News Bild „Kirche ist stets nach dem göttlichen Maß der schenkenden Liebe aufgebaut“ - Bischof Gerhard Ludwig Müller feiert bei Priesterfortbildung im Regenstaufer Spindlhof Heilige Messe

„Kirche ist stets nach dem göttlichen Maß der schenkenden Liebe aufgebaut“ - Bischof Gerhard Ludwig Müller feiert bei Priesterfortbildung im Regenstaufer Spindlhof Heilige Messe

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(pdr) Priester der Weihejahrgänge 1971, 1982, 1999 und 2000 erörterten im Bildungshaus der Diözese Regensburg gemeinsam mit den Regensburger Referenten Prof. Dr. Tobias Nicklas und Dr. med. Bernhard Heindl zwei Tage lang aktuelle eschatologische Fragen. Unter dem Bibelzitat “Amen. Komm Herr Jesus” griff das Seminar grundlegende Fragen zu Leben, Tod und dem Leben danach auf. Gerade in diesem Zusammenhang sei, so Seminarleiter PD Dr. Christoph Binninger vom Lehrstuhl für Dogmatik der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, der Austausch untereinander wichtig. Höhepunkt des ersten Fortbildungstages war die gemeinsame Gottesdienstfeier der Seminarteilnehmer mit Bischof Gerhard Ludwig Müller.

Der Regensburger Oberhirte ging in seiner Predigt auf die in vielen Medienveröffentlichungen gemachten Pauschalverurteilungen - denen keine Fakten gegenüber stünden ein. Dem Bekenntnis zur sakramentalen Wirklichkeit, dargestellt in umfassender Synthese im 2. Vatikanischen Konzil, maß er hier grundlegende Bedeutung bei. Nur dessen lebendige Auslegung in der Gesamttradition der Kirche verhindere ein Reduzieren von Kirche auf rein säkulare Vorstellungen. Das Christentum sei keine “reine Kulturerscheinung” und auch keine “Wellness Organisation” der Bedürfnisbefriedigung, die ihre Meinung jeweils dem Zeitgeist anpassen könne: “Wir wollen nicht falsche Propheten sein”, mahnte er die anwesenden, im Dienste vieler Pfarreien stehenden Geistlichen. Bestrebungen eines Zurück hinter das 2. Vatikanum seien genauso abzulehnen wie Protestantisierungsbestrebungen, die man mit Reform verwechselt, so der Bischof.

Anders als der naturrechtlich begründete zivile demokratische Staat, definiere sich Kirche als von Gott gegeben. Die Forderung nach Demokratisierung der Strukturen berühre damit auch grundlegende Fragen des Verständnisses des Priesteramtes. “Kirche ist nicht nach weltlichen Herrschaftsmodellen zu verstehen”, führte Bischof Gerhard Ludwig Müller weiter aus. Kirche sei nach dem göttlichen Maß der schenkenden Liebe aufgebaut, die “das Gehäuse des Egoismus aufbrechen wolle”. Weihe und Priesteramt seien als Gabe des heiligen Geistes zum Dienen und nicht zum Herrschen verliehen. Der Priester sei folglich immer Diener Christi. Beschenkt mit dem Hirtenamt seien die Mitbrüder aufgefordert, Liebe Christi zu jedem Einzelnen zu bringen. “Kein Dienstzeitende, kein vergebliches Klopfen”, dürfe es da geben. Wichtig dabei ist nach Auffassung des Oberhirten, sich selbst als “unwürdiger Diener” im Sinne eines nicht immer idealen Werkzeugs Chirsti zu erfahren und aus dieser Überzeugung heraus die Freude darüber zu empfinden, von Gott “so Großes” anvertraut bekommen zu haben. “Wir wollen dafür beten, dass wir wirklich Diener der froh machenden Botschaft des Evangeliums sind”, lud der Diözesanbischof seine Mitbrüder am Ende der Predigt ein.



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