„Katholiken dürfen sich nicht feige wegducken“ - Bischof Gerhard Ludwig Müller predigte bei der 282. Wallfahrt in Tirschenreuth.
Diözesanbischof Gerhard Ludwig Müller predigte bei der mittlerweile 282. Wallfahrt in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Tirschenreuth. Gemeinsam mit Stadtpfarrer Georg Flierl sowie zahlreichen weiteren Priestern aus der Region zelebrierte er den Gottesdienst im vollbesetzten Gotteshaus. In seiner Predigt verwahrte sich der Oberhirte gegen Angriffe auf die katholische Kirche, die derzeit von allen Seiten betrieben werden.
Nach dem feierlichen Einzug in die Kirche betete der Bischof gemeinsam mit den Gläubigen den Rosenkranz. Vor Beginn des Pontifikalgottesdienstes dankte Stadtpfarrer Flierl für dessen Verbundenheit mit Tirschenreuth. Diese werde dadurch deutlich, dass er bereits zum sechsten Mal an der Wallfahrt teilnimmt. Bischof Gerhard Ludwig Müller kritisierte in seiner Predigt die groß angelegte Verleumdungskampagne, die derzeit gegen die katholische Kirche laufe. Diese werde zugespitzt in Angriffen gegen Papst Benedikt XVI., in denen krampfhaft versucht werde, ihm ein Fehlverhalten anzudichten. Manche würden denken, dass sich die Kirche in der Defensive befinde und es gebe nun Versuche, „alte Themen“ wie Frauen als Priester oder die Abschaffung des Zölibats wieder aufs Tablett zu bringen. „Diese Rechnung kann nicht aufgehen“. Eine innere Erneuerung der Kirche bedeute eben nicht, sich dem Zeitgeist anzupassen oder medienkonform zu werden. Es könne keine Anpassung an eine Welt geben, die mit Christus nicht viel zu tun habe. Heute befinde man sich in einer Zeit, in der es um nichts weniger gehe als um die Abschaffung der Menschen, die nur noch „Mittel zum Zweck“ seien. Mittlerweile sei es kein Skandal mehr, dass tausende junge Menschen pro Jahr im Mutterleib getötet werden, sondern die Kritik an diesem Zustand werde als Skandal gewertet. Auch die Familie werde durch so manche Gesetzgebungsverfahren und Gerichtsurteile in Frage gestellt, die Relativierung der heiligen Ehe zwischen Mann und Frau bedeute auch einen grundlegenden Angriff auf die Würde des Menschen.
„Die katholische Kirche wird bis aufs Messer bekämpft“, kritisierte der Bischof. Die Hoffnung der Feinde der Kirche laufe dahin, dass sich die Herde schon zerstreuen werde, wenn die Hirten geschlagen werden. Müller appellierte, dass man sich gerade in der jetzigen Situation nicht feige wegducken dürfe. Es gelte sich an Papst Benedikt XVI. auszurichten, der auch in hohem Alter mutig das Evangelium verkündige. Unser Weg ist die Erneuerung in Christus.