Kindersoldaten brauchen Zuwendung und Liebe
Die dramatischen Berichte über Kindersoldaten, insbesondere in Afrika, gehen um die ganze Welt. Verantwortungslosen und korrupten Politikern, gewissenlosen Clanchefs und War-Lords geht es um Land, Macht und Geld. Kinder werden ihren Familien entrissen, entführt, unter Drogen gesetzt und zum Kriegdienst abgerichtet. Ihr Leben heißt andere Menschen töten. Speziell der Sudan ist noch kaum befriedet, so dass überall Elend, Tod und endloses Leid vorherrschen. " Die zivilisierten Staaten in der Weltgemeinschaft müssen deutlicher als bisher Recht einfordern und verbrecherische Kriegsherren zur Rechenschaft ziehen. Niemand weiß, wie viele Kinder in der Vergangenheit ums Leben gekommen sind. Wir müssen uns gegen diese Unmenschlichkeit stemmen, die Verbrechen und die gewissenlosen Verursacher anprangern und die Not der Kindersoldaten öffentlich machen", fordert Franz Spichtinger, der ehemalige Regensburger Diözesanratsvorsitzende, der mit der Missionsgemeinschaft Oberköblitz ein Hilfsprojekt in der Diözese Wau im Südsudan mit aufbaut. Es wird von MISSIO München geleitet. "Es könnten unsere Kinder sein und wir wollen unseren Beitrag leisten, um ihnen ihre Würde wieder zu geben, ihnen medizinisch zu helfen, sie schulisch und beruflich auf eine lebenswerte Zukunft vorzubereiten. Vor allem aber haben diese oft elternlosen Kinder und Jugendlichen keine Zuneigung und Liebe erfahren, die möchten ihnen nun die Missionarinnen und Helfer schenken." In vielen afrikanischen Ländern ist die politische Lage teilweise undurchschaubar, herrschen Unsicherheit, kriegerische Auseinandersetzungen und Not. Hunger, Krankheiten, Arbeitslosigkeit und vor allem Aids nehmen Millionen Menschen Zukunft und Leben. Der Kontinent braucht Hilfe. "Die westlichen Staatshaushalte nehmen zu wenig Rücksicht auf die Armen der Welt." Franz Spichtinger, der die ehemalige Kindersoldatin China Keitetsi aus Uganda getroffen hat: "Frau Keitetsi hat einen für uns unvorstellbaren Leidensweg hinter sich. Sie repräsentiert nicht nur das Elend der Kindersoldaten in aller Welt und die unvorstellbare seelische Not, denen die Kinder ausgesetzt sind. China Keitetsi steht auch für Lebensfreude und für die große Hoffnung der Menschen in die Zukunft ihres geschundenen Kontinents. Ihr Buch "Sie nahmen mir die Mutter und gaben mir ein Gewehr" widmet sie den Kindersoldaten dieser Welt und versteht sich als ihre Anwältin, die mit Mut das tragische Los ihrer Kameradinnen und Kameraden beschreibt, ihr erschütterndes Leben, ihre Demütigungen, ihre Angst und Verzweiflung. "Der Kampf, den ich heute führe," so China Keitetsi in ihrem Buch, "ist kein Kampf mit Waffen, sondern ein Kampf mit Worten. Alle Kinder sollen das Recht haben, in Unschuld aufzuwachsen. Kein Kind soll erleben müssen, was ich erlebt habe."
Spichtinger will den Finger in dieser schwärende Wunde legen, um das Elend immer wieder öffentlich zu machen: "Wir dürfen diese jungen Menschen nicht alleine lassen." Eine Stimme aus dem Sudan: "All unsere Kinder sind war-affected children", d.h. sie sind alle kriegsgeschädigt." Deswegen ist die Gemeinsamkeit der Politiker, der Kirchen, der großen Organisationen, die für die Würde der Menschen, insbesondere der Kinder weltweit eintreten und die finanzielle Hilfe, die wir geben, unabdingbar notwendig."