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Dringender Appell der katholischen Kirche in Papua-Neuguinea

Klimawandel und Frauenrechte

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Würzburg/Regensburg, 28. Oktober 2024

Mit einem Festgottesdienst im Würzburger Dom haben missio München und das Bistum Würzburg am 27. Oktober den Sonntag der Weltmission gefeiert. Gemeinsam mit Gästen aus dem diesjährigen Partnerland Papua-Neuguinea schlossen der Würzburger Bischof Dr. Franz Jung und missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber damit die mehrwöchigen Aktionen zum Monat der Weltmission 2024 ab. 

Unter dem Leitwort „Meine Hoffnung, sie gilt dir“ (Ps 39,8) stand in diesem Jahr die Solidarität mit den Christinnen und Christen im ozeanischen Papua-Neuguinea im Fokus. Knapp vier Wochen waren missio-Projektpartnerinnen und Projektpartner aus Papua-Neuguinea in den bayerischen (Erz-)Bistümern und in der Diözese Speyer unterwegs, um über die aktuelle Situation der Menschen dort zu berichten. Angesichts der drastischen Folgen des Klimawandels setzen sie sich für den Erhalt ihrer Heimat ein und machen sich für die Rechte von Frauen stark, denen nach wie vor vielfach gesellschaftliche Teilhabe verwehrt wird und die Gewalt erleiden.

"Wir lernen in diesem Monat der Weltmission einmal mehr, dass wir uns in unserem „gemeinsamen Haus“ nicht abgrenzen können von den Problemen der „anderen“"

Bischof Dr. Jung betonte anlässlich des Sonntags der Weltmission: „Aus dem diesjährigen Gastland werden uns gleich eine Reihe dringlicher Sorgen berichtet. Wir hören Fragen nach Bildungschancen und Teilhabegerechtigkeit, die in Papua-Neuguinea durch wirtschaftliche und soziale Probleme bedroht sind. Die ökonomische wie die kulturelle Globalisierung stellen wiederum den Stellenwert der tradierten melanesischen Identität in Frage. Diese existenzielle Anfrage wird für die Völker Papua-Neuguineas, die seit Jahrtausenden mit der sie umgebenden Natur verbunden sind, durch die Klimakrise noch verstärkt. Und schließlich geht es um den Schutz der Frauen vor Diskriminierung und Gewalt. All das sind Fragen, die auch uns gestellt sind. Wir lernen in diesem Monat der Weltmission einmal mehr, dass wir uns in unserem „gemeinsamen Haus“ nicht abgrenzen können von den Problemen der „anderen“.“

Schwester Daisy Anne Lisiana, Herz-Jesu-Missionarin und Kommunikationschefin der katholischen Bischofskonferenz in Papua-Neuguinea betonte: „Frauen in Papua-Neuguinea haben – im Gegensatz zu Männern – immer noch deutlich weniger Chancen auf eine gute und selbstbestimmte Zukunft. Sie leiden unter starren Traditionen und Gewalt. Die katholische Kirche hat die Aufgabe, einen Bewusstseinswandel der Gesellschaft voranzubringen.“

Zum Einsatz der Kirche für die Frauen Papua-Neuguineas sagte Schwester Thecla Gamog, Präsidentin der Schutzhäuser für Frauen der katholischen Kirche in Papua-Neuguinea und Heilige-Theresa Schwester: „Unsere Regierung tut nichts für diese Frauen. Also tun wir es!“ Gewalt gegen Frauen zerstört alles, auch Familien. Aber eine gute Familie bildet die Grundlage für alles, auch für gute Bürger und ein zukunftsfähiges Land.“

missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber sagte: „Frauen gestalten auch in Papua-Neuguinea einen Großteil des Zusammenlebens in der Familie sowie in der Gemeinschaft. Kirchliches Leben wäre ohne ihren Einsatz undenkbar. Doch die Teilhabe an Entscheidungen in ihren Gemeinschaften wird ihnen oft verwehrt. Häufig erleiden sie Gewalt. Und immer häufiger erschwert ihnen der fortschreitende Klimawandel die alltägliche Arbeit. Unsere Partnerinnen und Partner stehen an der Seite derjenigen, deren Heimat durch den steigenden Meeresspiegel, die erodierenden Küsten und des schwindenden fruchtbaren Bodens bedroht sind. Bitte unterstützen Sie diese wertvolle Arbeit mit einer großzügigen Spende.“

Pauline-Jaricot-Preis für den Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde

Beim anschließenden Empfang im Burkardushaus wurde von missio München der diesjährige Pauline-Jaricot-Preis verliehen: Preisträgerin ist die Umweltaktivistin Rosa Koian, die sich seit mehr als zwei Jahrzehntem erfolgreich gegen Umweltzerstörung, Ausbeutung von Ressourcen und die Folgen des Klimawandels in Papua-Neuguinea einsetzt. Mit dem Pauline-Jaricot-Preis ehrt missio München jährlich starke Frauen weltweit für ihr Engagement für Gerechtigkeit und Menschenwürde.

Text: Barbara Brustlein / missio

(mw)



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