Unter diesem Thema trafen sich vergangenes Wochenende 64 Oberinnen und Verantwortliche aus insgesamt 13 Gemeinschaften im Exerzitienhaus der Mallersdorfer Schwestern. Die alle zwei Jahre stattfindenden Tagung wurde auch dieses Jahr von der Arbeitsgemeinschaft der Ordensfrauen in der Diözese Regensburg (AGOF) veranstaltet und vom Referat Orden und Geistliche Gemeinschaften durch Frau María Luisa Öfele begleitet. Als Referent konnte P. Dr. Ludwig Hauser, Steyler Missionar aus Mödling bei Wien gewonnen werden, der sehr kompetent und einfühlsam in die Möglichkeiten von „Heilungsprosessen in Gemeinschaften“ einführte.
Hierbei ging es nicht so sehr um Heilung körperlicher Leiden und Gebrechen, als vielmehr um seelischer, geistig – geistlicher Wunden, die durch Worte, Gesten, soziale Gegebenheiten, krankhafte Erziehung ... entstanden sind.
Anhand vieler biblischer Texte zeigte P. Ludwig auf, wie stark Glaube, Spiritualität und Religion mit Heil/Heilung verbunden sind und so gerade Ordensgemeinschaften zum „Heil-land“ werden können, d.h. ein Ort an dem man selbst heil, dann aber auch Quelle für andere werden kann. Dazu ist es wichtig die Wunden aufzudecken, Gefühle und Emotionen – am richtigen Ort und zum richtigen Zeitpunkt nicht zu verdrängen, sondern wahr anzunehmen. Gerade schmerzliche Erinnerungen des Lebens oder auch das Zulassen von Schmerz können lebensfördernde Kräfte freisetzen.
Unter vielen Heilquellen, wie Kraft schöpfen aus der Natur, der Kunst, der Musik oder einfach nur im gesunden zwischenmenschlichen Kontakt, lässt aber vor allem die spirituelle Dimension die inneren Wunden an der Wurzel heilen. So dürfen die Ordensleute gerade im Gebet und in der gemeinsamen Eucharistiefeier Christus als den wahren Arzt erleben.
Die Tagung schloss mit einer Eucharistiefeier ab, zu der Generalvikar Dr. Wilhelm Gegenfurtner (Ordensreferent) eigens kam und seinen Dank für die vielen, oft auch verborgenen Dienste der Ordensfrauen aussprach.