News Bild Einzigartige Atmosphäre bei der “Nacht der Lichter” - Tausende Jugendliche erfüllen Dom St. Peter mit Gebet und Gesang

Einzigartige Atmosphäre bei der “Nacht der Lichter” - Tausende Jugendliche erfüllen Dom St. Peter mit Gebet und Gesang

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Bereits zum zwölften mal fand am Freitag in Regensburg die “Nacht der Lichter” statt. Zu dem Abendgebet mit Gesängen aus Taizé hatten das Bischöfliche Jugendamt, der BDKJ und das Evangelische Jugendwerk Regensburg eingeladen. Gemeinsam mit Bischof Gerhard Ludwig Müller waren knapp 3.000 Jugendliche, Kinder, aber auch Erwachsene aus allen Teilen der Diözese in den Regensburger Dom gekommen, um gemeinsam zu beten und zu singen.

Dazu hatten viele ihre Isomatten und Schlafsäcke mitgebracht und füllten damit jeden Quadratmeter des Regensburger Doms restlos, selbst die Gänge und Seitenschiffe waren völlig besetzt. Am Altar wurde ein Kreuz aufgestellt, vor dem zahlreiche Kerzen leuchteten. Jugendliche kamen in Gruppen, Kinder brachten ihre Eltern mit, einige kamen aber auch bewusst alleine in den Dom, um Trost und Ruhe im Gebet zu finden. Da an diesem besonderen Abend gänzlich auf elektrisches Licht verzichtet wurde, verwandelte sich die Regensburger Kathedrale in ein Lichtermeer aus brennenden Kerzen.

Bischof Gerhard Ludwig Müller begrüßte die zahlreichen Teilnehmer der Taizénacht und ging mit einigen Worten auf die Tagesheilige, Elisabeth von Thüringen ein, die ihr ganzes Leben der Gottes- sowie der Nächstenliebe gewidmet hatte. Die Heilige Elisabeth, so der Bischof an die Jugendlichen, sei für ihre Zeit mehr als revolutionär gewesen, da sie sich als Landgräfin im 13. Jahrhundert über die Gesellschaftsstände hinweg setzte indem sie sich den Armen, Kranken und den Aussätzigen zugewandt hatte. “ Die Heilige Elisabeth zeigt uns, dass jeder Mensch egal ob er stark oder schwach, ob er gesund oder krank oder gar einsam sein mag, das Antlitz Jesu Christi trägt, das ist die Botschaft, die für uns auch heute noch Vorbild sein soll.” Die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten, so Bischof Gerhard Ludwig Müller, gehöre innerlich untrennbar zueinander. “ So soll es auch heute sein: Keiner soll sich einsam fühlen, an den Rand gesetzt und glauben: Ich habe niemanden, der Zeit für mich hat. Wir alle wollen uns getragen wissen von der Gemeinschaft Gottes und uns in der Liebe zu Gott und den Nächsten geborgen wissen”, so Bischof Gerhard Ludwig Müller.

Am Abendgebet teilgenommen hatte auch Bruder Wolfgang aus Taizé: ”Wir Brüder kommen als Arme die sich aufnehmen lassen, wir sind gemeinsam auf dem Pilgerweg des Vertrauens auf der Erde`, den wir von Taizé aus mit Jugendlichen in aller Welt gehen. Gerade in unsicheren Zeiten schauen wir auf unsere gemeinsame Zukunft und auch wenn diese schwierig werden sollte, können wir sie gemeinsam mit Jesus Christus angehen”, so Frère Wolfgang.

Die einzigartige Atmosphäre aus Licht, Gesang und Stille fand bei den Teilnehmern der Taizénacht großen Anklang und begeisterte die katholischen und evangelischen Christen, aber auch diejenigen, die keiner Konfession angehören und in den Regensburger Dom gekommen waren, gleichermaßen. Viele Teilnehmer kannten die Taizénacht bereits aus vergangenen Jahren, einige nahmen zum ersten Mal an diesem besonderen Abendgebet teil. Das gemeinsame Beten und Singen, das Beisammensein von Menschen unterschiedlichen Alters sowie die ruhige, meditative Stimmung wurde von allen Besuchen als besonders beeindruckend genannt.

Viele Jugendliche waren gemeinsam mit ihren Jugendverbänden aus den verschiedenen Pfarreien in den Regensburger Dom gekommen, so auch eine Pfadfindergruppe aus Tirschenreuth: “Es ist mittlerweile schon fast Tradition, dass wir jedes Jahr mit den Pfadfindern hierher fahren. Uns hat es bis jetzt jedes Jahr super gefallen, auch heuer ist es wieder sehr schön” berichten die 12-13 jährigen “Pfadis”. „Ich glaube, wer einmal in Taizé war und diese wundervolle, einmalige Stimmung mitbekommen hat, den lässt das nicht mehr los. Seit neun Jahren habe ich keine Nacht der Lichter in Regensburg verpasst und war in der Zwischenzeit schon vier Mal in Taizé“ erzählt Adrian aus Regensburg. „Die schönen Gesänge, die Internationalität, die vielen Jugendlichen – das alles passt gut zusammen. Die Nacht der Lichter ist einfach eine schöne Möglichkeit, einmal im Jahr wieder das nachzuleben, was man in Taizé erlebt hat – und es ist natürlich eine einmalige Gelegenheit den Dom einmal mit so vielen Kerzen, Schlafsäcken und jungen Gesichtern zu sehen“, so der 21-jährige Student.

Die Nacht der Lichter ist wesentlicher Bestandteil der Vorbereitung auf die großen „Europäischen Treffen", die seit über 30 Jahren jährlich mit durchschnittlich 80.000 Teilnehmern in verschiedenen europäischen Großstädten stattfindet. Jedes Jahr im November sind Brüder der Communauté de Taizé in Deutschland unterwegs, um in rund 30 Städten an einem derartigen, von Jugendlichen der Region vorbereiteten Abendgebet teil zu nehmen. Veranstaltungsort für das nächste große Jugendtreffen vom 28. Dezember 2010 bis zum 1. Januar 2011 ist Rotterdam.



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