Feier des Patroziniums in Mariaort: „Die Ausrichtung an Maria schützt vor falschen Ideologien“
(pdr) Anlässlich des Patroziniums der Wallfahrtskirche Mariaort feierte Bischof Gerhard Ludwig eine Marienandacht mit vielen hundert Gläubigen. Der Bischof ging in seiner Predigt auf eine aktuelle Darstellung ein, wonach die junge Bundesrepublik durch die katholische Prägung „miefig“ gewesen sei. Bei dieser Interpretation werde außer Acht gelassen, dass die Kirche die herausragende gesellschaftliche Kraft war, die sich der Vereinnahmung durch den totalitären nationalsozialistischen Staat widersetzte. Wenn sich Intellektuelle hochmütig über die katholische Kirche erheben, verkennen sie die historische Leistung der Kirche. Dagegen seien auch Intellektuelle immer wieder in Gefahr, von Ideologien des Bösen verführt zu werden. Das lehre das 20. Jahrhundert.
„Aufgrund unserer Ausrichtung am Vorbild der Gottesmutter Maria sind wir vor falschen Ideologien geschützt. Gott leitet uns den sicheren Weg und die Kirche führt uns zielgerichtet in die Zukunft“, erklärte der Bischof. Er hob hervor, dass sich viele Politiker für eine christliche Gestaltung der Gesellschaft einsetzen. Allerdings sei auch die Zahl der Politiker nicht gering, „die ihrer Vorbildfunktion nicht in ausreichendem Maße gerecht werden“. Es liege auf der Hand, dass auch freidenkerische Tendenzen Gefahr liefen, sich blind und ausschließlich auf den Verstand zu verlassen: „Der Mensch kann sich nicht selbst erlösen. Gott erlöst uns Menschen. Die mütterliche Dimension der Kirche, von der sich alle Menschen prägen lassen sollten, wird an Maria als Urbild der glaubenden Kirche und der Vollendung des Menschen in Gott deutlich“.
Im Rahmen der Andacht entzündete Bischof Gerhard Ludwig die Papstkerze der Wallfahrtskirche. Außerdem segnete er die von den Gläubigen mitgebrachten Kräuter und Blumen. Für Heinrich Müller war die Andacht die letzte Amtshandlung als Pfarrer. Der Geistliche zieht sich nach 19 Jahren Seelsorge in Mariaort zurück. „Papst Benedikt hat in seiner Regensburger Zeit hier öfter mit seinem Bruder und seiner verstorbenen Schwester stille Einkehr gehalten“, erinnerte der Priester. Er drückte seine Hoffnung aus, dass der Besuch des Heiligen Vaters ein Fest zur Stärkung des Glaubens werde. Bischof Gerhard Ludwig dankte dem Pfarrer für seine vielfältigen seelsorgerischen Tätigkeiten in Mariaort.