Hunderte Gläubige feiern mit Bischof Gerhard Ludwig Müller Pontifikalamt zur Eröffnung der Wolfgangswoche- „Der Mensch als denkendes Wesen kann ohne Gott nicht glücklich werden“
Mit einem feierlichen Pontifikalamt hat Bischof Gerhard Ludwig Müller am Sonntag, den 21. Juni 2009 in der Päpstlichen Basilika St. Emmeram die Wolfgangswoche eröffnet. An der Feier, zu der mehr als 500 Gläubige gekommen waren, nahmen zudem das Domkapitel, die Stiftskapitel und die Mitglieder der diözesanen Laiengremien teil. In diesem Jahr steht die Wolfgangswoche unter dem Leitsatz „Es neu mit Gott zu wagen“. Zu Beginn des Pontifikalamts erhob der Regensburger Bischof in der Krypta der Basilika die Reliquien des heiligen Wolfgang. Anschließend wurden die Reliquien des Bistumspatrons zur Verehrung in die Basilika übertragen.
In seiner Predigt appellierte Bischof Gerhard Ludwig Müller an die Gläubigen, sich nicht von den atheistischen Denkweisen derer beeindrucken zu lassen, die durch verschiedene Veranstaltungen und Aktionen versuchten, für ein Leben ohne Gott zu werben. „Der Mensch als denkendes Wesen kann ohne Gott nicht glücklich werden“, so Bischof Gerhard Ludwig Müller. Allenfalls niedere Lebewesen, wie beispielsweise Tiere würden es vermögen, ohne Gott glücklich zu sein, da diese nicht zum Denken befähigt seien: „Erst der Mensch als denkendes Wesen kann Begriffe bilden und Ideen formen, gut von böse, wahr von falsch unterscheiden.“ Dies, so Bischof Gerhard Ludwig Müller, sei der qualitative Unterschied zwischen Mensch und Tier, den viele Gottlose nicht begreifen wollten. Glaube und rationales Denken, so der Regensburger Oberhirte, stünden daher nicht im Widerspruch zueinander: „Es sind nicht die Atheisten, die die Evolutionsentwicklung vorangebracht haben sondern der göttliche Wille des Schöpfers, der die Menschen im Entwicklungsprozess hervorgebracht hat“, so der Regensburger Oberhirte weiter.
Der Glaube an Gott, erklärte Bischof Gerhard Ludwig Müller, sei stets die Grundlage von Ethik und Moral; Militante atheistische Denkweisen und gottlose Diktaturen im Gegensatz hätten im Laufe des Weltgeschehens nur Unheil über die Menschen gebracht: „Es ist das Christentum, das uns den Weg der Humanität gewiesen hat, da Gott die Menschen nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen hat. Der Gipfel der Nächstenliebe und die lebendige Liebe mit Gott- das ist der wahre Humanismus, der aus dem Glauben heraus kommt.“
Der Regensburger Oberhirte ermunterte die Gläubigen, sich derer anzunehmen, die noch auf der Suche nach dem Weg zu Gott seien: „Den Gottsuchenden wollen wir uns zuwenden und es den militanten Atheisten nicht durchgehen lassen, dass sie den Menschen auf dieselbe Stufe des Tieres stellen. Wir wollen den Feindseligen nicht mit Feindseligkeiten antworten, sondern ihnen zeigen, dass sie sich der Hoffnung berauben, die uns Menschen von Jesus Christus gegeben worden ist und die über den Tod hinausgeht. Wie der Heilige Wolfgang wollen wir unseren Glauben an den lebendigen Gott verkünden und leben. Wir Menschen werden nur glücklich durch Gott, mit Gott und in Gott“, so Bischof Gerhard Ludwig Müller abschließend.
Predigt des Bischof im Wortlaut