Gebet für die Einheit der Christen: „Es ist möglich, jeden Tag ein bisschen besser zu werden“
(pdr) Am vergangenen Dienstagabend feierten Vertreter der römisch-katholischen Kirche, der rumänisch-orthodoxen Kirche, der evangelisch-lutherischen, der evangelisch-methodistischen und der alt-katholischen Kirche in der Bruderhauskirche am Emmeramsplatz einen gemeinsamen Wortgottesdienst. Anlass des ökumenischen Gottesdienstes war die Gebetswoche für die Einheit der Christen vom 18. bis zum 25. Januar. Träger des Gottesdienstes war die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Regensburg (AcK). Von römisch-katholischer Seite nahmen Domdekan Dr. Max Hopfner, Vorsitzender der Bischöflichen Kommission für Ökumene, Domkapitular und Dompfarrer Hermann Hierold sowie Monsignore Robert Thummerer, Pfarrer der Pfarrei St. Emmeram, teil. Die diesjährige Gebetswoche für die Einheit der Christen stand unter der Überschrift „Versöhnung und Gemeinschaft in Christus erfahren“.
Die Predigt hielt der rumänisch-orthodoxe Pfarrer in Regensburg, Alexandru Campeanu.
Campeanu würdigte die ökumenischen Bemühungen der Christen. Es gehe darum, „das Ziel zu verwirklichen: ein Herr, ein Glaube, eine Taufe“. Bei der Realisierung der Ökumene sei Gott selbst immer „am Werk durch den Heiligen Geist“. Der orthodoxe Pfarrer erinnerte daran, dass das diesjährige Thema der Gebetswoche in Nordirland vorgeschlagen wurde. „Dort haben Intoleranz und Missbrauch tiefe Wunden geschlagen.“ Nun, da es oft schwierig sei, die Ursachen von Gewalt und Gegengewalt aufzuarbeiten, gehe es vor allem darum, keine Rache zu üben, sondern in friedlicher Koexistenz zu leben.
Die Anwesenden forderte Campeanu auf, „Mut zum täglichen Schuldbekenntnis“ zu haben. So werde Umkehr möglich. Der „neue Weg hin zu Gott“ sei ein Weg mit den Sakramenten. Dabei wies er auch darauf hin, dass nur, wer mit sich selbst in Frieden lebt, auch mit Gott und den Mitmenschen in Frieden leben könne. „Deshalb müssen wir uns bemühen, jeden Tag ein bisschen besser zu werden, und das ist möglich.“ Außerdem legte der rumänisch-orthodoxe Pfarrer den Christen die Mahnung des heiligen Augustinus dringend ans Herz, so zu leben, dass man nicht im Widerspruch zu dem steht, was man mit den Lippen bekennt. Weitere Höhepunkte des Gottesdienstes waren der Friedensgruß, den sich die Vertreter der fünf versammelten Konfessionen gaben und das gemeinsam gebetete Glaubensbekenntnis und Vaterunser.