalb der Pfarrgemeinden werden Aufklärungs- und Schulungsinitiativen durchgeführt sowie Selbsthilfegruppen ins Leben gerufen. Durch “women self empowerment groups” soll insbesondere die Stellung der Frauen gestärkt werden, damit diese dem Problem des Alkoholismus innerhalb ihrer Familien entgegentreten können. Das Erzbistum Verapoly war eines der ersten, das in diesem Bereich aktiv geworden ist; für seine vorbildlichen Aktionen wurde ihm vor kurzem ein “excellence award” zuerkannt.
Verantwortlich für das Projekt in Verapoly ist Pfarrer Sebastian Vattaparambil. Er hat in Innsbruck Theo-logie studiert und kommt seither regelmäßig in den Sommermonaten nach Deutschland zur Urlaubsvertretung, seit nunmehr vier Jahren auch in den Raum Regensburg; dadurch hat sich der Kontakt zur KjG ergeben. Besonders am Herzen liegt Pfarrer Sebastian die Schulbildung der Kinder. In der Erzdiözese Verapoly gibt es zahlreiche Schulen, die sich in kirchlicher Trägerschaft befinden, angefangen vom Kindergarten über Grund-schulen (primary schools) bis hin zu weiterführenden Schulen (secondary schools) und Colleges. Der Zugang zu diesen Bildunsgeinrichtungen steht natürlich ausdrücklich auch Schülerinnen und Schülern offen, die keine Christen sind; auch nichtchristliche Lehrkräfte werden, soweit möglich und verfügbar, beschäftigt.
Kinder aus Familien, die unter den Folgen der Armut und des Alkoholismus leiden, können diese Chance zum Schulbesuch jedoch oft nicht nutzen. Vor allem schaffen sie es kaum, den Zugang zur höheren Bildung zu erlangen. Hier setzt ein Programm an, mit dem Pfarrer Sebastian vor allem die Kinder und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien fördern möchte. Sie erhalten nicht nur finanzielle Hilfen, sondern auch Bücher und andere Lehrmittel. Vor allem aber gibt es eine außerschulische Betreuung und zusätzlichen Unterricht, wodurch diesen Schülerinnen und Schülern der Sprung zu einer umfassenden Schulbildung ermöglicht werden soll. In den vergangenen Monaten konnten auf diese Weise mehr als 200 Kinder und Jugendliche gefördert werden.
Die KjG möchte mit ihrer Spende an Pfarrer Sebastian dazu beitragen, daß dieses Projekt weitergeführt und ausgebaut werden kann. Wir werden den Kontakt mit Pfarrer Sebastian aufrechterhalten und versuchen, sein wichtiges Anliegen innerhalb der KjG weiter bekannt zu machen.