Eröffnung des Gebetstages für die Heilige Anna Schäffer in Mindelstetten mit Prälat Dr. Josef Ammer
Kirche ist Mutter und Heimat
Mindelstetten, 26. Juli 2024
Prälat Dr. Josef Ammer aus Regensburg eröffnete mit einem Festgottesdienst den Großen Gebetstag für die heilige Anna Schäffer am Freitagvormittag in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Mindelstetten. In seiner Predigt lobte Ammer die Heilige als ein Vorbild im Glauben, die uns zur Treue zur Kirche und zur Gemeinschaft mit Jesus Christus einlädt.
Der Mindelstettener Pfarrer Josef Schemmerer würdigte den Einsatz von Prälat Dr. Josef Ammer, der zum 1. September in den Ruhestand gehen wird und sich große Verdienste als Bischöflicher Offizial in der Causa Anna Schäffer auf dem Weg zur Selig- und Heiligsprechung erworben hat. Zudem hat Dr. Josef Ammer das Lied „Zum Grabe der heiligen Anna wir ziehen“, das von Xaver Tempelmeier um 1929 verfasst wurde, in Text und Melodie in die heute vorliegende Fassung umgeschrieben. Schemmerer dankte Dr. Josef Ammer mit den Worten: „Vergelts Gott für all diese wunderbare Arbeit zu Ehren der Heiligen Anna Schäffer!“. Prälat Dr. Josef Ammer erinnerte in seiner Einleitung daran, dass heute der Gedenktag der heiligen Anna und Joachim, den Eltern der Gottesmutter ist. An diesem 26. Juli konnte Anna Schäffer ihren Namenstag feiern. Sie habe sich gewiss ein Beispiel genommen an ihrer Namenspatronin der heiligen Anna, so der Prälat.
Anna Schäffer lädt uns zum Glauben an Jesus Christus ein
Prälat Dr. Josef Ammer erinnerte in seiner Festpredigt an die alten Litaneien „vor bösem, schnellen Tod, vor Krankheiten und Teuerung, vor Krieg und Blutvergießen, vor Aufruhr und Terror – behüte uns o Gott!“ Heute wünscht man sich eher einen schnellen Tod – der kein langes Leiden verlangt. Krieg und Teuerung waren lange von uns weg, aber heute gehöre das wieder zu den täglichen Nachrichten. Das betrachten viele Menschen mit großer Sorge um ihre Zukunft, erklärte Prälat Dr. Ammer die aktuelle Situation. Anna Schäffers Leidensjahre von 1901 bis 1925, beinhalteten die Zeit des ersten Weltkrieges von 1914 bis 1918, in der sie 32 bis 36 Jahre alt war. Darauf folgten die Zeiten der Teuerung bis 1923. Wen würde es wundern, wenn Anna Schäffer auch im Blick auf ihr persönliches, schweres Leiden in solchen Zeiten ihre Zuversicht aufgegeben hätte. Sie tat es nicht, sondern versuchte, andere in ihren Nöten und Sorgen von ihrem Krankenbett aus zu trösten und aufzurichten. Bei der Vorbereitung auf den heutigen Festtag sei Prälat Ammer auf ein Gedicht der Heiligen gestoßen mit dem Titel „Ich möchte so gern Sterben gehen“, das auf die Todessehnsucht der großen Dulderin hindeutet. Dieses Gedicht spricht aber eine noch größere Sehnsucht nach der Gemeinschaft mit Jesus im Himmel aus, folgerte der Prediger.
Sie beschreibt weiter, wie wichtig ihr der Empfang des „Mannas“, der tägliche Empfang der heiligen Kommunion und der Blick zum ewigen Licht der nahen Dorfkirche von Mindelstetten war. Anna Schäffer lädt uns mit ihrem Gedicht zur Treue gegenüber der Kirche und zum Glauben an Jesus Christus ein, wie sie jeder von uns in seiner Heimatgemeinde erleben kann. Es ist aber bei allen Schwierigkeiten unserer Tage Christus der Herr selbst, den wir im Empfang der Sakramente und dessen Begleitung durch unser Leben erfahren dürfen. Anna Schäffer hat nie an ein Sinken ihres Glaubens und an ein Aufgeben gedacht, sondern sie war entschlossen, den Weg der Heiligung und Vervollkommnung zu gehen. Prälat Dr. Ammer rief die Gläubigen auf: „Lassen wir uns am Beispiel der Anna Schäffer nicht irre machen vom Trend der Zeit, sondern stehen wir zur Kirche, wie wir sie von klein auf als unsere geistige Mutter und Heimat gewohnt sind. Dazu dürfen wir uns das Leben und den Glauben der Anna Schäffer zum Beispiel nehmen!“ Prälat Dr. Josef Ammer zelebrierte mit Pfarrer Josef Schemmer als Konzelebranten das Messopfer.
Text und Fotos: Martin Haltmayer / jas