Die Pflege der Würde ist unantastbar - Amberger Caritas Alten- und Pflegeheim feierte 40-jähriges Jubiläum / Bischof zelebrierte Festgottesdienst und besuchte Heimbewohner
Bewohner, Angehörige sowie Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft folgten der Einladung zur 40-Jahrfeier im Caritas-Alten- und Pflegeheim in der Friedlandstraße. Zum Jubiläum feierte Bischof Gerhard Ludwig Müller mit allen Feiergästen die heilige Messe. Beim Festakt ehrte Diözesan-Caritasdirektor Monsignore Bernhard Piendl verdiente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas. Das Pflegeheim der Caritas wurde vom damaligen Weihbischof Karl Flügel im Dezember 1970 eingeweiht. Mallersdorfer Schwestern führten es bis 2001. Nach umfassenden Umbauten und Renovierungen in den Jahren 2003 bis 2007 haben heute 127 Bewohner einen Platz. Die Trägerschaft des Heimes hat der Caritasverband Amberg-Sulzbach.
„Wir alle haben von Gott her unsere unterschiedlichen Talente bekommen. Nun kommt es darauf an, diese zum Wohle der Gemeinschaft einzusetzen“, sagte der Bischof in seiner Predigt. Das sei in besonderer Weise in einem Pflegeheim gegeben. Alte und junge, kranke und gesunde Menschen pflegen und helfen einander und zeigen somit: Jeder Mensch trage unabhängig vom Alter das Bild Gottes in sich und habe demzufolge dieselbe Würde. „Ältere und pflegebedürftige Menschen haben für unsere Gesellschaft einen besonderen Wert“, so der Bischof. Auch diesen gelte es zu pflegen. Mit am Altar zelebrierten Regionaldekan Monsignore Franz Meiler, Dekan Helmut Süß, Stadtpfarrer Ludwig Gradl und Hausgeistlicher Pfarrer Josef Scherr. Richard Sellmeyer assistierte am Altar als Diakon. Musikalisch umrahmt wurde die Messe von Christian Farnbauer (Klavier) und Franz Badura (Trompete).
Caritas als Teil der Kirche
Peter Schlögel, Vorsitzender des Kreis-Caritasverbandes Amberg-Sulzbach, wertete die Anwesenheit des Bischofs als großes Zeichen nach innen und außen. „Damit wird umso mehr sichtbar, dass Caritas ein wichtiger Teil der Kirche ist“, sagte Schlögel. Die Mitarbeiter eines Caritas-Hauses verstehen ihren Dienst als Sorge der Kirche für die Menschen. Es sei also auch eine große Wertschätzung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wenn der Bischof in die Einrichtung komme. Schlögel dankte bei dieser Gelegenheit den Mallersdorfer Schwestern, die über viele Jahre hinweg den besonderen Geist des Hauses prägten.
Caritas als Wertarbeit
Oberbürgermeister Wolfgang Dandorfer bestärkte dies: „In einer scheinbar immer mehr am Kapital orientierten Gesellschaft ist die Caritas ein Bollwerk christlicher Werthaltung.“ Sie orientiere sich nämlich am christlichen Menschenbild. Die Caritas sei in diesem Sinne eben kein Miesmacher, sondern ein Muntermacher. Dandorfer weiß das Engagement der Caritas in der Stadt Amberg zu schätzen. „Ohne die Caritas sähe unsere Stadt ein ganzes Stück ärmer und unmenschlicher aus“, sagte er.
Ehrung verdienter Mitarbeiter
Caritas-Direktor Piendl dankte allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern, die sich täglich aus dem christlichen Geist heraus für ihre Bewohner engagieren. Vier Mitarbeitern überreichte er für ihren über 25-jährigen Dienst in der Caritas die Elisabeth-Medaille samt Urkunde. Diese Auszeichnung des Diözesan-Caritasverbandes erhielten: Johann Kalteis, seit 1981 Hausmeister im Heim, Sieglinde Mühl, seit 1982 Mitarbeiterin im Haus, und Heimleiter Günther Koller, seit 1984 in der Einrichtung. Auch Peter Schlögel, seit 2004 im Vorstand der Caritas Amberg-Sulzbach und seit 2007 ehrenamtlicher Vorsitzender, bekam aus den Händen des Diözesan-Caritasdirektors diese Auszeichnung. Alfons Kurz, Geschäftsführer der Caritas Amberg, und Heimleiter Günther Koller verliehen anschließend mehreren ehrenamtlichen Mitarbeitern den „Ehrenamtsnachweis Bayern. Engagiert im sozialen Bereich“. Wohlfahrtsverbände und Bayerisches Sozialministerium haben diesen für den sozialen Bereich erst im letzten Jahr initiiert; als Wertschätzung für ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich.
Sicherheit in familiärer Atmosphäre
Das Caritas-Alten- und Pflegeheim an der Friedlandstraße bietet Platz für 127 Bewohner. 101 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen täglich für das Wohl der Bewohner. Jeder Bewohner kann sein Zimmer selbstverständlich mit eigenen Möbeln individuell gestalten. Ausgebildete Pflegekräfte sind rund um die Uhr da. Der vertraute Hausarzt kommt zu Hausbesuchen ins Heim. Kurzzeitpflege wird außerdem angeboten. Jederzeit können die Bewohner ihre Besorgungen und Besuche außerhalb machen. Das Heim ist eingebunden in das Leben der Pfarrei und der Stadt Amberg. Das Caritas-Altenheim ist ein offenes Haus. Besuch ist jederzeit herzlich willkommen. Angehörige und Freunde von Bewohnern können immer an den Festen im Heim teilnehmen.
Die Caritas in Amberg ist Träger von zwei Altenheimen, drei ambulanten Pflegediensten und einem Kindergarten. Im Katholischen Sozialzentrum Amberg finden sich verschiedene Beratungsdienste. Mehr Infos: www.caritas-amberg.de