Energiewende im Bistum Regensburg
Das Bistum Regensburg spart bis zur Hälfte des bisherigen Energieaufwandes für die kirchlichen Immobilien ein: Mit diesem Ziel wird ein Einsparkonzept für 9 Liegenschaften des Bistums und 10 Pfarreien erarbeitet. Dabei entsteht das Gesamtmodell einer umweltgerechten und kostenoptimierten Energieversorgung, das als Leitfaden für alle Pfarreien und Einrichtungen der Diözese dienen wird.
Das Energiewende-Modell entsteht in 6 Phasen bis zum Mai 2013:
Phase 1
beschreibt den Ist-Zustand aller Liegenschaften mit den Zielen, CO2- Emissionen, den Primärenergieverbrauch, die Energieerzeugung und den Zustand der Gebäude unter energetischen Gesichtspunkten zu dokumentieren.
Phase 2
beschreibt die Potentiale der untersuchten Gebäude. Dabei werden objektspezifische Möglichkeiten der Energieeffizienzsteigerung in der Wärmeerzeugung und der Wärmeverteilung detailliert in den Blick genommen und die Sanierungsoptionen einzelner Gebäudeteile aufgezeigt.
Phase 3
erarbeitet die möglichen Energieversorgungslösungen, die die beschriebenen Einsparpotentiale mit Blick auf die thermischen Jahresdauerlinien der Liegenschaften optimal ausschöpfen.
Phase 4
überprüft die Möglichkeit einer Integration der Liegenschaften in Nahwärmeverbünde.
Phase 5
unterzieht die Varianten der zukünftigen Wärmeversorgung einer Vollkostenrechnung.
Phase 6
betrachtet die CO2- Bilanz der dargestellten Energieversorgungsvarianten, um so die ökologischen Gesichtspunkte einer effizienten Energieversorgung zu bewerten.
Die Projektdurchführung erfolgt unter der fachlichen Leitung von Diözesan-Baudirektor Paul Höschl und Professor Markus Brautsch vom Institut für Energietechnik IfE GmbH der Hochschule Amberg-Weiden. Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch leitet seit über 13 Jahren die Themenbereiche Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Thermodynamik und lehrt in den Studiengängen Umwelttechnik und Erneuerbare Energien. Im Juni 2011 wurde er in das Expertengremium für Energieforschung und Energietechnologien der Bayerischen Staatsregierung berufen.
Im Ergebnis entsteht für die betrachteten Gebäude eine wissenschaftlich begründete Entscheidungsbasis, um eine umweltgerechte und kostenoptimierte Energieversorgung umzusetzen, die als Leitfaden der Energiewende für alle Immobilien des Bistums Regensburg fortgeschrieben werden kann. Das zukunftsweisende Modell-Projekt der Diözese Regensburg wird seitens des Bayerischen Ministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie mit einer Förderung in Höhe von 50 Prozent der Kosten unterstützt.
Folgende diözesane Gebäude und Pfarrgemeinden werden in das Modellprojekt Energiewende miteinbezogen:
Bistum Gebäude
Regensburg Niedermünstergasse 1
Unter den Schwibbögen 4
Unter den Schwibbögen 6
Unter den Schwibbögen 8
Erhardigasse 3
St.-Peters-Weg 11
Emmeramsplatz 1
Weinweg 31
Reichsstraße 24
Pfarreien
Regensburg Herz-Marien
St. Konrad
Landshut St. Nikola
Geiselhöring St. Peter
Kirchenthumbach Mariä Himmelfahrt
Nabburg St. Johann
Neunburg v. Wald St. Josef
Weiden St. Elisabeth
Herz Jesu
Nagel Maria Rosenkranzkönigin
Die Immobilien des Bistums Regensburg Unter den Schwibbögen 4, 6, 8 und Erhardigasse 3 werden in das laufende Sanierungsprojekt des Ordinariates miteinbezogen. Dabei geht es zum einen um die energetische Optimierung im Sinne des Projektes Energiewende. Zum anderen werden die Räumlichkeiten in Zukunft als Büroflächen genutzt. Diese Umwidmung wurde nötig, um den gesetzlichen Vorgaben der baurechtlichen Belange sowie der Arbeitsstättenverordnung zu entsprechen und zugleich eine zukunftsfähige Gebäudestruktur für die zentrale Verwaltung des Bistums Regensburg innerhalb des vorhandenen Bestands zu schaffen. Dazu kommt die Neugestaltung der zugehörigen Außenanlagen. Die reinen Baukosten der Sanierung des Ordinariates erhöhen sich entsprechend des zusätzlichen Bauvolumens auf 14,4 Mio €. Insgesamt handelt es sich nun um ein Umbau- und Sanierungsvolumen von 50.660 m³. Die Kosten je Kubikmeter umbauten Raumes konnten im Zuge der Erweiterung des Bauvolumens mit 285 € um ca. 4% gesenkt werden.