News Bild “Durch tatkräftige Nächstenliebe Christus sichtbar machen in dieser Welt“ - Pontifikalmesse zur Eröffnung der österlichen Bußzeit

“Durch tatkräftige Nächstenliebe Christus sichtbar machen in dieser Welt“ - Pontifikalmesse zur Eröffnung der österlichen Bußzeit

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Zum Auftakt der Misereor Fastenaktion hat Bischof Gerhard Ludwig Müller gemeinsam mit hunderten Gläubigen an Aschermittwoch ein Pontifikalamt zum Beginn der österlichen Bußzeit gefeiert. Am feierlichen Gottesdienst nahmen auch der Geschäftsführer des Bischöflichen Hilfswerkes Misereor, Professor Josef Sayer sowie Bischof Martin Kivuva Musonde aus Kenia teil.

In seiner Predigt berichtete Bischof Gerhard Ludwig Müller von seiner vergangenen Perureise. Dazu wurden über dem Altar Bilder der Reise auf eine Leinwand projiziert, um den Gläubigen einen Eindruck von den unterschiedlichen Projekten in Peru zu vermitteln. Der Bischof betonte, dass gerade die österliche Bußzeit die Christen dazu einlade, neben Gebet und Fasten sich vor allem auch auf den Dienst an dem Nächsten zu konzentrieren. „ Die Kirche ruft in der Fastenzeit zu Almosen auf. Es geht darum, dass wir die Nächstenliebe konkret und praktisch ausüben in der Begegnung mit den Armen und Bedürftigen, die für uns die Begegnung mit Jesus Christus ist“. Die Gottesliebe und die Nächstenliebe gehörten dabei untrennbar zusammen: „Wenn wir uns den Armen zuwenden, begegnet uns der bittende Christus in uns Brüdern und Schwestern verdeutlicht sich hingegen der helfende Christus , deshalb ist unser Einsatz in christlichen Hilfswerken stets eine Christusbegegnung.“

Der Regensburger Oberhirte berichtete den Gläubigen von den unterschiedlichen Hilfsprojekten in Lima aber auch von den vielen Menschen, die unter menschenunwürdigen Bedingungen Tag für Tag ihr Dasein fristen, ausgebeutet und unterdrückt werden. „In einem solchen Elend sind wir gefragt. Wir müssen uns interessieren für das, was um uns herum geschieht denn wir wissen: Diese Menschen gehören zu demselben Leib Christi und sind unsere Brüder und Schwestern. Wir sind aufgerufen nach unseren Möglichkeiten etwas zu geben damit Hilfe zur Selbsthilfe ermöglicht wird. Dabei ermunterte er die Gläubigen, gerade in der Fastenzeit den Nächsten mehr in den Blick zu nehmen: „In jedem Einzelnen, der unterdrückt wird, der arm ist und der hungrig ist erkennen wir Jesus Christus Deshalb mein Aufruf: Durch tatkräftige Nächstenliebe wollen wir Christus sichtbar machen in dieser Welt!“. Nach seiner Predigt und der Aschenweihe legte Bischof Gerhard Ludwig Müller zusammen mit Weihbischof Reinhard Pappenberger, Bischof Musonde sowie Mitgliedern des Domkapitels den Gläubigen das Aschenkreuz auf.

Stichwort: Aschermittwoch
Staub und Asche als Symbol der Vergänglichkeit des Menschen geben dem Aschermittwoch seinen Namen. Sich mit Asche zu bestreuen galt bei vielen Völkern als ausdrucksstarkes Zeichen der Klage und der Buße. Im Christentum wurde diese Tradition am Aschermittwoch übernommen. Mit diesem Tag nahmen die Büßer in den Gemeinden das Bußgewand in Empfang, wurden mit Asche bestreut und waren bis zum Osterfest von der gemeinsamen Feier der Eucharistie ausgeschlossen. Diese öffentliche Buße verlor im Mittelalter immer mehr an Bedeutung. Heute lassen sich die Christen an diesem Tag ein Kreuz aus Asche auf die Stirn zeichnen und beginnen so die vierzig Tage der Buße und der Umkehr zur Vorbereitung auf das Osterfest. Es geht um Umkehr und Wandel im Leben – hin auf Christus. Deutlich wird dies auch im Segensgebet über der Asche, wo es heißt: „Verzeih uns unsere Sünden und erneuere uns nach dem Bild deines Sohnes.“ Diese Erneuerung ist der eigentlich Sinn der Fastenzeit.

Der Mensch kann und soll frei werden von alten Gewohnheiten, die sein Leben einengen, eingefahrene Gleise verlassen und loslassen vom Ballast des Lebens, von dem, was die Kirche Sünde nennt. Mit dem Auflegen der Asche ist ein weiteres Zeichen verbunden: das Fasten. Nach alter Tradition ist der Aschermittwoch neben dem Karfreitag strenger Fasttag an dem sich die Christen nur einmal am Tag satt essen und auf Fleisch völlig verzichten sollen. Fasten ist heute wieder in Mode gekommen – nicht nur zum Abnehmen. Es dient – in ganz vielfältigen Ausprägungen – dem Freiwerden und der Wiederentdeckung von Genuss und Lebensfreude.



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