„Der Dienst des Religionslehrers ist wichtiger denn je!“: Lehrertag für Religionslehrkräfte in der Bischof-Manfred-Müller-Schule
Rund 220 Lehrerinnen und Lehrer aus staatlichen und kirchlichen Schulen trafen sich beim diesjährigen „Lehrertag für Religionslehrkräfte“, der kürzlich in der Regensburger Bischof-Manfred-Müller-Schule stattfand. Dieser wurde durch das Referat Schule/Hochschule und das Religionspädagogische Seminar der Diözese Regensburg organisiert.
Der neuen Vielfalt in Schule und Gesellschaft kreativ begegnen
Angesichts der zunehmend heterogener, multikultureller und -religiöser werdenden Klassengemeinschaften stellte sich den teilnehmenden Lehrkräften die Frage, wie der christliche Glaube in Unterricht und Schulpastoral angemessen zur Sprache kommen kann. Welche Sprachformen ermöglichen es Kindern und Jugendlichen, sich mit der frohen Botschaft auseinanderzusetzen? Welche Worte, Bilder, Klänge, Symbole oder Räume können eine Annäherung schaffen? Der Leiter der Hauptabteilung Schule/ Hochschule des Bistums Regensburg, Domkapitular Prälat Johannes Neumüller, betonte die wichtige Aufgabe der Religionslehrer, Ansprechpartner in Glaubens- und Lebensfragen zu sein: "Religionslehrer stehen mit ihrer Person für den Glauben ein und sind oft die einzigen Kontaktpersonen der Schüler zur Kirche. Man muss leider feststellen, dass in vielen Familien heute kaum mehr eine religiöse Erziehung stattfindet. Umso wichtiger ist der Dienst des Religionslehrers."
Unter dem Leitspruch "Jeder in seiner Sprache..." konnten zahlreiche Vorträge und Workshops besucht werden. Dazu war den Lehrern aus dem gesamten Bistumsgebiet ein Forum des Gesprächs und des Austauschs untereinander geboten. Den Abschluss bildete die gemeinsame Eucharistiefeier mit Bischof Rudolf Voderholzer.
Bischof Rudolf Voderholzer: Das Bekenntnis des eigenen Glaubens dient auch der Integration von Flüchtlingen
Bischof Voderholzer hob in seiner Predigt die große Herausforderung hervor, das Kreuz als Zentrum des christlichen Glaubens verständlich zu machen. Nicht nur durch die Flüchtlingsströme muss in Zukunft mit einem deutlichen Anstieg von Ungetauften, vor allem Muslimen, gerechnet werden, denen das Zeichen des Kreuzes als Schande und Ausdruck der Niederlage gilt. Die Frage "Können wir Christen überzeugt unseren Glauben vorleben, der das Kreuz als Zeichen der Liebe Gottes mit einschließt?" sei deshalb entscheidend für die Möglichkeit der Integration unter religiöser Rücksicht.
Domkapitular Prälat Neumüller dankte dem Diözesanbischof für den Mut, den er vielen Religionslehrkräften zusprach, damit diese auch in Zukunft mit Offenheit auf die Nöte und Hoffnungen junger Menschen reagieren und auf kreative sowie ansteckende Art und Weise Zeugnis für den eigenen Glauben ablegen.