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Durch das Kirchenjahr: In Vielfalt geeint

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… mit Benedikt

Pfingsten A – 1 Kor 12,3b-7.12-13

 

Pfingsten gilt immer wieder als der Geburtstag der Kirche. Jesus hatte vor seinem Tod versprochen, einen Beistand zu senden, seine Jünger nicht alleine zu lassen. Der Heilige Geist ist dieser verheißene Beistand. Nur: Wie wirkt dieser Geist? Was macht der Geist mit unserer Gemeinschaft? Diese Frage beschäftigt auch den Apostel Paulus. In seinem Brief an die Gemeinde in Korinth macht er deutlich: Die Kirche muss in Einheit existieren. Es gibt nur den einen Geist – wenngleich er sich in unterschiedlichen Geistesgaben bemerkbar macht. Es gibt nur den einen Herrn, auch wenn es verschiedene Dienste in der Kirche gibt. Es gibt nur einen Gott – auch wenn wir alle mit unterschiedlichen Kräften ausgestattet sind. Die Kirche ist ein Leib, schreibt der Völkerapostel, an dem die einzelnen Gläubigen die Glieder sind. Diese Botschaft verkündet auch die erste Lesung am Pfingsttag: Die Apostel verkünden nach der Herabkunft des Heiligen Geistes das Evangelium. Sie alle werden in verschiedenen Sprachen wahrgenommen.

Natürlich spielt das auch auf die Erzählung des Turmbaus zu Babel an. Immer wieder wird dort die große „Verwirrung“ der Sprachen als die Strafe Gottes für die menschliche Hybris des Turmbaus gedeutet. Gott aber stellt nur den Zustand her, der schon vor dem Turmbau herrschte: Die Menschen sprachen unterschiedliche Sprachen. An Pfingsten wird das noch positiver gedeutet: Auch wenn die Menschen unterschiedlich sprechen, können sie sich im Geist Gottes doch verstehen.

Pfingsten ist ein Plädoyer für die Einheit der Kirche. Durch die Osterzeit hindurch haben wir immer wieder Abschnitte aus der Apostelgeschichte gehört. Auch in der frühen Kirche war nicht immer alles konfliktfrei. In der Frage, ob Heiden Juden werden müssten, um Christen sein zu können, gab es etwa sehr unterschiedliche Auffassungen. Und doch sehen wir eine kleine Gemeinschaft, die zusammenhält. Und das, obwohl die Gaben des Geistes so unterschiedlich sind. Die Aufgaben und die Berufungen in der Kirche können unterschiedlich sein – unsere Sendung ist aber eine gemeinsame. Und ja: Auch verschiedene Ansichten dürfen in dieser Kirche leben – unser Glaube aber ist ein gemeinsamer. Wir dürfen verschiedene Formen der Spiritualität wertschätzen – im gemeinsamen Gebet an den gemeinsamen Herrn Jesus Christus.

Als Katholiken sind wir in Vielfalt geeint. Verschiedene Ausdrucksformen dieses einen Glaubens dürfen nebeneinander existieren. Denn wir dürfen uns eingegliedert wissen in die eine Gemeinschaft der Glaubenden, die am Pfingsttag die Gabe des Geistes empfangen hat. Bei allem Bemühen um eine rechte Verkündigung des Glaubens und bei allem Scheitern, bei allen Fehlern der Glieder in dieser Kirche, dürfen wir die Hoffnung nicht verlieren: Es sind nicht wir, die diese Kirche leiten. Es ist der Geist. Es sind nicht wir, denen die Kirche gehört. Es ist der Herr. Und es ist nicht die Kirche selbst, die der letzte Zweck ist. Es ist Gott. Der Geist Gottes befreit. Er ermöglicht neue Wege und neue Anfänge. Er lässt uns sehen, was wir bisher noch nicht kannten. Er ist es, der uns alle zu einem Leib macht, aufeinander angewiesen. Der Apostel Paulus schreibt: „Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nutzt.“ (12,7)



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