Große Frauenbund-Wallfahrt zum Mariahilfberg
Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) Diözesanverband Regensburg ist eine starke Gemeinschaft. Das erlebten alle, die am 27. Mai 2017 den Open-Air-Gottesdienst am Mariahilfberg in Amberg feierten. Die rund 3.000 Frauen zeigten richtig Flagge: Mit den blauen Frauenbundtüchern und den Fahnen, die die KDFB-Ortsgruppen aus dem ganzen Bistum mitgebracht hatten. Eine wunderbare Atmosphäre umgab die Feier: strahlender Sonnenschein, blauer Himmel, Bäume in voller Pracht, gut gelaunte Wallfahrerinnen und Wallfahrer und dazu die stimmungsvolle Musik der Gruppe „KoLan“.
Die Wallfahrt stand ganz unter dem Motto „Laudato si‘ – Rühre unsere Herzen an, die Erde zu beschützen". Pater Dr. Jakob Seitz, der Geistliche Diözesanbeirat des KDFB, feierte in Konzelebration mit vielen Geistlichen den Gottesdienst unter freiem Himmel mit der Wallfahrtsgemeinde.
Pater Jakob bezog sich in seiner Predigt gemäß dem Motto der Wallfahrt auf das Bild des denkenden Herzens. Im Hebräischen werde Herz "leb" genannt. Dieses Wort komme ganze 858 Mal im Alten Testament vor, so wichtig und bedeutsam sei es gewesen. Mit "leb" wurde nicht nur das Gefühl verbunden. "Leb" sei Sitz der Vernunft, der Weisheit und des Urteilsvermögens gewesen. Dies seien alles Vorgänge, die sich bei den Menschen im Kopf abspielten.
Ein Herz, das nie zu staunen aufhört
Pater Jakob selbst verbindet mit dem Begriff des denkenden Herzens ein Herz, das nie mit dem Staunen aufhört. Die großartige Kulisse einer Bergwelt, die Schönheit des Sonnenuntergangs, das Wunder des Regenbogens - all das könne Menschen zum Staunen und Innehalten bringen. Das Staunen könne zur Dankbarkeit führen, so Pater Jakob. Ein denkendes Herz sei auch immer ein dankendes Herz, das nicht alles für selbstverständlich und gottgegeben hinnehme, sondern sich berühren lässt von der Natur wie auch von menschlichen Beziehungen. Es sei ein Herz, das Mensch und Kreatur mit Respekt und Achtung begegne. "Rühre unsere Herzen an, die Erde zu beschützen" sei eine dringende Bitte, die Menschen an Gott richteten in einer Zeit, in der Menschen die größten Gefährder der Schöpfung seien, die von vielen Seiten verzweckt, ausgenutzt und ausgebeutet werde.
Der Prediger appellierte an die Gottesdienstgemeinde, immer wieder neu für die Bewahrung der Schöpfung einzutreten: "Lassen Sie Ihr Licht vor den Menschen leuchten, beleben Sie immer neu Ihr denkendes Herz, Ihr staunendes Herz." Wie das gehe? Indem alle es immer wieder neu auf Empfang stellen für Gott und seine unbeschreibliche Liebe zu den Menschen. "Denn der Geber alles Guten ist die Kraft für unser Tun und Handeln", schloss Pater Jakob seine Predigt.
Ein unvergessliches Erlebnis
Als Gaben wurden Erde, Wasser, Zweige und Blumen, Obst, Gemüse und Ähren, Brot und Wein zum Altar gebracht. Sie symbolisierten die Arbeit und Mühen, die Schöpfung, die Freude, den Dank, das Leben und die Nähe zu Jesus Christus. Musikalisch machte das Fest die Band "KoLan" aus Kösching zum Genuss. Die Stimmen der Sängerinnen und Sänger und die Instrumente passten optimal zu den ausgewählten Liedern.
Die Diözesanvorsitzende des KDFB Karin Schlecht sprach von einem "unvergesslichen Erlebnis, mit so vielen gemeinsam Gottesdienst zu feiern." Sie bedankte sich bei allen für ihr Kommen und Mitfeiern. Sie schloss mit dem Wunsch: "Bleiben Sie noch lange in Ihren Herzen berührt von dieser Wallfahrt und von der Freude über die gute Schöpfung, in der wir leben dürfen."