Internationale Tagung der Dombaumeister, Münsterbaumeister und Hüttenmeister tagt erstmals im September in Regensburg
Vom 21. bis 25. September 2010 findet in Regensburg erstmals die „Internationale Tagung der Dombaumeister, Münsterbaumeister und Hüttenmeister“ statt. Seit 1975 treffen sich die Vertreter der jeweils mit der Erhaltung der Dome und Münster betrauten Institutionen einmal im Jahr, um einen intensiven Erfahrungsaustausch möglich zu machen. Im letzten Jahr fand die internationale Dombaumeistertagung in Aachen statt, in Jahr 2008 in der Schweizer Hauptstadt Bern. Der Europäische Dombaumeister e.V. stellt einen Zusammenschluss aller Dombauhütten und –leitungen im deutschsprachigen Raum und den angrenzenden Gebieten dar. Die über 100 Mitglieder des Vereins reichen von Groningen in den Niederlanden über Trondheim in Norwegen bis Prag und Kaschau (Kosice) in der Slowakischen Republik.
Das Ziel der Tagung, so Bauoberrat Markus Kühne, besteht im fachlichen Meinungsaustausch. Dieser sei erforderlich, da jeder der verschiedenen Kirchenbauten seine speziellen baulichen und restauratorischen Probleme mit sich bringt. Dennoch ähneln sich viele Fragestellungen. Die Kirchenbauten in ganz Europa zu erhalten, erfordert hohen Aufwand und fachspezifische Kenntnisse. Insbesondere die mittelalterlichen gotischen Bauten bedürfen, wie der Regensburger Dom St. Peter zeigt, einer ständigen Betreuung und intensiver Pflege. Die Arbeiten am Dom zu Regensburg waren in den letzten Jahren von einem regen Gedankenaustausch und fachlichen Anregungen mit den Mitgliedern der Dombaumeister e.V. getragen. Das große Interesse der Europäischen Dombaumeistervereinigung an der geleisteten Arbeit am Dom zu Regensburg kommt in der Wahl des Tagungsortes zum Ausdruck.
Während der fünftägigen Veranstaltung haben die aus 12 verschiedenen Ländern stammenden Gäste neben vielen Fachvorträgen und Werkstattberichten die Gelegenheit sich mit Kollegen auszutauschen. Bei fachbezogenen Ausflügen werden Sanierungsmaßnahmen in der Region besucht. Dabei werden neben dem Regensburger Dom St. Peter, der im Focus der Tagung steht, auch die Steinerne Brücke, die Walhalla oder die Befreiungshalle in Kelheim „unter die Lupe“ genommen. Am Abend des 24. Septembers findet ein Empfang der Diözese mit Bischof Gerhard Ludwig Müller statt.
Themen der hochkarätig besetzten Tagung werden neben den neuen technischen Einbauten wie die Erneuerung der Innenbeleuchtung und dem Einbau der Orgel im Dom zu Regensburg unter anderem der Umgang mit Rekonstruktionen und Neuschöpfungen von Bauteilen oder Skulpturen sein, erklärt der Vorsitzende des Dombauvereins Regensburg, Domvikar Dr. Werner Schrüfer. Dargestellt werden auch die Reinigungs- und Restaurierungsmethoden am aktuell, nach langjährigen Sanierungsarbeiten, wieder eröffneten Westportal. Möglichkeit und Grenzen der Übertragbarkeit von Sanierungsmethoden auf andere Profan- und Sakralbauten am Beispiel Walhalla, Steinerne Brücke und Kirche St. Ulrich sollen in Fachkreisen diskutiert werden.
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