„Die Grundstimmung des Glaubens ist die Freude“ – Tausende Gläubige versammeln sich zum Anna Schäffer Gebetstag in Mindelstetten
Viele haben ihre Hilfe in Anspruch genommen und werden auch in Zukunft um ihre Fürsprache bitten: Zum Anna Schäffer Gebetstag kamen rund 5000 Gläubige aus nah und fern nach Mindelstetten. Als Abschluss und Höhepunkt des Gedenktages, der ganz im Zeichen der Heiligen stand, feierte Bischof Rudolf Voderholzer ein Pontifikalamt auf dem Kirchplatz.
Bereits eineinhalb Stunden vor Beginn der Heiligen Messe beteten die Menschen gemeinsam auf dem gefüllten Platz vor der Pfarrkirche. Viele von ihnen kommen jedes Jahr wieder hierher und nehmen dafür lange Anreisen in Kauf. Kommunionkinder und junge Menschen, die sich aktiv in das Mindelstettener Gemeindeleben einbringen, beteten das Rosenkrankgebet vor, ein Gebet, das auch eine wichtige Stütze in Anna Schäffers geistlichem Leben war. Trotz ihres Leidens und der enttäuschenden Rückschläge hat sie „den Schatz der Freude bewahrt“, betonte Bischof Voderholzer in seiner Predigt. „Als Verähnlichung mit Christus konnte sie ihr Leiden annehmen und hat den Wert dieses Schatzes immer tiefer erkannt.“ Aus dieser Freude heraus sei es ihr möglich geworden, auch andere zu trösten, sie im Glauben zu stärken und somit die Freude weiterzugeben: „Die Grundstimmung des Glaubens ist die Freude!“ Auch nach dem Gottesdienst kamen viele zum Grab der Heiligen, um Dank und Bitten vorzubringen.
Anna Schäffer wurde im Jahre 1999 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Vor zwei Jahren, im Oktober 2012, sprach Benedikt XVI. sie heilig. Der Gebetstag findet jedes Jahr am 26. Juli statt, zum Gedenken an die Überführung ihrer Gebeine vom Friedhof in die Pfarrkirche Mindelstetten.
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Das Besondere an Anna Schäffer - Stimmen von mitfeiernden Gläubigen
Leander Weidl: „Wir fahren schon seit Jahrzehnten hierher, um die sechzig Kilometer. Das Besondere an Anna Schäffer ist ihr Leiden und die Art, wie sie dieses Leid getragen hat. Sie war eine einfache Frau, ohne zu künsteln, ohne Show. Es war ihr echtes Leben. Das nahm sie in einer Art hin, vor der man den Hut ziehen muss.“
Johann Bauer, Pfarrer von Mindelstetten: „Viele dieser tausenden Menschen, die hierher kommen, haben eine Erfahrung mit Anna Schäffer im Gebet gemacht. Entweder haben sie erfahren, dass ein Gebet erhört wurde, oder sie wurden getröstet und gestärkt in einem ihrer Anliegen. Die meisten sind hier, um zu danken oder eine Bitte vorzubringen.“
Anita Irl ist Mitglied des „Anna Schäffer Freundeskreises“ und unterstützte die Kinder beim Rosenkranzgebet: „Die Ausstrahlung von Anna Schäffer, die Zusicherung, die sie den Menschen gab, verbunden mit ihrer Einladung 'Kommt nur an mein Grab, ich verstehe euch schon', sind einige der Gründe, warum jedes Jahr so viele Gläubige nach Mindelstetten kommen. Gerade für unsere Zeit gibt sie ein wichtiges Zeugnis dafür ab, dass es kein Leben ohne Leiden gibt.“
Rita Kraus ist Mitglied der Landfrauengruppe Mindelstetten und trug ein Tuch, auf dem die Heilige abgebildet ist: „Seit zwanzig Jahren wohne ich hier in der Anna-Schäffer-Straße. Dadurch bekommt man natürlich einen besonderen Bezug und das Interesse wächst immer weiter an. Wenn es mir schlecht geht, komme ich zur Kirche.“ Sie ist fasziniert von der großen Anzahl der Christen, die jedes Jahr zum Grabe der Anna Schäffer pilgern. „Es muss ja etwas dahinterstecken, wenn immer wieder so viele Leute kommen - ich jedenfalls bin nach meinen Erfahrungen fest davon überzeugt.“
Peter Stier: „Wenn Menschen schweres Leid trifft, fragen sie nach dem Warum und wenden sich unter Umständen enttäuscht vom Glauben ab. Bei Anna Schäffer war das Gegenteil der Fall. In ihrem Leidensweg sah sie eine Parallele zu Jesus, der auch schuldlos litt. Ihr Lebensbeispiel kann eine Stütze sein, wenn es dunkle Strecken auf dem eigenen Lebensweg gibt.“
Monika Mayer stammt ganz aus der Nähe von Mindelstetten und kommt nicht nur anlässlich des Gebetstages immer wieder hierher zurück: „Meine Mutter war schon immer eine große Verehrerin Anna Schäffers, da ihre Mutter wiederum Anna Schäffer noch persönlich kannte. So sind wir großgeworden. Sie war sehr normal, aber dabei doch etwas Besonderes.“
Josef Brunner betete nach einem schweren Unfall zu Anna Schäffer und wurde erhört: „Ich dachte, ich werde nie wieder richtig gehen können, aber Anna hat geholfen.“ Seitdem kommt er regelmäßig an ihr Grab - seit über zwanzig Jahren.