News Bild Jesus war die größte Kraftquelle für Anna Schäffer - Weihbischof Reinhard Pappenberger beim Anna-Schäffer-Gebetstag in Mindelstetten

Jesus war die größte Kraftquelle für Anna Schäffer - Weihbischof Reinhard Pappenberger beim Anna-Schäffer-Gebetstag in Mindelstetten

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Der 26. Juli ist für die Pfarrei Mindelstetten auch in Zeiten der Coronapandemie ein Festtag.  Zwar konnten nicht wie sonst am großen Gebetstag für die Heilige Anna Schäffer mehrere Tausend Gläubige bei der Feier der Heiligen Messe im Freien zugelassen werden, dennoch gab es drei Messfeiern (Vorabendmesse, Festgottesdienst, Gottesdienst am Sonntagnachmittag) mit jeweils höchstens 100 bis 120 Personen. Darüber hinaus wurden die Messen auf den Kirchplatz übertragen. Hauptzelebrant des Pontifikalgottesdienstes am Sonntag war Weihbischof Reinhard Pappenberger, der in seiner Predigt die Brücke vom Leiden Anna Schäffers zur Corona-Pandemie schlug.

 

Heuer Gebet intensiver und vertrauensvoller!

An den seit 1972 am 26. Juli begangenen Anna Schäfer-Gebetstag erinnerte Ortspfarrer Johann Bauer in seiner Begrüßung. "Viele haben es erfahren und erlebt, dass Gott bei ihnen wunderbar gehandelt hat", deutete er manche Erhörung von Bitten an. Er bedauerte, dass in diesem Jahr der festliche Rahmen reduziert werden musste, "dafür ist das Gebet intensiver und vertrauensvoller", so der Geistliche. Er freute sich über die Übertragung des Gottesdienstes durch den Fernsehsender K-TV, wodurch eine "große Gemeinschaft des Betens" entstehe. Besonders hieß er Weihbischof Pappenberger und die Zuschauer an den Fernsehgeräten willkommen. In seinen Einleitungsworten wies der Weihbischof auf die Nähe der Heiligen zu Gott hin. "Sie bekräftigen uns in allem, was uns widerfährt und Not bereitet", so der Hauptzelebrant. Durch die Heiligen seien auch wir Menschen näher an Gott - "Gott nahe zu sein ist unser Glück", schloss der Weihbischof seine Einleitung.

 

Unser Leben ist verletzlich

In seiner Predigt rief der Weihbischof das Gebet Papst Franziskus' am 27. März auf dem leeren Petersplatz in Erinnerung, bei dem er angesichts der weltweiten Notlage vor allem für die Kranken und Sterbenden betete und die Leistungen der Ärzte, Krankenpfleger und -schwestern sowie Seelsorger, aber auch der den Alltag aufrechterhaltenden Menschen (Reinigungskräfte, Verkäuferinnen, Ehrenamtliche) würdigte. "Wir merken heuer, dass wir alle verwundbar sind, dass unser Leben verletzlich ist", wandte sich Pappenberger an die Zuhörer. Kontaktbeschränkungen, Absagen geplanter Unternehmungen und Unsicherheit zur nahen Zukunft betreffe jeden Menschen. Für Papst Franziskus bringe, so Weihbischof Pappenberger, diese Krise auch die Entscheidung mit sich, was richtig und wichtig ist.


Entdeckungen und Erfahrungen, die das Leben verändern

Darauf würden die vorgetragenen Bibeltexte - unter anderem das Gleichnis vom Himmelreich aus der Perspektive eines Bauern und eines reichen Kaufmanns - eingehen. "Beide entdecken etwas, und mit der Entdeckung verändert sich ihr Leben. Was sie dann tun, tun sie aus einer inneren Freude heraus. Ab diesem Moment setzen sie alles für diese Erfahrung ein", erklärte der Weihbischof. Auch für Anna Schäffer sei der 4. Februar 1901, als sie sich beide Beine mit einer kochenden Lauge verbrühte, ein Tag bzw. Moment gewesen, an dem sich ihr Leben grundlegend geändert habe zu Jahren des Siechtums und der Armut.

 

Anna bzw. Hannah - "Die Begnadete"

In diesem Kontext ging der Zelebrant auf den Namen "Anna" und damit auf die Mutter der Gottesmutter Maria ein, aber auch auf Hannah aus dem Alten Testament, deren Loblied als Basis für das spätere Magnificat gesehen werden kann. "Anna" bzw. "Hannah" heißt ja "Begnadete" in der Nähe Gottes. "In seine Nähe zu geraten, ist das Beste im Leben, das uns passieren und widerfahren kann", verdeutlichte Weihbischof Pappenberger. Er nannte zudem die im Neuen Testament erwähnte Hannah, die dabei war, als das Jesuskind in den Tempel gebracht wurde, womit "der innerste Kern ihrer Sehnsüchte" erfüllt worden sei. "Der eucharistische Herr war für Anna Schäffer die Sonne ihres Lebens, die größte Kraftquelle", fasste der Weihbischof zusammen. Diese Erfahrung gelte auch für uns alle. Nach dem von einer kleinen Besetzung des Mindelstettener Kirchenchors feierlich gestalteten Gottesdienst zogen Pfarrer Bauer und Weihbischof Pappenberger zur Gruft, um still und mit einem Gebet der hier beigesetzten Heiligen zu gedenken.



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