News Bild Die Bischöfe Radkovský und Voderholzer feiern Klosterjubiläum in Tschechien – Eröffnung der Sternsingeraktion im Dezember im Kloster Kladruby

Die Bischöfe Radkovský und Voderholzer feiern Klosterjubiläum in Tschechien – Eröffnung der Sternsingeraktion im Dezember im Kloster Kladruby

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Ein Brückenschlag über die Grenzen hinaus und ein bewegendes Zeugnis des Glaubens zeigten am gestrigen Sonntag rund 150 Gläubige aus Tschechien und Bayern im ehemaligen Benediktinerkloster im tschechischen Kladruby. Anlässlich des 900-jährigen Jubiläums des Klosters feierten die Gläubigen mit Bischof Rudolf Voderholzer aus Regensburg und dem Bischof von Pilsen, František Radkovský, ein Pontifikalamt in der Klosterkirche.

Auch der Ablauf der Gottesdienstfeier war geprägt von der bayerisch-böhmischen Freundschaft: Lieder, Gebete und die Lesungen wurden im Wechsel in deutscher und tschechischer Sprache vorgetragen. So auch die Predigt, die die Oberhirten in beiden Sprachen abwechselnd hielten. Bischof Radkovský begrüßte in seinen Worten zu Beginn der Feier auch die leibliche Mutter von Bischof Rudolf, die ursprünglich aus Kladrau stammt und den Gottesdienst mitfeierte.

„Die Geschichte des Klosters und der Stadt Kladrau ist eng mit Bischof Wolfgang verbunden. Und so ist es uns eine ganz große Freude, heute einmal wieder sozusagen als die Nachfolger des heiligen Wolfgangs gemeinsam am Altar zu stehen und gemeinsam die Predigt zu halten. Der heilige Wolfgang war Bischof von Regensburg. Daher bin ich sein Nachfolger. Weil aber zuerst das Erzbistum Prag und davon wieder das Bistum Pilsen von Regensburg abgetrennt worden sind, ist Wolfgang sozusagen unser beider Vorgänger“, erklärte Bischof Rudolf zu Beginn der gemeinsamen Predigt.

 

Klöster sind Quellen für Leben und Geist

Bis zum Jahre 1785 sei das Kloster ein Ort des benediktinischen Mönchtums gemäß des Grundsatzes des heiligen Benedikt „Ora et labora – Bete und arbeite“gewesen. Die Bedeutung des Benediktinerordens für das kirchliche und kulturelle könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. habe einst die Klöster als geistige Kraftwerke bezeichnet, von denen eine positive Ausstrahlung ausgehe. Orte von denen andere Menschen leben können, so die beiden Bischöfe. In schwierigen Zeiten hätten die Klöster Stabilität und Orientierung gegeben.

Klöster seien früher wie auch heute Oasen, wo in der Wüste des alltäglichen Lebens die Quellen des Lebens und des Geistes wie lebendige Brunnen zum Rasten und Erholen einluden. Es zeige sich, früher und auch heute noch: Wo Gott die erste Stelle im Leben eingeräumt wird, dort blüht auch das kulturelle Leben, dort blühen die Künste, dort ist Bildung und Schönheit, erklärten die Bischöfe Rudolf und František.

 

Flüchtlinge aufnehmen, wie Christus selbst

Die Lebensweisung des heiligen Benedikt gäbe uns unter anderem die Weisung, dass jeder Gast im Kloster aufgenommen werden solle wie Christus. Die Nachrichten im Fernsehen brächten uns täglich Bilder von tausenden von Menschen, die auf der Flucht seien. Über das Mittelmeer oder auf die Insel Kos in Griechenland - heute in unseren Tagen, auch in dieser Stunde. Darunter seien viele, die um ihr Leben fürchten müssten: „Gerade die Christen in Syrien und im Irak erleiden schwere Verfolgung. Wenn sie bei uns Zuflucht suchen, müssen wir ihnen doch die Türen unserer Herzen und die Türen unserer Häuser öffnen. Sie aufnehmen, als wären sie Christus selbst!“, so das Appell der beiden Bischöfe.

 

 

Gemeinsame Eröffnung der Sternsingeraktion im Dezember

Am Ende der Predigt gaben beide Bischöfe noch einen Hinweis auf die kommende Eröffnung der Sternsingeraktion in Bayern und Böhmen am Dienstag, den 29. Dezember 2015: „Vielleicht ist es für sie alle ein Zeichen der Ermutigung, wenn wir Ihnen sagen, dass diese Kirche heuer noch einmal ganz voll sein wird mit Kindern und Jugendlichen. Die Vorbereitungen laufen schon für die gemeinsame zentrale Eröffnung der Sternsingeraktion 2016 für die Bistümer Regensburg und Pilsen. Ich (Anmerkung: Bischof Voderholzer) hatte mir gewünscht, dass diese alljährlich zwischen Weihnachten und Neujahr stattfindende Veranstaltung einmal in der Klosterkirche von Kladrau, der Heimat meiner Mutter, gefeiert wird.

Ein Wortgottesdienst, verbunden mit Informationen über den Zweck der Spenden und ein feierlicher Segen über allen Kindern und Jugendlichen, die kommen. Der Wunsch wird in Erfüllung gehen. Unsere Verantwortlichen bereiten schon alles Nötige vor. Es werden sehr viele Busse kommen aus dem Bistum Regensburg und auch aus der Diözese Pilsen. Wir beide werden die jungen Menschen aussenden, dass sie in den Häusern und Wohnungen den Segen Gottes an die Türen schreiben und Spenden sammeln für bedürftige Kinder. Die Sternsingeraktion, bei der Kinder und Jugendliche als Heilige Drei Könige verkleidet durch die Häuser ziehen, ist die größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder.“

 

Das Pontifikalamt feierten im Altarraum auch der Ortspfarrer von Kladruby, Wojcieck Kaczmarek sowie der Vorsitzende des Sudetendeutschen Priesterwerks, Msgr. Karl Wuchterl. Nach einem gemeinsamen Mittagessen feierten die feierten die Gläubigen mit den beiden Bischöfen und den Geistlichen abschließend eine Andacht in der Pfarrkirche von Kladruby.



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