News Bild „Erinnerung an eine gläubige Frau“ - Weihbischof Josef Graf eröffnet Wallfahrtssaison am Annaberg

„Erinnerung an eine gläubige Frau“ - Weihbischof Josef Graf eröffnet Wallfahrtssaison am Annaberg

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Der Regensburger Weihbischof Dr. Josef Graf hat am Sonntag die Wallfahrtssaison auf dem Annaberg bei Sulzbach-Rosenberg eröffnet: In der St.-Anna-Kirche feierte er gemeinsam mit zahlreichen Gläubigen eine Pontifikalmesse. Zuvor hatte Dekan Walter Hellauer mit drei Schlägen die Wallfahrtspforte des Gotteshauses aufgestoßen.

Bereits vor dem Gottesdienst zog eine Prozession mit Fahnenabordnungen der kirchlichen Vereine vom Feuerwehrhaus zum Annaberg hoch, angeführt wurde der Zug von Kaplan Daniel Fenk. An der Sakristei der Wallfahrtskirche stießen der Weihbischof, der Dekan sowie die weiteren Ministranten hinzu. Nach der feierlichen Eröffnung der Pforte zogen sie in das noch leere Gotteshaus ein, um gemeinsam den ersten Gottesdienst in diesem Jahr zu feiern.  Der Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet vom Kirchenchor St. Marien mit liturgischen Gesängen und der Messe F-Dur von Johannes Joseph Schweitzer.

Frauen sind Osterzeuginnen

In seiner Predigt beleuchtete der Weihbischof die wichtige Rolle, die Frauen in den Osterevangelien spielen. Es seien tiefgläubige Frauen, die zu „Osterzeuginnen“ werden. „Die Osterbotschaft ist nichts für Leichtgläubige“, stellte Graf fest. Auch Anna, die Mutter Mariens, sei eine gläubige, eine heilige Frau gewesen. An sie werde man auf diesem Berg und in dieser Kirche erinnert. Der Weihbischof führte aus, dass der Apostel Thomas anfangs nicht „glauben“ wollte, dass Jesus auferstanden sei. Ihm sei es vielmehr um eine Gewissheit, um das tatsächliche Sehen gegangen. Das sei auch, so Graf, heute bei den Menschen immer wieder feststellbar, die nach Gewissheit suchen. „Aber für das Sehen, um das es im Glauben geht, sind unsere Augen nicht geeignet“, sagte Graf.

Der St. Annaberg: Wallfahrt mit Tradition

Die Wallfahrts- und Baugeschichte auf dem Annaberg begann im Jahre 1656 mit der Rückkehr des damaligen Landesherren Pfalzgraf Christian August (1645 – 1708) zur katholischen Kirche. Mit dem Bau einer kleinen, hölzernen Kapelle ließ er die mit Einführung der Reformation 1542 eingegangene St. Anna-Wallfahrt im nahe gelegenen Peutental wieder aufleben. Das vom Peutental stammende Gnadenbild, eine auf etwa 1520 datierte Holzplastik der St. Anna-Selbdritt, fand auf dem Annaberg eine neue Heimatstatt.

Von Jahr zu Jahr kamen mehr Wallfahrer zur Verehrung der heiligen Anna, Patronin der Bergleute und Schiffer, der Witwen, der werdenden Mütter, der kinderlosen Frauen, der Brautleute, der Ammen, aller im Haushalt Beschäftigten und noch vieler anderer Berufszweige. Wurde das Fest zunächst nur am Gedenktag der Hl. Mutter Anna am 26. Juli mit Prozession und feierlichem Gottesdienst begangen, so wurde es ab 1740 zu einer Anna-Oktav erweitert, indem die beiden Sonntage vor und nach dem Fest einbezogen wurden. Ab 1942 schließlich wird die ganze Woche als geistliche Woche gefeiert.



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