Hungermarsch für Straßenkinder in Brasilien
Unter der Schirmherrschaft von Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer fand am Palmsonntag in Ruhmannsfelden der 20. Hungermarsch im Dekanat Viechtach statt. Mit dem Hungermarsch zeigten die Teilnehmer ihre Solidarität mit den Straßenkindern in Brasilien: pro gegangenen Kilometer wurde mindestens 1 Euro gespendet. "Solidarität geht" stand auf dem Banner an der Spitze des langen Zuges von 200 Teilnehmern. Darunter der Schirmherr selbst, Bischof Dr. Rudolf Voderholzer mit Ehrengast Monsignore Pirmin Spiegel, dem Präsident von Misereor Aachen. Hauptorganisator Sepp Schlecht, Diakon und Missionssprecher im Dekanat Viechtach freute sich über die rege Teilnahme. Im Jahr 1997 hatte er erstmals einen Hungermarsch für die Missionsarbeit auf die Beine gestellt. Seitdem findet der Marsch alljährlich in der Fastenzeit statt und gehört zur festen Einrichtung in der Missionsarbeit im Dekanat Viechtach.
Bischof Voderholzer betonte, dass er gerne die Schirmherrschaft übernommen habe und auch gerne mitgehe, um so Solidarität zu zeigen. Misereor, das Hilfswerk der deutschen Bischöfe zeige sich verbunden mit den Menschen in Afrika, Lateinamerika und Asien. Unter dem Leitwort "Das Recht ströme wie Wasser" stellt die Fastenaktion 2016 die Sorge für Gerechtigkeit und Menschenwürde am Beispiel Brasilien in den Mittelpunkt. Es gelte Subsidiarität, Freiheit und Unterstützung, zu schaffen für Leute, die auf der Schattenseite des Lebens existierten. Besonders im aktuellen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit sei es schön, bei diesem Marsch "misericordia" zu zeigen und die Projekte von Misereor zu unterstützen. Deshalb galt der Dank des Bischofs allen, die beim Hungermarsch in Ruhmannsfelden mitgegangen waren, aber auch all denen, "die Sie ins Rennen geschickt haben" - also allen Spendern und Unterstützern. "Wer glaubt ist nie allein" sicherte der Bischof den Teilnehmern zu und sah diese Aktion als Zeichen, wie man "Salz der Erde" und "Licht der Welt" sein kann.
"Wenn du das gesehen hast, vergisst du es nie wieder"
"Regensburg wird von der Weltkirche inspiriert und inspiriert die Weltkirche" sagte Monsignore Primin spiegel, der Präsident von Misereor Aachen. Er zeigte sich begeistert von der traditionellen Aktion und dass selbst der Diözesanbischof die 10-Kilometer-Strecke mitgehe. Misereor sei in 92 Ländern tätig und leiste Nothilfe, Hilfe zur Selbsthilfe und redet den Mächtigen ins Gewissen. "Wir helfen dort, wo Hilfe notwendig ist" betonte er und erinnerte an das Leitwort der diesjährigen Fastenaktion "Das Recht ströme wie Wasser; die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach“ (Amos 5,24). Mit beeindruckenden Worten erzählte er von seinen persönlichen Erfahrungen in Brasilien, über den Hunger der dortigen Kinder und resümierte: "Wenn du das gesehen hast, vergisst du es nie wieder". Die Spende des diesjährigen Hungermarsches geht an Straßenkinderprojekte in Brasilien, damit Mädchen und Jungen dort menschenwürdig leben können.
Begonnen wurde der Hungermarsch mit einer Andacht in der Pfarrkirche Ruhmannsfelden mit Pfarrer Helmut Meier. Anschließend marschierten die rund 200 Teilnehmer des Hungermarsches über Lämmersdorf und Aubach nach Zachenberg zur Wallfahrtskirche Osterbrünnl. In Zachenberg wurden alle Teilnehmer mit FairTrade Produkten aufs Beste versorgt. In der Wallfahrtskirche Osterbrünnl fand die Abschlussandacht mit Gedanken über das Leitwort der Fastenaktion und dem Segen des Bischofs statt. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren 3.000 Euro Spenden bei diesem Solidaritätsmarsch gesammelt worden. "Das wird sicher noch mehr" freute sich Hauptorganisator Diakon Sepp Schlecht.