News Bild „Ich bin dafür da, um mit euch für unsere Rechte zu kämpfen.“ Irmgard Badura, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, besucht das inklusive Wohnprojekt der KJF

„Ich bin dafür da, um mit euch für unsere Rechte zu kämpfen.“ Irmgard Badura, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, besucht das inklusive Wohnprojekt der KJF

Home / News

"Herzlich willkommen in St. Klara! Wir freuen uns sehr, dass Sie Zeit gefunden haben uns zu besuchen," so KJF-Direktor Michael Eibl bei seiner Begrüßung. Gemeinsam mit dem KJF-Abteilungsleiter Johannes Magin, zuständig für Teilhabeleistungen für Jugendliche und Erwachsene, Einrichtungsleiter Peter Weiß, Bereichsleiterin Veronika Huber sowie Mitbewohnerinnen und Mitbewohner von St. Klara freute er sich Irmgard Badura das Glanzstück in der Regensburger Altstadt zu zeigen.

Doch Irmgard Badura wollte nicht nur das schöne Gebäude sehen, sondern hatte auch eine Menge Fragen an die Bewohnerinnen und Bewohner von St. Klara. Was ist der Unterschied zum Wohnen zu Hause? Wie seid ihr eingerichtet? Wie sieht es mit der barrierefreien Mobilität der Rollstuhlfahrer in der Regensburger Altstadt aus? Wo kann man gut und barrierefrei feiern gehen? "Da hat sich schon viel getan," so Simon Dickert, der Bewohnervertreter von St. Klara. "Nichtsdestotrotz gibt es noch viel zu tun. Uns fehlen Ehrenamtliche, die am Wochenende auch mal bis drei Uhr früh in der Disco bleiben oder uns auch mal zum Rollstuhl-Basketball begleiten."

 

Proaktiv für die eigenen Interessen einstehen

Während der gemeinsamen Fragerunde in der großen Wohnküche kamen viele "Baustellen" zur Sprache. Irmgard Badura hatte für die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner wertvolle Tipps und einen Herzenswunsch: "Ich würde mir wünschen, dass ihr eure Interessen und Wünsche ganz aktiv anbringt, euch auf die Hinterfüße stellt und Unterstützung sucht, euch einen eigenen Unterstützerkreis schafft."  Mitglieder könnten alle möglichen Menschen aus dem persönlichen Umfeld sein. Zusammen mit der jeweiligen Fachkraft kann man sich zusammensetzen, organisieren und planen. "Das ist ein Modell, das ich in London kennengelernt habe und das klappt ganz gut. So kann jeder ein wenig Zeit investieren und zusammen ist das eine gute Ergänzung." Einrichtungsleiter Peter Weiß ergänzt: "Das ist auch eine willkommene Gelegenheit Pläne, Wünsche und Ziele zu definieren, die ihr erreichen wollt." Die Bewohnerinnen und Bewohner haben von dem Besuch viele Anregungen mitgenommen. Man hörte es förmlich "in den Köpfen rattern". "Ich habe schon in den enthusiastischen Gesichtern der Mitbewohnerinnen und Mitbewohner gesehen, dass wir vieles ausprobieren werden," freut sich Bereichsleiterin Veronika Huber.

 

3, 2, 1...Aktion(splan)

"Die Staatsregierung und ihr, wir müssen alle besser zusammenkommen - dafür gilt es jetzt den bayerischen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention weiter fortzuschreiben," so Irmgard Badura. Die Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung setzt sich dafür ein, dass die betroffenen Menschen selbst nach Handlungsbedarf gefragt werden. "Ihr wisst am besten, was ihr braucht. Es ist mir wichtig, dass ich euch durch den Bewohnerbeirat finden und fragen kann," betonte Irmgard Badura am Ende ihres Besuchs.

 

Gemeinsam zuhause

In St. Klara spielt das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung eine wichtige Rolle, ebenso wie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Eine stationäre und eine ambulante Wohngruppe für Menschen mit körperlicher Behinderung sowie sechs Appartements für junge Mütter mit Kindern sind in dem inklusiven Wohnkonzept vereinigt. Seit Anfang März 2015 hat auch die Erziehungsberatungsstelle der KJF in St. Klara ihr neues Zuhause.



Nachrichten