Die brennende Fackel des Glaubens weitergeben – Bischof Dr. Rudolf Voderholzer besuchte die Pfarrei Diesenbach
Es war ein besonderer Besuch von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am vergangenen Sonntag. An diesem Tag jährte sich seine Weihe zum Bischof im Regensburger Dom zum siebten Mal und er nahm sich die Zeit für einen Pastoralbesuch in der Pfarrei Diesenbach. Passend zum Sonntagsevangelium stand die Predigt Bischof Rudolfs ganz im Zeichen der Glaubensweitergabe.
Am Anfang stand die Berufung
Am Beginn von Jesu öffentlichem Auftreten habe die Berufung gestanden. Berufung, das bedeutet, wie der Evangelist Johannes schreibt: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.“ Die ersten Berufenen, das seien ausgerechnet zwei Brüderpaare. Dies unterstreiche, so Bischof Rudolf, dass niemand, der Jesus nachfolgt, allein bleibt. Bemerkenswert dabei die Namen: Simon ein hebräischer Name, Andreas dagegen ein griechischer, er bedeutet „der Männliche“. „Das zeigt uns: Die Kirche zeichnet sich durch Vielfalt aus. Sie ist eine Kirche aus allen Völkern.“
Jesu Wirken begann am Rand
„Im Land, das im Finstern lebt, geht ein helles Licht auf“ – ausgerechnet im Land von Sebulon und Naftali. Die beiden Stämme haben ihren Namen von zwei Söhnen Jakobs. Sie gehörten aber nicht zur ersten Reihe, sondern standen im Schatten ihrer berühmten Brüder Josef, Juda und Benjamin. So bekamen sie, wie Bischof Rudolf weiter ausführt, schlechte Siedlungsgebiete ganz im Norden an der Grenze. Oder aus der Jerusalemer Perspektive formuliert: „Was kann von dort schon Gutes kommen?“ Gerade dort beginnt das öffentliche Wirken Jesu mit der Berufung von Jüngern.
Wer glaubt, ist nie allein
Bischof Rudolf betont: Die berufenen Apostel lebten ehelos. Petrus war zwar verheiratet, aber man hört nichts von der Frau oder von Kindern. Und die Apostel fragen Jesus: „Wir haben alles für dich verlassen? Was ist unser Lohn.“ Die Antwort gibt, so Bischof Rudolf, das Lied anlässlich des Papstbesuchs von Benedikt XVI., „Wer glaubt, ist nie allein“.
Ministranten sind Vorbilder
Jesus beruft auch heute Menschen durch gute Priester, durch engagierte Religionslehrer und durch das Gebet der Eltern. Und so dankte Bischof Rudolf Pfarrer Hubert Gilg. Der setze seit mittlerweile 35 Jahren in der Seelsorge in Diesenbach eigene Akzente mit seinen Talenten und seinem Kunstsinn. Bischof Rudolf hob die Rolle der Ministranten hervor. Sie seien Vorbilder. Wenn die Leute nicht wissen, ob sie gerade stehen oder knien sollen, schauen sie auf die Ministranten. Dank erging auch an den Pfarrgemeinderat, den Kirchenvorstand, den Frauenbund und die Kirchenmusik. Sie alle müssten dazu beitragen, dass der Gottesdienst schön ist, dass sich jeder mit dem Nachbarn in der Kirchenbank als Gebetsgemeinschaft erfährt.
Eltern sind die ersten Apostel
Bischof Rudolf hob die Rolle der Eltern und Großeltern hervor. „Sie sind oftmals die ersten Evangelisten, die ersten Apostel.“ Das Zweite Vatikanische Konzil spreche von der Familie als der Hauskirche. Es sei wichtig, dass dort gemeinsam gefeiert, gesungen und gebetet werde. In der Familie über den Glauben zu reden, sei notwendig, um in diesen Dingen sprachfähig zu bleiben. „Wo die Hauskirche lebt, da gelingt es, den Glauben weiterzugeben.“ Und so dankte der Bischof allen, „die die brennende Fackel des Glaubens weitergeben an die nächste Generation“.