„Gottes Reich in dieser Welt ein Stück weit spürbarer machen“ - Seit 40 Jahren pastorale Mitarbeiter im Bistum Regensburg
Mit der liturgischen Feier der Vesper und einem vielseitig kreativ gestalteten Festakt im Bildungshaus Schloss Spindlhof hat die Diözese Regensburg am Donnerstagabend die Einführung der Berufe der Pastoralreferentin und des Pastoralreferenten sowie der Gemeindereferentin und des Gemeindereferenten vor 40 Jahren gefeiert. Bischof Rudolf Voderholzer nahm an der Feier teil – seine Anwesenheit wurde zurecht als Ausdruck der Hochschätzung der pastoralen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durch die Diözesanleitung gewürdigt. Eine große Zahl von Pastoral- und Gemeindereferenten waren zu der Feier gekommen. Domdekan Prälat Anton Wilhelm, Leiter der Hauptabteilung Pastorale Dienste, trägt seit 1997 Verantwortung für diese Berufe.
Ab 1974, noch während der „Würzburger Synode“ (1971-1975), wurden die ersten pastoralen Mitarbeiter unter den Berufsbezeichnungen Pastoralassistent und Gemeindeassistentin im Bistum Regensburg in den Dienst genommen. Gemeindeassistenten bzw. -referenten befanden sich in den „Fußstapfen“, so Bischof Dr. Voderholzer, der früheren sogenannten Seelsorgshelferinnen, die häufig Schwestern der Katholischen Heimatmission waren. Diese Schwestern hatten bereits kurz nach dem Ersten Weltkrieg ihren Dienst aufgenommen. Bischof Voderholzer erinnerte in diesem Zusammenhang an den seligen Pater Rupert Mayer, der diese bemerkenswerte Einrichtung seinerseits hervorgehoben hatte.
Heute sind in der Diözese Regensburg rund 120 hauptamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als Pastoralreferenten eingesetzt sowie rund 140 als Gemeindereferenten. 40 Jahre seien zwar nach weltlichen Maßstäben „keine runde Zahl“, erklärte Bischof Rudolf. Allerdings erinnerte er an die Bedeutung der Zahl vierzig, wie sie – jenseits des Dezimalsystems – aus der biblischen Tradition heraus abgelesen werden kann.
Pastoralreferenten und Gemeindereferenten sind an dem einen großen Werk der Verkündigung beteiligt. Noch lange nicht allerdings, so die Einschätzung des Bischofs von Regensburg, sind alle Wirkräume und Tätigkeitsfelder erschlossen, in denen die Laientheologen und Religionspädagogen wirken können, etwa in Bereichen von Kirche und Kunst, Kirche und Musik, oder in Grenzbereichen der Seelsorge und der Medizin. Aufmerksam gemacht wurde, mit Nachdruck, auf die Einsatzfelder von Ehevorbereitung und Ehebegleitung („Ich bitte Sie, diesen Bereich als Ihnen anvertraut anzunehmen“, so der Bischof hinsichtlich der künftigen Familiensynode).
In Punkto Nachwuchs für diesen interessanten Beruf sagte der Bischof,
es gebe noch immer „genügend junge Leute, die sich völlig einsetzen
möchten“. Bischof Dr. Voderholzer: „Die besten Werbeträger sind immer
noch wir selber.“
Domdekan Anton Wilhelm sagte: „Stolz und doch bescheiden wollen wir dieses Fest begehen.“ Prälat Wilhelm verwies auf die positive Haltung gegenüber den pastoralen Diensten bereits seitens der Bischöfe Rudolf Graber und Manfred Müller sowie des vormaligen Bischofs Gerhard Ludwig Müller. Er nannte maßgebliche Einrichtungen, die in den vergangenen Jahrzehnten zur Verstärkung sowie Unterstützung der pastoralen Dienste im Bistum Regensburg entstanden sind. Pastoralreferenten und Gemeindereferenten würden „Gottes Reich in dieser Welt ein Stück weit spürbarer machen“. Gerade das frauliche Elemente, so der Verantwortliche für die Pastoralen Dienste, werde „in Ihren Berufsgruppen als Bereicherung erfahren“. Im Angesicht der versammelten pastoralen Mitarbeiter sagte Prälat Wilhelm: „Unsere Diözese zählt auf Sie.“
Nicht zuletzt gedankt wurde den Ehepartnern sowie überhaupt den Familien der pastoralen Mitarbeiter, die deren Dienst mit großer Hingabe mittragen.