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Irak: Katholischer Kindergarten ausgebaut

Eine ganze Etage obendrauf

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München / Regensburg, 12. November 2024

Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) hat in Enischke in der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak die Erweiterung eines kirchlichen Kindergartens mit Vorschule unterstützt. 100 Kinder können dort nun aufgenommen werden. Betreiber ist die chaldäisch-katholische Gemeinde, die zur Diözese Dohuk gehört.

Die Erweiterung umfasst ein neues Stockwerk für das Gebäude des Kindergartens. Darin sind drei Klassenräumen für die Vorschule, ein großer Spielbereich, eine Küche sowie die allfälligen sanitären Einrichtungen. Laut Pfarrer Samir Yousif bedeute die erweiterte Einrichtung eine wichtige Verbesserung für Kinder aus Enischke und Umgebung nahe der türkischen Grenze. Das gelte besonders für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf: „Bei meinen Hausbesuchen fand ich oft Kinder vor, die daheim eingesperrt waren, weil die Eltern arbeiten waren oder sich nicht um sie kümmern konnten“, erzählt der Priester. Staatliche Hilfen oder öffentliche Gelder für den Kindergarten gebe es keine.

Ein erster Vorgängerbau war auf Pfarrer Samirs Initiative im Jahr 2013 eröffnet worden, damals noch für 16 Kinder. Ein Jahr später eskalierte im Irak die Lage: Der „Islamische Staat“ (IS) übernahm in weiten Teilen die Kontrolle, tausende Christen und Jesiden flohen in die Autonome Region Kurdistan. Nach dem militärischen Sieg über den IS Ende 2016 ging die Gemeinde daran, die verbliebenen Menschen weiter zu integrieren. Dazu zählt auch die frühkindliche Förderung.

Pfarrer Samir betont: „Unser Ziel ist es, eine gebildete und offene Generation zu erziehen und das Zusammenleben zwischen christlichen, muslimischen und jesidischen Kindern zu stärken.“ Der Kindergarten stehe darum für alle Religionen offen. Darüber hinaus haben zahlreiche Menschen aus der Umgebung als Erzieher, Hausmeister, in der Küche oder als Reinigungskraft Arbeit in der neuen Einrichtung gefunden – ein wichtiger Beitrag, um die Abwanderung aus der Region zu verhindern.

Zahlreiche Kinder seien mittlerweile vom Kindergarten in die Schule gewechselt; den Lehrern seien deren Fähigkeiten positiv aufgefallen, zeigt sich Pfarrer Samir stolz: „Es gibt ein Sprichwort: ,Was in der Kindheit eingraviert wird, ist wie in einen Stein eingeschrieben.’ Die Erziehung und Bildung von Kindern hat höchste Priorität. Wir sind ,Kirche in Not’ und allen Spendern sehr dankbar, dass sie unseren Kindergarten unterstützen.“

Text: Kirche in Not

(sig)



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