„Der Pfingstritt ist ein Juwel unseres katholischen Glaubens“
(pdr) Bischof Gerhard Ludwig Müller hat am vergangenen Pfingstmontag zum vierten Mal als Reiter am Kötztinger Pfingstritt teilgenommen. An der Spitze von rund 900 Reitern trug der Bischof das Allerheiligste Altarsakrament während des 596. Pfingstritts von Bad Kötzting ins sieben Kilometer entfernte Steinbühl, wo er in St. Nikolaus ein Pontifikalamt feierte. Rund 40.000 Gläubige und Besucher, darunter auch viele Kinder, säumten den Weg. An vier Stationen verweilte die Prozession zum Gebet.
Als Bischof Gerhard Ludwig das Altarsakrament neben St. Veit im Zentrum Bad Kötztings aufnahm, verwies er auf die im Sonnenschein prächtig glänzende Schöpfung Gottes. Außerdem forderte er die Menschen auf, den Pfingstritt als Glaubenszeugnis zu verstehen. „Wenn das Altarsakrament vorüberzieht, wollen wird das Kreuzzeichen machen, das Zeichen des Sieges Christi über Bosheit, Sünde und Tod.“
Während des Pontifikalamtes in Steinbühl sprach der Bischof erneut über die Freude, die Gottes Schöpfung im Menschen hervorrufe: „Wer hier keine Freude finden kann, der ist vom katholischen Glauben weit entfernt.“ Er betonte den inneren Zusammenhang von Schöpfung und Erlösung. Auch Jesus Christus sei in Jerusalem auf einem Esel eingeritten, wie dies damals für Könige üblich war. Außerdem erinnerte der Bischof daran, dass Bischöfe und Priester bis ins 20. Jahrhundert hinein mit Pferden geritten sind, um zu den Filialkirchen zu gelangen. Alles, was Gott geschaffen hat, sei gut. Darum könne der Mensch die Natur mit ihren Farben und Formen, aber auch die Tiere, wie die Pferde, in die Gottesverehrung miteinbeziehen. „Wir sollen nicht humorlos sein“, so Bischof Gerhard Ludwig weiter. Vom Pfingstritt solle eine große Freude über all das ausgehen, was Gott geschaffen hat. „Das einzige, was Gott nicht geschaffen hat, ist die Humorlosigkeit nörgelnder Puristen.“
Besonders das 2012 anstehende 600-jährige Jubiläum des Pfingstritts solle alle Pfingstritte zusammenfassen, die für die optimistische Sicht des Christentums, seine Zuversicht und seine Freude über das Leben stehen. „Der Pfingstritt ist ein Juwel unseres katholischen Glaubens. Er ist ein großartiges Zeugnis dafür, dass Gott es mit uns Menschen gut meint“, so Bischof Gerhard Ludwig. Der Bischof erklärte, er werde Papst Benedikt bei seinem Besuch in nur wenigen Tagen in Rom von diesem großen Glaubenszeugnis berichten. Als Ausdruck der Zustimmung brandete ein lang anhaltender Applaus auf. (ven)
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