Ehrenamt wird auch beim Sankt Michaelsbund groß geschrieben - Bischof Gerhard Ludwig Müller zeichnete 36 Büchereimitarbeiter im Bistum Regensburg aus
Beim Empfang am Freitagabend im Diözesanzentrum Obermünster in Regensburg, zeichnete Bischof Gerhard Ludwig Müller 36 Frauen und Männer mit dem Ehrenzeichen des Sankt Michaelbundes aus, die sich ehrenamtlich für die Belange des Sankt Michaelbundes engagieren. Dabei wurde eine ehrenamtliche Tätigkeit von 10 Jahren mit dem bronzenen und von 25 Jahren mit dem silbernen Ehrenzeichen und einer Urkunde honoriert. Alle Redner des Abends, allen voran Bischof Gerhard Ludwig Müller waren sich darüber einig, ohne Ehrenamtliche wäre diese fruchtbare Arbeit in den Büchereinen, besonders in ländlichen Regionen, nicht möglich. Der Regensburger Diözesanbischof, Gastgeber des Abends, griff das Jahresmotto des Sankt Michaelsbundes auf: „Mehr-Wert fürs Leben. Zum Profil der kirchlichen Büchereiarbeit“. So lobte er deren Aufgabe als Vermittler von Kultur und Bildung sowie als Orte der Begegnung, die heutzutage wichtiger denn je seinen. „Kirche und Kultur, Kirche und Gesellschaft müssen sich gegenseitig durchdringen, damit sie von den Menschen als heilsam und heilend erfahren werden“. Sein Dank galt auch den hauptamtlichen Mitarbeitern des Sankt Michaelsbundes, die mit Fortbildungen und Beratungen die Arbeit vor Ort maßgeblich unterstützen.
Prälat Hans-Jörg Elsner, Vorsitzender des Sankt Michaelsbundes, erinnerte an die Worte des Verbandsgründers Dr. Georg Triller: „Menschen brauchen einen kulturellen Raum, wo sie sich begegnen können“, diese Aufgabe würden die Büchereien des Sankt Michaelbundes auch nach 110 Jahren immer noch erfüllen. Im niederbayerischen Ahrain, wo die Pfarrei gemeinsam mit der Kommune Träger einer Bücherei ist, wirkt Pfarrer Wolfgang Hierl. Für ihn stellt diese auch einen Anknüpfungspunkt für Menschen dar, die neu in die Pfarrei ziehen und ist ein Ort, wo Glaube, Werte und Lebensfragen thematisiert werden. Stellvertretend für die Kommunen als Partner in der Trägerschaft, sprach der Pettendorfer Bürgermeister Eduard Obermeier den Ehrenamtlichen ein großes Lob aus. Ihre Begeisterung für Bücher sei so groß, das sogar das übermächtig erscheinende Medium Internet diese nicht verdrängen könnten. Der an diesem Tag frischgewählte Geschäftsführende Direktor, Stefan Eß, schloss den Abend mit vier Wünschen für den Sankt Michaelsbundes. So wünschte er sich, auch weiterhin das große Interesse der sieben bayerischen Bischöfe an ihrem Dienst in der Verkündigung und eine so gute Zusammenarbeit mit dem Freistaat und den Kommunen. Der Sankt Michaelsbund möge auch zukünftig die Menschen mit ihrer Botschaft erreichen und alle, ehrenamtliche wie Hauptamtliche sollten nicht müde werden, in diesem Verkündigungsdienst tätig zu sein.
Bayerns ältester Büchereiverband, der Sankt Michaelsbund - Landesverband Bayern e.V., traf sich am vergangenen Wochenende in Regensburg zu seiner jährlichen Hauptversammlung. Im Jahre 1901 als „Katholischer Preßverein für Bayern“ ins Leben gerufen, um die katholische Presse und Literatur zu fördern, wurde er 1934 von den Nationalsozialisten verboten. Im selben Jahr gründete er sich als „Sankt Michaelsbund zur Pflege des katholischen Schrifttums in Bayern e.V.“ wieder und betreut heute bayernweit mehr als 1.100 öffentliche Büchereien. Diese sind entweder in kirchlicher oder in kirchlich-kommunaler Trägerschaft. Im vergangenen Jahr nutzen rund 5,6 Millionen Büchereibesucher bayernweit fast 14 Millionen Medien, neben Büchern, Zeitschriften und Spielen zählen dazu auch CDs und DVDs. In den Büchereien können aber nicht nur die verschiedenen Medien ausgeliehen werden, sie bieten auch eine große Anzahl verschiedenen Veranstaltungen wie Autorenlesungen, Buchausstellungen und literarische Gesprächsabende. Auch im Bistum Regensburg ist der St. Michaelbund mit 146 Büchereien vertreten, Diözesandirektor ist der Bischöflicher Bibliotheksdirektor Msgr. Dr. Paul Mai. Bei einem Gesamtbestand von 957.000 Medien konnten im Jahre 2010 mehr als 1,6 Millionen Entleihungen im Bistum Regensburg verzeichnet werden. Dies ist aber nur möglich, weil sich eine stets wachsende Anzahl von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Büchereien engagiert, im Bistum Regensburg sind es rund 1.400 Ehrenamtliche.