Gut, dass zur Not einfach jemand da ist
Im Frühjahr und im Herbst finden jedes Jahr die Caritas-Sammlungen statt. Für wen und warum sammelt die Caritas überhaupt Geld? Wem hilft sie? Kommt das auch direkt bei den Hilfebedürftigen an? Kann ich dem katholischen Hilfswerk vertrauen? Fragen, die immer wieder von Spendern gestellt werden – zurecht! Auch der Caritas ist an Transparenz gelegen. Diese und mehr Fragen beantwortet das neue Themenheft in der Reihe „Initiative Gemeindecaritas“.
„Geld macht nicht glücklich, aber es hilft“
„Geld macht nicht glücklich, aber es hilft“ – diese Einsicht gilt auch für die Caritasarbeit. Die Mittel aus der Caritas-Sammlung sind wichtig und unverzichtbar für die Caritas in der Diözese Regensburg – sowohl in der Pfarrgemeinde, als auch für besondere Projekte auf Kreis- oder Diözesanebene. Viele Projekte wären sonst nicht umsetzbar. Seit Jahrzehnten veranstaltet deshalb der Caritasverband für die Diözese Regensburg gemeinsam mit den Pfarrgemeinden im Frühjahr und im Herbst die Caritas-Sammlung. Sie findet sowohl als Kollekte im Gottesdienst als auch als Haus- und Straßensammlung statt. Bistumsweit sind Tausende ehrenamtliche Sammler dann für die Caritas unterwegs. Dabei werden sie häufig gefragt, wofür die Spenden verwendet werden. Auch deshalb haben Bistum und Diözesan-Caritasverband das neue Themenheft der Reihe „Initiative Gemeindecaritas“ diesem Thema gewidmet.
Ausgehend von der alttestamentlichen Almosenpraxis stellt die Broschüre zunächst die Bedeutung des Spendengebens im Zusammenhang mit dem Aufbau einer christlichen Hilfskultur dar. Für die Sammelpraxis bildet neben der finanziellen Notwendigkeit auch der seelsorglich-pastorale Aspekt eine wichtige Grundlage. Die Sammler werden häufig bereits erwartet, einsame Menschen haben dann wenigstens für kurze Zeit einen Gesprächspartner. Im Heft sind Gründe für die Sammlung nachzulesen. Und es finden sich konkrete Beispiele, wofür das gespendete Geld eingesetzt wird. Natürlich dürfen auch ganz praktische Tipps zur Organisation der Sammlung in der Pfarrgemeinde nicht fehlen.
Kleiner Beitrag mit großer Wirkung
Entgelte durch den Staat und die Kirchensteuer sind die eine finanzielle Seite, auf die die Caritas angewiesen ist. Ohne die Spenden aus der Sammlung könnten aber viele zusätzliche Hilfen und Dienste von der Caritas nicht mehr erbracht werden, vor allem solche, für die es eben keine öffentlichen Mittel gibt: zum Beispiel Sozialberatung, Angebote für ältere Menschen, Obdachlose, arme Familien und Kinder, Menschen mit Behinderung und schnelle Hilfe bei Katastrophen.
Einfach da sein
Je konkreter und berührender das Hilfsprojekt, desto größer die Spendenbereitschaft der Menschen. Die Caritas hat viele verschiedene Projekte für hilfebedürftige Menschen laufen, vom Kind bis zum sterbenden Menschen. Die Caritas kann nur dann helfen, wenn sie von der Notsituation eines Menschen erfährt. Der Betroffene muss bereit sein, über seine Not zu sprechen. Oft ist es einfach nur gut, wenn jemand da ist, der hilft. Und die Caritas hat alle Menschen mit ihren Nöten und Problemen im Blick und fragt nicht nach der Schuld für die Notlage. Das ist seit jeher ihr Anspruch.
Transparenz und Glaubwürdigkeit
Bistumsweit werden durch die beiden Sammlungen jedes Jahr zwei Millionen Euro zur Finanzierung von sozialen Projekten und Diensten der Caritas eingeworben. Die Sammlungsgelder werden ausschließlich für in Not geratene Menschen eingesetzt. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) stellt außerdem immer wieder fest, dass die Caritas mit dem niedrigsten Satz an Verwaltungskosten auskommt. Der Umgang mit Geld unterliegt ständigen Prüfungen durch die Bischöflichen Finanzkammer, den Bundes- und Landesrechnungshof, die Kommunen und unabhängige Prüfgesellschaften.
Regional sozial
40 Prozent der Sammlungsgelder bleiben in den Pfarreien für deren karitative Arbeit. Hier entscheiden Pfarrer und Kirchenverwaltung im gesetzten Rahmen über die zeitnahe Verwendung dieser Mittel. Die anderen 60 Prozent gehen über den Diözesan-Caritasverband und seine Kreisverbände in die Regionen des Bistums. Sammlungsgelder werden nie für ausländische Hilfsprojekte verwendet.