„Dom ist in Stein ausgedrückte Sinngebung unseres ganzen Daseins“ - Präsentation des neuen Buches über den Regensburger Dom von Dr. Friedrich Fuchs
„Es gibt in der Diözese viele wissenschaftliche Untersuchungen, auch gute Bildbände. Aber das Zusammengefügte von Wissenschaft und Kunst in einer großen und auch repräsentativen Ausgabe gab es bisher noch nicht“, erklärt Dompropst Dr. Wilhelm Gegenfurtner zum heute neu erschienenen Band: „Der Dom St. Peter in Regensburg“ von Dr. Friedrich Fuchs, erschienen beim Verlag Schnell und Steiner.
Bischof Gerhard Ludwig Müller stellte bei der Buchpräsentation fest: „Neben den 2000 Gotteshäusern im Bistum stellt der Dom ein besonderes, herausragendes Werk dar, da dieser eine Kathedrale ist, genannt nach der cathedra, dem Lehrstuhl des Bischofs. Der Dom dient der Verkündigung des Wortes Gottes und der Feier der Liturgie. Der Dom ist gleichsam die Mutterkirche des ganzen Bistums. Wir sind unseren Vorfahren dankbar, die so viel investiert haben, dass ein solch großartiges Bauwerk möglich geworden ist. Aber auch den vielen Fachleuten der Gegenwart, die nicht nur Reparaturen ausführen, sondern den Dom ständig weiter entwickeln. Denn es ist ein lebendiges Bauwerk, das die Generationen miteinander verbindet. Deshalb ist es wichtig, dass durch das heute vorgestellte Buch die Menschen Einsicht gewinnen, was es mit der Kathedrale St. Peter auf sich hat. Dieses großartige Bauwerk ist in Stein ausgedrückte Sinngebung unseres ganzen Daseins“.
Neu an dem Buch sei, so der Autor Dr. Friedrich Fuchs, die Grundidee, den Dom als Ganzes in den Blick zu nehmen und seine Lebensgeschichte durch die Jahrhunderte als durchgehende Geschichte zu erzählen, auf dem Boden der Wissenschaft, aber möglichst gut lesbar auch für interessierte Laien. Der Schwerpunkt des Bandes liege auf dem gotischen Dom, so wie er heute vor uns stehe, mit seinen fast 750 Jahren auf dem Rücken. Aber es gehe nicht nur um das Bauen, sondern ausgiebig auch um die künstlerische Ausstattung. Um die prachtvollen Glasgemälde, ihre Edelsteinhaftigkeit und die damit verbundene theologische Bedeutung als gebauter Himmel auf Erden. Besonders ausführlich befasse sich das Buch mit den Skulpturen, den steinernen Bewohnern der Kathedrale. Einige Kostbarkeiten werden, erklärt der Autor, dabei erstmal ins Licht gerückt.
Der Dom zu Regensburg ist der bedeutendste Großbau östlich des Rheins nach dem Schema der gotischen Kathedralen Frankreichs. Der gotische Bau steht im Mittelpunkt des Bandes, der die über 1200-jährige Geschichte der Bischofskirche darstellt. Zeitgeschichte, Theologie und Kunstgeschichte werden anschaulich verwoben. Trotz einer Fülle an Publikationen zur Regensburger Kathedrale gibt es bislang kein Gesamtwerk, das den Weg dieses Baus von seiner Entstehung im 8. Jh. bis in die Gegenwart nachzeichnet. Das Buch präsentiert den aktuellen Forschungsstand in anschaulicher Form. Kunst- und Baugeschichte, Bautechnik, Glasgemälde und Bildhauerei, die Farbigkeit des Raumes und seine Ausstattung werden in einer ganzheitlichen Darstellung vor Augen geführt. Thematisiert sind die Umgestaltungen in der Barockzeit, die Vollendung des Dombaus und seiner Türme im 19. Jh. und die Gestaltungsmaßnahmen in jüngster Zeit.
Der Band „Der Dom St. Peter in Regensburg“ von Friedrich Fuchs ist im Verlag Schnell und Steiner erschienen und ab sofort in den Regensburger Buchläden sowie beim Verlag erhältlich (ISBN 978-3-7954-2412-1).
Zum Autor
Dr. Friedrich Fuchs, Kunsthistoriker, Restaurator und Bauforscher. Mitarbeiter am DFG-Projekt der Univ. Bamberg: »Der Regensburger Dom - Interdisziplinäres Modellprojekt zur Erforschung einer gotischen Kathedrale«.