News Bild Heroischer Tugendgrad für Regensburger Bischof  Georg Michael Wittmann (1760-1833) - Papst bestätigt Urteil vatikanischer Theologen

Heroischer Tugendgrad für Regensburger Bischof Georg Michael Wittmann (1760-1833) - Papst bestätigt Urteil vatikanischer Theologen

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Papst Franziskus hat am 28. November 2019 den Präfekten der römischen Heiligsprechungskongregation, Kardinal Giovanni Angelo Becciu, in Audienz empfangen und die Kongregation autorisiert, das Dekret über den heroischen Tugendgrad von Bischof Georg Michael Wittmann (1760-1833), zu promulgieren. Damit hat der Heilige Vater das Votum der vatikanischen Theologen, das diese am 2. Oktober 2018 einstimmig abgaben, anerkannt. Am 29. Oktober 2019 hatten auch die Kardinäle und Bischöfe der Kongregation in ihrem Ordentlichen Kongress dem Urteil der Theologen zugestimmt.

 

 

Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Seligsprechung

Georg Michael Wittmann, Weihbischof und präkonisierter Bischof von Regensburg, darf nun offiziell als „ehrwürdiger Diener Gottes“ bezeichnet werden. Mit Verleihung des heroischen Tugendgrades wurde der für Bischof Wittmann geführte Tugendprozess erfolgreich abgeschlossen und damit eine wichtige Etappe im Verlauf des Seligsprechungsverfahrens erreicht. Zugleich wird der langjährige Regens und Seelsorger der Regensburger Dompfarrei als leuchtendes Vorbild gelebten Glaubens herausgestellt. Obgleich Bischof Wittmann bereits vor 200 Jahren lebte, ist sein Bemühen um das Wohl der ihm anvertrauten Menschen sowie sein seelsorgerliches Konzept bleibend aktuell und gültig. Es besteht in der Hinwendung zum Hilfsbedürftigen in selbstloser Nächstenliebe und tiefer Christusverbundenheit. Der ehrwürdige Diener Gottes ist darin Bischöfen und Priestern, aber auch Gläubigen in gleicher Weise ein nachahmenswertes Beispiel und ein leuchtendes Zeichen seelsorgerlichen Eifers.

 

 

Er bot zahllosen Menschen Stütze und Halt

Geboren am 22. Januar 1760 auf dem Finkenhammer bei Pleystein, absolvierte Georg Michael Wittmann seine Studien in Amberg und Heidelberg, wo er als Stipendiat den Doktorgrad erwarb und nach seiner Rückkehr nach Regensburg am 21. Dezember 1782 zum Priester geweiht wurde. Nach mehreren Stellen im Dienst als Hilfspriester wurde Wittmann im Oktober 1788 zum Subregens und am 9. September 1802 zum Regens des Priesterseminars ernannt. Dieses Amt behielt er trotz vielfältiger Aufgaben bis zu seinem Tode. In über 30 Jahren hat Wittmann mehr als 1500 Seminaristen durch sein persönliches Beispiel ermutigt, als Priester in den Dienst der Kirche zu treten. Während der napoleonischen Unruhen und der Säkularisation bot er zahllosen Menschen Stütze und Halt. So kümmerte er sich bis zur Gefährdung des eigenen Lebens um die sterbenden Soldaten wie auch um die leidende Zivilbevölkerung der brennenden Stadt bei der Erstürmung Regensburgs im Jahre 1809.

 

 

Trotz höchster Ämter bescheiden und in sich gekehrt

Mit seiner treuesten Schülerin, Theresia von Jesu (Karolina) Gerhardinger († 1879) aus Stadtamhof sorgte er sich um die schulische Bildung der Mädchen und Kriegswaisen und legte so die Grundlagen der Kongregation der Armen Schulschwestern v. U. L. Frau. Als Weihbischof, Dompropst und Generalvikar mit höchsten Ämtern der Kirche betraut, blieb er doch immer der bescheidene, in sich gekehrte Diener Gottes und der Menschen, dessen Bestreben es war, vor allem die Liebe zur Heiligen Schrift in den Herzen der ihm Anvertrauten zu wecken. Noch bevor ihn die päpstliche Bestätigung der Ernennung zum Diözesanbischof von Regensburg erreichte, starb er in den frühen Morgenstunden des 8. März 1833 im Ruf der Heiligkeit.

 

 

„Sein Weg führte ihn in die Häuser der Armen und Kranken"

Melchior von Diepenbrock († 1853), einer der engsten Mitarbeiter Bischof Sailers, würdigte Georg Michael Wittmann in seiner Trauerrede mit folgenden Worten: „Sein Weg führte ihn [...] in die Häuser der Armen und Kranken, in die Spitäler, in die Schulen und Kirchen. [...] wo er erschien, verbreitete sich Ernst, Ehrfurcht und Friede“ . Über seinen Tod seien wohl so viele Tränen geweint worden, wie er zu Lebzeiten getrocknet hatte.

 

 

1955 wurde der Seligsprechungsprozess eingeleitet

Im Jahr 1955 wurde unter Erzbischof Dr. Michael Buchberger († 1961) der Seligsprechungsprozess für Bischof Wittmann eingeleitet. Seine Verehrung dauert bis heute an. Immer noch finden sich Besucher an seinem Grab im nördlichen Seitenschiff des Domes, die dort betend verweilen. Voraussetzung für die Seligsprechung Bischof Wittmanns ist nun die Anerkennung einer auffallenden Gebetserhörung, die seiner Fürsprache zugeschrieben wird und als Wunder gelten kann. Die Gläubigen werden gebeten, sich mit großem Vertrauen an den ehrwürdigen Diener Gottes zu wenden und erfolgte Gebetserhörungen dem Bischöflichen Konsistorium Regensburg (Drei-Kronen-Gasse 4, 93047 Regensburg oder heilige@bistum-regensburg.de) zu melden.


Hinweis auf folgende neuere Publikationen:

<link https: www.verlag-pustet.de shop item georg-michael-wittmann-von-martin-lohmann-kartoniertes-buch _blank external-link-new-window michael>Martin Lohmann, Georg Michael Wittmann. Bischof, Seelsorger und Reformer (Verlag Friedrich Pustet, Regensburg).

Faszinierendes Priestertum. Eine Sammlung geistlicher Werke des Bischofs Georg Michael Wittmann (Patrimonium-Verlag, Heimbach/Eifel).

 

 



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