„Deutschland ist sehr gut“ – Im Pfarrheim St. Josef Reinhausen lernen 14 Flüchtlinge für ihre Zukunft
Bereits in der dritten Woche erhalten junge Flüchtlinge in Regensburg Unterricht in der deutschen Sprache. Bei einem Medientermin am Dienstagvormittag im Pfarrheim St. Josef Reinhausen drückten die Jugendlichen aus Afghanistan, Pakistan und Syrien freimütig ihre Freude aus, in Deutschland sein zu dürfen. Die Pfarrei mit Pfarrer Josef Eichinger an der Spitze stellt die Räume für den Unterricht zur Verfügung.
Derzeit erhalten 14 Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren die sprachliche und damit letztlich auch gesellschaftliche Förderung im Sinne der Integration. Der Landkreis Regensburg finanziert diese, das Kreisjugendamt verantwortet sie.
Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge zeigen
Sabrina Scherübl aus Hohenschambach führt die Flüchtlinge im Auftrag der Volkshochschule Regensburg (VHS) einfühlsam und spielerisch sowie wirklichkeitsbezogen ins Deutsche ein. Sie hat gerade ihr Studium Lehramt für die Grundschule mit Deutsch als Zweitsprache an der Universität Regensburg abgeschlossen. Der Unterricht in St. Josef dauert noch bis zum 11. September. Von Montag bis Freitag finden die Stunden zwischen 8.30 und 13 Uhr statt. Ab dem 15. September dann erfolgt eine weitere Einführung der jungen Männer für die folgende Berufsschulzeit.
Pfarrer Eichinger erklärte, Ziel sei es, „mitzuhelfen, dass diese jungen Leute eine Zukunft haben“. Sie kommen ohne Familie nach Deutschland, gibt der Priester zu bedenken: „Ich möchte gerne zeigen, dass wir als Pfarrgemeinde gerne bereit sind zu helfen, damit sie sich wohlfühlen und es ihnen gut geht.“ Deshalb stellt die Pfarrgemeinde alle Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Zu Beginn der verstärkten Ankunft der Flüchtlinge in Deutschland hatte der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer dazu aufgerufen, die Menschen im Rahmen großzügiger Gastfreundschaft aufzunehmen.
"Deutschland ist sehr gut"
Die damit verbundene Wirklichkeit lässt sich im Rahmen des Pressetermins erfahren: Trotz erheblicher Medienpräsenz sind die Schüler guter Dinge und berichten freimütig vor laufender Kamera. Die zunächst für die Medien begonnene Unterrichtseinheit wird übergangslos zur regulären Schulstunde – nicht zuletzt dank des pädagogischen Geschicks von Sabrina Scherübl (25), die mit Ball und freundlicher Zuwendung zu jedem Einzelnen viele Gesprächsfäden zu knüpfen vermag.
Jeden Morgen auf dem Weg zum Pfarrheim kommen die in der Nähe untergebrachten Flüchtlinge am Pfarrhof von J. Eichinger vorbei: „Da spüre ich, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben“, weiß der Pfarrer – auch wenn es zunächst noch „Hallo Sir“ heißt. Dass sich das ändert, daran arbeitet derzeit Sabrina Scherübl mit Engagement. Erste Erfolge sind bereits festzustellen: „Deutschland ist sehr gut“ – das sagt Ali Reza aus Afghanistan und lacht in die Kamera.