Große Wertschätzung für alle, die zum Gelingen der Liturgie beitragen – Bischof Voderholzer wäscht 11 Frauen und Männern die Füße
Ob als Kantoren, Ministranten oder Mesner – es sind viele Menschen, die dazu beitragen, dass die Liturgie in den Kirchen des Bistums gelingt. Manchmal geschieht das für alle Mitfeiernden gut sichtbar, wie bei den Vorbetern oder Organisten, manchmal aber auch im Hintergrund, wenn beispielsweise helfende Hände die Gotteshäuser reinigen oder zu den Festtagen feierlich schmücken. Eines haben sie alle gemeinsam: sie sind unverzichtbar.
Dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer war es deshalb ein besonderes Anliegen, Danke zu sagen. Stellvertretend für alle Menschen im Bistum, die sich für das Gelingen der Liturgie einsetzen, hat er elf Frauen und Männern im Dom St. Peter die Füße gewaschen. Unterstützt haben ihn dabei der Vorsitzende des Caritasverbandes und der Katholischen Jugendfürsorge Domkapitular Msgr. Dr. Roland Batz sowie Caritasdirektor Diakon Michael Weißmann. Die Fußwaschung im Rahmen der Messfeier am Gründonnerstag erinnert an den letzten Abend Jesu in der Gemeinschaft mit seinen Jüngern, an dem er ihnen die Füße wusch mit der Aufforderung, es ihm gleichzutun: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe“ (Joh 13,15).
Bereits im vergangenen Jahr hat Bischof Voderholzer seine besondere Wertschätzung für all diejenigen zum Ausdruck gebracht, die Sonntag für Sonntag in den Gottesdiensten die Lesung vortragen oder die Kommunion austeilen, und zwar mit je einem von mehr als 11.000 handsignierten Exemplaren der Regensburger Sonntagsbibel. 4,3 Kilo ist das Werk schwer und enthält auf 960 Seiten die biblischen Lesungstexte aller Sonn- und Feiertage. Dazu kommen Betrachtungen von Benedikt XVI. / Joseph Ratzinger. Illustriert ist die Sonntagsbibel mit 240 Abbildungen von Kunstwerken aus Kirchen, Kapellen oder Museen der Diözese.
Folgenden Personen hat Bischof Voderholzer in diesem Jahr die Füße gewaschen:
Kantor Jürgen Hiermaier, St. Margareta – Pettendorf
Im Hauptberuf Präfekt bei den Domspatzen, Kantor in der Alten Kapelle
Kommunionhelferin Margareta Müller, St. Anton – Regensburg
Seit 1996 Kommunionhelferin
Ministrant Wolfgang Schirmbeck, St. Bonifaz / Dom St. Peter – Regensburg
Seit 1988 Ministrant
Vorbeterin Brigitte Gnoth, St. Georg – Schwabelweis
Rosenkranzvorbeterin, PGR-Sprecherin, seit 2012 auch ehrenamtlich als Mesnerin, Kirchenwäscherin, Caritas-Sammlerin und Pfarrbriefverteilerin tätig
Organist Markus Fuchs, Katharinenspital – Regensburg
30 Jahre Organist in der St. Katharinenspitalkirche
Chorleiterin Agnes Gassner, St. Leonhard – Viehhausen
Chorleiterin des Kirchen- und Kinderchors und ehrenamtliche Organistin in Viehhausen und Umgebung
Chorsänger Lutz Scholich, St. Josef – Regensburg (Reinhausen)
ehem. Kirchenchorsänger (15 Jahre), daneben auch Lektor und Kommunionhelfer
Mesner Ottmar Tischner, St. Emmeram – Regensburg
War hauptberuflich Mesner der Pfarrei Regensburg – St. Emmeram, seit seinem Ruhestand unermüdliche Mithilfe in verschiedenen Kirchen und beim Mesnerverband
Kirchenschmückerin Hermine Winkler, St. Bonifaz – Regensburg
Schmückt seit 20 Jahren ehrenamtlich Kirchen
Kirchenputzerin Rosa Schimpfhauser, St. Georg – Schwabelweis
Reinigt seit vielen Jahren die Kirche und ist die gute Seele der Pfarrei St. Georg
Wallfahrtsleiter Josef Drescher, St. Vitus – Kirchroth
Seit 16 Jahren Wallfahrtsleiter der Straubinger Fußwallfahrt nach Altötting
Unser tägliches Brot
Wie wichtig es ist, dass sich Menschen für eine würdevolle Liturgie einsetzen und die Voraussetzungen für die Eucharistiefeier schaffen, wird gerade am Gründonnerstag, der an das letzte Abendmahl erinnert, sichtbar. Auch eine Bitte des Vaterunsers rückt am Gründonnerstag in den Fokus: die Bitte um das tägliche Brot. Drei Sinndimensionen dürfe der Beter bei dieser Bitte stets mitdenken, so legte es Bischof Voderholzer in seiner Predigt aus.
1) Zunächst gehe es nicht um die Bitte nach der täglichen Nahrung, denn um dieses Bedürfnis wisse Gott; auf seine Fürsorge könne der Mensch vertrauen. Die Bitte fordert vielmehr den Beter zur Maßhaltung heraus: Es muss nicht immer die Sahnetorte sein.
2) Zugleich sei die Brotbitte auch in einem eucharistischen Sinne zu verstehen. Es geht um das Brot, in dem sich Christus an uns verschenkt, um das Brot, das nicht nur den Magen, sondern auch das Herz füllt. Es macht uns hungrig und durstig danach, das Brot auch all den Menschen zu bringen, die Hunger leiden.
3) Zuletzt schwingt eine endzeitliche Dimension mit. Es ist die Bitte um das „Brot der Zukunft“, die Bitte, für das ewige Leben würdig zu werden.
Auch in diesem Jahr wurde in der Gründonnerstagsmesse im Dom St. Peter wieder die Hostiendose verwendet, die der evangelische Regionalbischof Dr. Hans-Martin Weiss dem katholischen Diözesanbischof 2017 überreicht hatte – als Zeichen des gemeinsamen Weges zur Einheit.
Von Gründonnerstag bis Ostersonntag
Am Ende der Gründonnerstagsmesse zog Bischof Rudolf Voderholzer mit den Weihbischöfen, dem Domkapitel und dem Liturgischen Dienst hinaus in den Domgarten zur Ölberggruppe, wo bei Kerzenlicht und Fackeln Jesu gedacht wurde, der am Abend vor seinem Leiden am Ölberg zum Vater betete.
Mit der Messe vom letzten Abendmahl beginnt das „Triduum sacrum“. Die drei „heiligen Tage“ umfassen das Gedächtnis vom Leiden und Sterben Jesu, der Grabesruhe und der Auferstehung Christi.