Ein einfaches Gespräch von Herz zu Herz – Kleine Mission in Donaustauf-Bach
Sie wollen andere am Glück ihres Glaubens teilhaben lassen. Rund 25 Missionare gehen derzeit in der Pfarreiengemeinschaft Donaustauf-Bach von Haus zu Haus. Noch bis zum 8. November läuft die Aktion „Kleine Mission“. Pater Dominikus und Bruder Antonius von den Passionisten in Schwarzenfeld haben die Gruppe zusammengestellt. Am 11. Oktober sandte Bischof Rudolf die Missionare persönlich aus. Pfarrer Erich Renner freut sich sehr, dass die beiden Passionisten zusammen mit dem Missionsteam den Weg in seine Pfarrei gefunden haben.
Die Leute dort abholen, wo sie im Leben stehen
Gabriele Sauerer aus Donaustauf durfte sich bereits über einen Besuch der Missionare freuen: „Ich habe es sehr erfrischend empfunden. Sie haben Freude ausgestrahlt.“ Viele Menschen seien derzeit sehr einsam und „warten darauf, dass Menschen sie auf ihre Nöte ansprechen.“ Sie findet die Aktion super, da viele nicht mehr von sich aus in die Kirche kommen. „Die Missionare gehen raus und holen die Leute dort ab, wo sie im Leben stehen “, erklärt sie. Agnes Träger, aus Schmidgaden, gehört zum Missionsteam und nahm sich für die kleine Mission extra Urlaub. Erst vor eineinhalb Jahren hat sie wieder angefangen, ihren Glauben aktiv zu leben. Heute will Agnes Träger anderen von der Liebe Gottes erzählen. Den Tag starten die Missionare mit einer gemeinsamen heiligen Messe. Bei einer anschließenden Gebetszeit legen sie alle kommenden Begegnungen und Gespräche vor den Herrn. Bei den Hausbesuchen ist Agnes Träger mit Bruder Antonius unterwegs, der bis 2017 Besitzer zweier Apotheken war. Ein Jahr später trat er bei den Passionisten ein. Die beiden sind inzwischen ein eingespieltes Team. Wenn sich nach dem Klingeln eine Haustüre öffnet, entwickelt sich meist schnell ein Gespräch. Sie haben eine Kerze als Geschenk dabei, dazu ein Flyer mit dem Missionsprogramm. Neben den Hausbesuchen lädt das Missionsteam zur Anbetung, Gottesdienst und der Beichte ein.
Es geht nicht um eine perfekte Show
Wichtig sei es, berichtet Bruder Antonius, sich einzugestehen, dass man die Menschen mit dem Besuch überrascht. Ablehnung dürfe man deshalb nicht persönlich nehmen. „Ich muss nicht die perfekte Show machen. Ich muss niemand an der Tür überzeugen.“ Es geht um ein einfaches Gespräch von Herz zu Herz, erklärt er. Eine Begegnung war für ihn besonders ergreifend. „Wir waren in einem Geschäft und haben gar nicht mit viel gerechnet“. Die Frau erklärte, dass sie mit der Kirche als solche Probleme habe und mit Gott hadere, ließ sich aber gerne auf ein Gespräch ein: Vor zwei Jahren sei nämlich ihre Mutter plötzlich verstorben. Bruder Antonius empfahl ihr, die Anbetung zu besuchen. Dort müsse man nichts leisten oder besonderes beten, sondern sich einfach nur dem liebevollen Blick Jesu aussetzen. Gerade in einer Zeit, in der es ihr schwer falle, zu glauben, könne das eine Möglichkeit für sie sein.
Die eigene Komfortzone verlassen
Die Missionare sind ein bunt gemischtes Team im Alter von 20 und 70 Jahren. Sie kommen aus den unterschiedlichsten Berufsfeldern. „Was uns verbindet, ist, dass wir alle Jesus lieben und das weitertragen wollen“, sagt Pater Dominikus, der letztes Jahr zum Priester geweiht wurde. Manche der Missionare haben selbst schon Schicksalsschläge erlebt oder sind erst später zum Glauben dazugekommen. „Unser Gründer, der heilige Paul vom Kreuz, hat vor dreihundert Jahren genau das gemacht, was wir jetzt auch machen. Dort, wo er gelebt hat, wollte er die Menschen wieder neu für den Glauben begeistern.“ Pater Dominikus wünscht sich für jeden Christen, dass er die eigene Komfortzone verlässt und mit anderen über den eigenen Glauben spricht. Viele der Missionare seien im Vorfeld ziemlich nervös gewesen. Doch am besten helfe gegen Menschenfurcht, „sie einfach zu überwinden und am Tun zu lernen“. Seinen eigenen Glauben beschreibt er als ein wunderbares Geschenk. „Jemanden zu haben, von dem ich weiß, er hat mich geschaffen, er liebt mich und zu dem komme ich mal wieder. Das wünsche ich allen.“ Für nächstes Jahr ist bereits angedacht, dass die Missionare die Pfarrei Chammünster besuchen.