News Bild Kardinal Burke feiert mit Gottgeweihten Jungfrauen eine Pontifikalvesper in der Basilika St. Emmeram - „Bischof Wolfgang Vorbild für die Neuevangelisation der Kirche heute “

Kardinal Burke feiert mit Gottgeweihten Jungfrauen eine Pontifikalvesper in der Basilika St. Emmeram - „Bischof Wolfgang Vorbild für die Neuevangelisation der Kirche heute “

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Im Rahmen der viertägigen Tagung „Die Virgo consecrata im Dienst der Kirche“, feierte Raymond Leo Kardinal Burke, am Freitagnachmittag in der Basilika St. Emmeram eine Pontifikalvesper. Er ist der Präfekt der Apostolischen Signatur in Rom, des höchsten Gerichts der römischen Kurie. Zu diesem feierlichen Gottesdienst waren nicht nur die aus ganz Europa angereisten Gottgeweihten Jungfrauen eingeladen, sondern auch die Regensburger Ordensleute und die Alumnen des Bischöflichen Priesterseminares St. Wolfgang. Bereits zum dritten Mal war der aus den USA stammende Kardinal von Rom nach Regensburg gekommen, um gemeinsam mit den Tagungsteilnehmerinnen zu beten, die Messe zu feiern und ihnen einen Vortrag zu halten.

Am Freitagvormittag hatte er im Bildungshaus Schloß Spindlhof zum Thema „Verpflichtet zum Dienst für die Kirche und alle Brüder und Schwestern“ gesprochen und war dabei auf das Wesen des Dienstes eingegangen, der der Berufung zu einem Leben geweihter Jungfräulichkeit in der Welt eigen ist. Kardinal Burke stand der Vesper vor, assistiert wurde ihm durch den Hausherrn der Basilika St. Emmeram, Prälat Robert Thummerer, und Pfarrer Dr. Peter Fabritz, einem der Referenten der Tagung. Die Vesper zu Ehren des Heiligen Bischof Wolfgang wurde Kirchenmusikalisch gestaltet von der Choralschola des Priesterseminares St. Wolfgang unter der Leitung von Subregens Anton Spreitzer, der auch an der Orgel saß. Diese Vesper, so führte der Kardinal zu Beginn seiner Predig aus, sei die Danksagung für das Glaubenszeugnis des Regensburger Bischofs, der 22 Jahre segensreich die Geschicke der Diözese geleitet habe, die Feier der Vesper an seinem Grabe gebe allen die Gelegenheit, sich ihrer Berufung von Neuem zu vergewissern. Betrachte man die Lebensgeschichte des heiligen Wolfgang, der auch als Bischof nie die Liebe zum monastischen Leben verloren habe, so finde man in ihm auch ein Vorbild für die Neuevangelisation unserer Tage. Auch schon zu Wolfgangs Zeiten hätte es Menschen gegeben, die Christus noch nicht oder schon nichtmehr gekannt hätten.

Seine innerkirchlichen Reformen seien getragen gewesen, so Kardinal Burke, von der Sorge um die Priester in seiner Diözese und die rechte Feier der Liturgie. Wir alle sollten mit demselben Eifer im Glauben - so wie es uns der Heilige Wolfgang vorgelebt habe - die Neuevangelisation unserer Tage angehen. „Ich empfinde diese Feier der Vesper am Grab des Heiligen Wolfgangs mit Ihnen allen“, so schloss der Kardinal seine Predigt, „als einen großen Segen für mich und ich werde Sie alle in meine täglichen Gebete einschließen. Ich bitte auch um Ihr Gebet für meine Arbeit“. Mit dem Gruß an die Gottesmutter im Salve Regina schloss die feierliche Pontifikalvesper. Danach fand noch ein reger Austausch des Kardinals mit den anwesenden Gottgeweihten Jungfrauen und den Mitgliedern der Choralschola statt und der Gast aus Rom stand bereitwillig für ein Erinnerungsfoto zur Verfügung.

Die Gottgeweihte Jungfrau (virgo consecrata) ist ein Stand in der katholischen Kirche, der seinen Ursprung bereits im ersten christlichen Jahrhundert hat. Damals lebte sie dem Gebet und den wohltätigen Werken verpflichtet, entweder in der Familie oder im eigenen Haus. Mit der Entstehung der Ordensgemeinschaften, ging die Jungfrauenweihe und mit ihr die geweihten Jungfrauen immer mehr in den Orden auf, dieser eigene Stand geriet in Vergessenheit. Mit den Neuerungen des Zweiten Vatikanischen Konzils ist der Ritus der Jungfrauenweihe 1970 wiederbelebt worden und der Stand der Gottgeweihten Jungfrau hat wieder seinen Platz unter den verschiedenen Berufungen in der Kirche. Der eigentlichen Jungfrauenweihe, die im Rahmen einer Messe durch den Ortsbischof gespendet wird, geht eine Zeit der geistlichen Erprobung voraus.

Um in Deutschland die Gottgeweihten Jungfrauen in ihrem Dienst für die Kirche zu stärken und über diesen Stand in der Kirche zu informieren, wurde 2009 in Regensburg der Verein „Ordo Virginum Deutschland e.V.“ gegründet, dessen 1. Vorsitzende die Ordinariatsrätin Maria Luisa Öfele ist. Weltweit gibt es, so Maria Luisa Öfele, bis zu 3.500 Gottgeweihte Jungfrauen, in Deutschland rund 150. Unter den Virgines finden sich die unterschiedlichsten Berufe, da gibt es Tierärztinnen und Psychologinnen genauso wie Steuerberaterinnen, Bankerinnen oder Pastoralreferentinnen. Das 2012 erschienene Buch „Virgo consecrata - Braut Christi“ gibt viele Aufschlüsse über diesen kirchlichen Stand.

Informationen zum Verein Ordo Virginum Deutschland e.V. gibt es auch unter Postfach 110339, 93016 Regensburg oder auf

www.ordovirginum.de

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