News Bild Heimatpreis Nordbayern geht an Regensburger Fußwallfahrt und Plößberger Krippenschau
Heimatpreis Nordbayern geht an Regensburger Fußwallfahrt und Plößberger Krippenschau

Heimat ist dort, wo man verstanden wird

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Regensburg/Nürnberg, 16. Juni 2023

Die Diözesanfußwallfahrt Regensburg e. V. und die Plößberger Krippenschau sind mit dem „Heimatpreis Nordbayern“ ausgezeichnet worden. Stellvertretend für beide Vereine nahmen Bernhard Meiler und Hubert Haubner die Auszeichnungen von Albert Füracker, dem Bayerischen Finanz- und Heimatminister, entgegen.

Weltoffenheit, Fortschritt und Traditionsliebe

Acht vorbildliche Projekte erhielten in diesem Jahr den „Heimatpreis Nordbayern“. Die Auszeichnung soll eine Anerkennung für herausragende Dienste um die bayerische Heimat sein. Bayern steht für Traditionen und kulturelle Bräuche. Ein Bekenntnis zu den bayerischen Wurzeln und die gelebte Erinnerung bewahren Identität und geben Halt in einer sich stetig wandelnden Welt. „Bayern steht für Fortschritt und Weiterentwicklung. Den bekannten Herausforderungen unserer heutigen Zeit begegnen die Preisträgerinnen und Preisträger durch lösungsorientiertes Denken. Sie helfen dort, wo es drauf ankommt! Dieses Engagement, das unser einzigartiges Bayern auszeichnet, möchten wir heute würdigen“, freute sich Finanz- und Heimatminister Albert Füracker.

„Die heute ausgezeichneten Projekte führen uns vor Augen, warum jede und jeder seinen täglichen Beitrag für die Gesellschaft leisten sollte: Es bereichert das Leben, bietet Unterstützung für sich und andere und macht unser Bayern lebens- und liebenswert. Danke und vergelt’s Gott für Ihren unermüdlichen und wichtigen Einsatz für unsere Heimat!“, so Füracker weiter.

Heimat ist eine Lebensart, die in den Herzen der Menschen verankert sein muss

„Zur Oberpfälzer Heimat gehören die christliche Prägung und der christliche Glaube. In jedem Ort steht im Zentrum die Kirche, der Kirchturm, der nach oben verweist und die Bindung an den Himmel gewissermaßen auch sichtbar macht. Zur Heimat gehören die Feste, das Kirchenjahr, die Kunst und die Hausheiligen. Wenn man mit offenen Augen durch unsere Dörfer geht, dann sieht man, wie alles geradezu durchtränkt ist mit den Zeugnissen des Glaubens“, so Bischof Rudolf Voderholzer.

Die Preisträger aus dem Bistum Regensburg

Diözesanfußwallfahrt Regensburg e.V.

Die Diözesanfußwallfahrt Regensburg ist die größte Fußwallfahrt Deutschlands und besteht seit 1830. Sie startet traditionell am Donnerstag vor Pfingsten. Seit den 1970er Jahren gibt es ein kontinuierliches Wachstum des Pilgerstroms: mittlerweile sind bis zu 8.000 Pilgerinnen und Pilger aus dem gesamten deutschsprachigen Raum unterwegs, im Jahr 2004 waren es sogar rund 10.000 Menschen. Die umfangreiche Organisation des Vereins von beispielweise Begleitfahrzeugen, Pilgerabzeichen, Wachssiegel und Pilgerbuch erfolgt ausschließlich ehrenamtlich, sämtliche Kosten werden durch Spenden finanziert. Die Pilgerinnen und Pilger sind auf den 111 Kilometern von Regensburg nach Altötting in drei Tagen auf der Suche nach Stille, Anstrengung, Gespräch, Meditation und Aufbruch. „Ich nehme den Preis gerne persönlich entgegen, aber natürlich auch stellvertretend für die ganzen Helferinnen und Helfern. Ohne die würde es nicht gehen. Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich heute alle Beteiligten einladen, hier dabei zu sein“, so Pilgerführer Bernhard Meiler.

Preisträger halten Heimatpreis in Form eine weißen Löwen in den Händen

Die Diözesanfußwallfahrt Regensburg e.V. ist Preisträger des Heimatpreises Bayern 2023. © Harald Beitler

Plößberger Krippenschau

Die Krippenschnitzkunst ist eine 200 Jahre alte Tradition in Plößberg mit besonderer Ausprägung und Bekanntheit. Das Handwerk wurde ursprünglich von Plößberger Glasofenbauern von ihren Reisen mitgebracht und von sogenannten Stücklmachern gepflegt und stetig weitergegeben. Seit 1970 wird nun alle fünf Jahre eine sogenannte Krippenschau veranstaltet. Es handelt sich hierbei um eine Sammlung von Hauskrippen der ortsansässigen Familien, welche oft von mehreren Generationen in den Wintermonaten geschnitzt wurden. Ziel des Veranstalters Oberpfälzer Waldverein Plößberg ist es, die Tradition der Krippenschnitzkunst unter anderem durch den jährlichen Krippenweg lebendig zu erhalten. Die 11. Krippenschau im Winter 2022/2023 gilt als inoffizieller Weltrekord der größten Krippe der Welt: 70 Meter langer Krippenberg, 8.000 handgemachte Figuren, 4.500 Stunden ehrenamtliche Arbeit – das ist ein herausragendes Beispiel eines gelebten Brauches.

Preisträger mit Preis in Form eine weißen Löwen

Die Plößberger Krippenschau ist Preisträger des Heimatpreises Nordayern 2023. © Harald Beitler

Großes Zeichen der Wertschätzung für beide Vereine

„Ich bin sehr stolz! Beide sind Träger der Wolfgangsmedaille, das zeigt auch, dass das Bistum die besonderen Verdienste schon wahrgenommen hat. Aber wir wollen natürlich auch in die Gesellschaft hineinwirken. Da ist es natürlich eine ganz besondere Freude zu sehen, dass der Glaube durchaus Relevanz hat und als Kulturfaktor gesehen wird. Und das ist bei beiden Preisträgern ganz sicher der Fall!“, freut sich Bischof Rudolf Voderholzer. „Die Bayerische Staatsregierung kann man nur beglückwünschen zu diesen himmlischen Eingebungen, dass also zwei Einrichtungen aus der Oberpfalz gewählt worden sind, die in ganz besonderer Weise auch für die Verlebendigung und für die Weitergabe des Glaubens stehen“, so Bischof Rudolf weiter.

Text und Fotos: Harald Beitler

(kw)



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