"Geistliche Gemeinschaften bergen einen sehr großen Schatz": Geistliche Gemeinschaften bei Bischof Rudolf Voderholzer
Viel Ermutigung und eine starke Wertschätzung ihrer Arbeit erfuhren die Geistlichen Gemeinschaften im Bistum Regensburg bei einem Gesprächsabend mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer. Bereits im Vorfeld hatten die Mitglieder der geistlichen Gemeinschaften ihre Angebote zur Verlebendigung des Glaubenslebens mitgeteilt und Bischof Rudolf betonte: "Ich kann jedes dieser Ziele und das damit verbundene Charisma nur unterschreiben".
Siebzehn Geistliche Gemeinschaften stellten sich Bischof Rudolf vor
Begonnen wurde der Gesprächsabend mit einer eucharistischen Anbetung in der Hauskapelle des Diözesanzentrums. Als Sprecher des diözesanen Gesprächskreises der siebzehn Geistlichen Gemeinschaften in der Diözese Regensburg, der sich dreimal jährlich zum Austausch trifft, überbrachte Diakon Franz-Adolf Kleinrahm den Willkommensgruß bei der anschließenden Gesprächsrunde und übernahm die Moderation. Kurz stellten die anwesenden Teilnehmer sich und ihre Gemeinschaften vor: Apostolatskreis Hofstetten, Charismatische Erneuerung (CE), Cursillo-Bewegung, dominikanische Laiengemeinschaft, Evangelisationswerk, Familien mit Christus, Fokolar-Bewegung, Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL), Gemeinschaft Emmanuel, Jugend 2000, Legion Mariens, Marriage Encounter (ME), Neokatechumenaler Weg, Ordo Franciscanus Saecularis (OFS) und Regnum Christi.
Bischof Rudolf blickte auf den Oberbegriff GG für Geistliche Gemeinschaften und dem Entstehen der meisten dieser Gemeinschaften als Früchte des II. Vatikanischen Konzils. "Es ist etwas Schönes in der Kirche, dass der Heilige Geist in den Herzen der Gläubigen verschiedene Gaben und Fähigkeiten aufbrechen lässt" betonte der Bischof und wertete dies als Zeichen der Lebendigkeit. Natürlich müsse das kirchliche Lehramt schauen und prüfen bevor eine Gemeinschaft anerkannt werde. Davon spreche auch das Dokument "Iuvenescit Ecclesia - Über die Beziehung zwischen hierarchischen und charismatischen Gaben im Leben der Kirche", das die Kongregation für die Glaubenslehre in Rom kürzlich herausgegeben hat. Er selbst habe daran mitgearbeitet und es reflektiere auf hohem Niveau das Wirken der Charismen. "Das Dokument bringt zum Ausdruck, dass die Kirche dankbar ist für das weltweite Aufbrechen der Geistlichen Gemeinschaften" erklärte Bischof Rudolf. Er selbst will alles tun, um die Charismen und die Frucht des Geistes zu fördern.
Bischof Rudolf: „Der Glaube zeigt sich in der Liebe“
Den geistlichen Gemeinschaften hier im Bistum sei die Weckung und Stärkung der Freude am Glauben, die Vertiefung des Glaubenswissen, die Anbetung, die Weitergabe des Glaubens an Kinder und Jugendliche und eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus wichtig. Manche würden einen Schwerpunkt in die Ehespiritualität und die Begleitung von Ehepaaren legen. Andere sehen einen Schwerpunkt in der Hinführung zur Heiligen Schrift und leben danach. "Bei genauer Betrachtung kommen sich die Ziele und die Herausforderungen der unterschiedlichen Geistlichen Gemeinschaften sehr nahe" resümierte Bischof Rudolf und nannte unter dem zustimmenden Nicken der Teilnehmer "die Evangelisation" als Oberbegriff.
"Ich kann jedes dieser Ziele und das damit verbundene Charisma nur unterschreiben" betonte der Bischof, der auch dazu ermutigte, das sozial-caritative Engagement bei allem Bemühen um Glaubensvermittlung und Glaubensweitergabe nicht zu vergessen, denn "der Glaube zeigt sich in der Liebe". Bei seinem Weg "hinein ins Bistum" erlebe er volkskirchliche Strukturen, eine Vielzahl an unterschiedlichen Verbänden und geistlichen Bewegungen und sehe dies als reiche Möglichkeit. Aber auch die Not werde oft ins Wort gebracht: von den Pfarrern die vermeintliche Erfolgslosigkeit bei der Sakramentenvorbereitung sowie von Eltern und Großeltern die oftmals gescheiterte Glaubensweitergabe, obwohl von allen viel Herzblut investiert werde. Gerade die geistlichen Gemeinschaften zeigen jedoch eine große Strahlkraft der Jugend, hier lernen Kinder das Beten in der Familie, das Mitmachen in der Gemeinschaft.
Und hier ermutigte der Bischof die Geistlichen Gemeinschaften, die Fülle von Möglichkeiten beispielsweise mit dem Angebot von Andachten auszuschöpfen. Den Glauben präsent machen in den Pfarreien, dazu stärkte der Bischof die Teilnehmer. Ordinariatsrätin Maria Luisa Öfele bezeichnete die Geistlichen Gemeinschaften als "Experten in der eucharistischen Anbetung und der Katechese zur Heiligen Schrift". Und diese Schule des Gebetes, die Freude am Wort Gottes solle wachsen und in die Pfarreien getragen werden.