Kirchliche Jugendarbeit im Heiligen Land
Scouts bedeuten Hoffnung
Bethlehem / Regensburg, 25. Oktober 2024
Die Scouts im Nahen Osten sind Jugendgruppen, deren Tradition stark von den einstigen Landesherren, den Briten, geprägt ist, denn bis 1948 waren das heutige Israel bis 1946 die Westbank, damals als Palästina bezeichnet, sowie Jordanien britisches Mandatsgebiet. Ihre Organisationsform ist der der hiesigen St.-Georgs-Pfadfindern vergleichbar. Doch was haben diese Scouts mit der Zukunft des Nahen Osten zu tun? Die Antwort hat Dr. Reinhold Then vom Verein „Christen helfen Christen im Heiligen Land“ e. V. in Regensburg.
Dr. Then ist begeistert: „Die Scouts sind rege und motiviert, wie es nur Jugendliche sein können, ob in Palästina, Israel, Syrien, im Libanon oder in Jordanien, ob in Friedens- oder in Kriegszeiten, in Zeiten schwerer Erdbeben wie im letzten Frühjahr in Nordsyrien.“ Diese Jugend sei motiviert und packe an, wenn man sie rufe, trotzdem sei ihnen die eigene Bildung überaus wichtig: „Die jungen Leute lernen fleißig in der Schule und kommen voran, überdurchschnittlich viele christliche Jugendliche studieren und machen exzellente Abschlüsse.“
Ganz traditionell, fast als wäre das britische Empire noch präsent: Dudelsackzug der arabischen Scouts in Israel.
Was ist der Grund für diesen Erfolg einer ganzen Generation? Dr. Then weiß: „Es liegt an den kirchlichen Schulsystemen. Hier wird seit 150 Jahren mit kirchlich-schulischen Standards gearbeitet, die Früchte tragen. Der soziale Auftrag der kirchlichen Schulen ist die Ausbildung moralisch gefestigter Jugendlicher mit Sinn für Wohltätigkeit und gemeinnützige Arbeit.“ Er erklärt: „In der Gesellschaft des vorderen Orients und auch an den staatlichen Schulen dort sind Ehrenamt und gemeinnützige Arbeit kein Thema. Es fehlt daher in breiten Teilen der Bevölkerung die Bereitschaft, auch nur eine Kleinigkeit für den anderen tun zu wollen – wenn er nicht zum eigenen Familienclan gehört.“
In kirchlichen Schulen hingegen, so Dr. Then weiter, sei gemeinnützige Arbeit und Wohltätigkeit ein Top-Thema: „Die ethischen Leitsätze und pädagogischen Konzepte stimmen, doch die hoch qualifizierte und hoch motivierte Jugend landet am Ende in der Arbeitslosigkeit. Wer kein Bildungsgrundlagen hat, um Geld zu verdienen, kann keine Familie gründen.“ Das Ergebnis solch frustrierender Biographien sei allzu häufig die Auswanderung des Betreffenden. Die kirchlichen Schulen hingegen würden aufgesucht, um die Bildung zu erhalten, die zum späteren Broterwerb befähige, zugleich werde den Schülern ein ganzes Paket an sozialen Fähigkeiten mitgegeben.
„Das wichtigste Erfolgsrezept“, so resümiert Dr. Then, „ist die Kombination von guter Bildung und sozialen Fähigkeiten, und das endet nicht, wenn junge Erwachsene aus Aktivitäten der Scouts hinauswachsen.“ Vielmehr bedeute es, dass die jungen Erwachsenen eine eigene Familie gründen und im Lande bleiben könnten: „Deswegen ist es wichtig, die Scouts und die ganze kirchliche Jugendarbeit im Heiligen Land wirksam und dauerhaft zu unterstützen!“
Text: Reinhard Then
(sig)
Weitere Infos
Christen helfen Christen im Hl. Land e.V., Spendenkonto: Christen helfen Christen im Hl. Land e.V., LIGA-Bank Regensburg, IBAN: DE22 7509 0300 0001 1051 40.
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