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Jean Ziegler: Sofortiger Waffenstillstand in Gaza nötig

„Hungerblockade ist eine fürchterliche Waffe!“

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München, 28. März 2024

Der Schweizer Autor und Globalisierungskritiker Jean Ziegler blickt mit großer Sorge auf die Lage im Gaza-Streifen. Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 eskaliert dort vor allem die humanitäre Lage.

Im Gaza-Streifen, so Ziegler, sei als Reaktion auf die terroristischen Angriffe der Hamas ein „fürchterlicher Rachefeldzug“ im Gange. „Eine der wichtigsten Waffen dabei ist die Blockade. Eine Blockade für Nahrungsmittel, Wasser, Medikamente und Treibstoff“, sagte Jean Ziegler im Interview mit der Zeitschrift „missio magazin“, die beim Internationalen Katholischen Hilfswerk missio in München erscheint. Die Nahrungsmittelversorgung in Gaza sei bis auf wenige Ausnahmen total zusammengebrochen.

Jean Ziegler sagte weiter: „Menschen sterben am Hunger. Was noch schlimmer ist: Die Hungerblockade bringt die Zerstörung einer ganzen Generation von Kindern, die schwerst unterernährt aufwachsen. Das ist eine fürchterliche Waffe.“ Er forderte: „Es braucht sofort einen permanenten Waffenstillstand. Dazu Verhandlungen zur Freilassung der israelischen Geiseln. Und Schaffung eines Dialoges, um dann die Nahrungsmittelzufuhr in Gaza wiederherzustellen.“

„Ich weiß, ich bin erwartet.“

Jean Ziegler war Professor für Soziologie der Universität Genf. Er äußerte sich auch zu seinem bevorstehenden 90. Geburtstag am 19. April: „In großer Dankbarkeit“ blicke er auf diesen Tag, doch auch „mit etwas Angst vor dem Tod. Aber ich glaube an die Auferstehung.“ Ziegler, der gläubiger Katholik ist, zitierte den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der 1945 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde, mit diesen Worten: „Morgen werde ich sterben. Aber ich weiß, ich bin erwartet.“

Jean Ziegler wurde am 19. April 1934 in Thun als Hans Ziegler geboren. Er war Abgeordneter im Schweizer Parlament und arbeitete für die Vereinten Nationen als Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung sowie als Mitglied im Beratenden Ausschuss des UN-Menschenrechtsrates. Er ist Autor zahlreicher Bücher; zuletzt erschien 2020 „Die Schande Europas“ zur die Situation der Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos. Für April 2024 ist eine neue Auflage seines Buch „Wie kommt der Hunger in die Welt – Antworten auf die Fragen meines Sohnes“ angekündigt.

Das vollständige Interview können Sie im „missio magazin“ lesen.

Text: missio magazin

(sig)



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