Der Tod birgt auch die Hoffung - Bischof Gerhard Ludwig Müller beging Allerheiligen mit Gläubigen in Donaustauf
Beim Tod eines Menschen gehe nicht nur ein Leben verloren, vielmehr seien am Ende alle bei Jesus Christus vereint: Im Rahmen eines Wortgottesdienstes zu Allerheiligen in Donaustauf beschränkte Bischof Gerhard Ludwig Müller Sterben und Tod nicht nur auf Trauer und Verlust. Auch dankbares Erinnern und die christliche Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod stellte der Oberhirte ins Zentrum des Festes Allerheiligen.
Traditionell besucht der Oberhirte am 1. November einen Regensburger Friedhof. Mit den Gläubigen nicht nur die Freude zu teilen, sondern auch die Trauer, lautet das Ansinnen des Bischofs. „Wir gedenken der Toten und fühlen uns innerlich mit ihnen verbunden“, sagte der Oberhirte in seiner Predigt. Es gehe dabei aber nicht nur um ein Zurückdenken an die gemeinsame Zeit, sondern auch um den Ausdruck der Hoffnung auf ein Wiedersehen. „Eine Hoffnung, die über unseren Verstand hinausgeht und die sich nur aus dem eigenen Wunsch nährt“, räumte der Bischof ein. Als Christ gehe man aber davon aus, „dass Gott selber, der uns Menschen geschaffen hat, in seinem Sohn Jesus Christus in uns eingegangen ist“. Jesus Christus habe am Kreuz gezeigt, „dass wir durch unser Sterben hineinsterben in Gott“. „Wir trauern, wenn wir Freunde, Verwandte, Mitmenschen verloren haben. Aber wir trauern nicht wie die, die keine Hoffnung haben.“ Auch Dankbarkeit stellte er in seiner Predigt in den Vordergrund: „für all die Freuden und auch Sorgen, die die Verstorbenen mit uns geteilt haben.“ Durch eine anhaltende Kommunikation mit den verlorenen Mitmenschen könne deren Leben nach wie vor positiv auf die Hinterbliebenen wirken.
Aber auch das Gebet für die Toten sei wichtig: „Dass alles überwunden werden kann und dass sie in die Liebe Gottes eintreten“. Sichtbar werde dies in der Feier der Eucharistie, wenn der Blick sich weite in die große Gemeinschaft all der Heiligen, die mit Jesus Christus verbunden waren. Das Kreuzesopfer Jesu Christi werde nun im Messopfer innerlich so zu eigen gemacht, „dass wir uns Jesus Christus hingeben“. Gemeinsam begehe man das Fest Allerheiligen, um sich dankbar zu erinnern und um für die Verstorbenen zu beten, fasste Bischof Gerhard Ludwig Müller nochmals zusammen und verwies auf die Hoffnungsgemeinschaft der Gläubigen und die Gemeinschaft aller Heiligen im Himmel. Es gelte, jetzt Verantwortung zu übernehmen in Familie, Arbeit und Gesellschaft, schloss der Regensburger Oberhirte – „innerlich erfüllt von der Freude, der Hoffnung und dem Optimismus, dass der Weg am Ende nicht verrammelt ist“. Gott führe die Gläubigen durch die Dunkelheit des Lebensweges aber auch durch die Dunkelheit des Sterbens. In Anschluss an den Wortgottesdienst mit Totengedenken segnete Bischof Gerhard Ludwig Müller die Gräber der Regenstaufer Friedhöfe.